Auf die Gefahr hin direkt einen Streit zu provozieren: Monopoly. Die Standardversion, ohne Schnickschnack wie Kartenlesegerät oder Betrügen oder whatever. Und das wichtigste: rules as written, keine Hausregeln. Wenn es nicht im beiliegenden Regelheft von 198x geschrieben steht, dann gibt's das nicht. Das Spiel endet, wenn der erste Spieler bankrott ist und dann wird ausgezählt.
Die Runden dauern dadurch nicht mehr 500 Jahre und alle sind überrascht, wie viel Spaß das Spiel eigentlich macht.
Baue immer nur 4 Häuser, nie Hotels. Baue das auf so vielen Straßen wie möglich. Es hilft, dass bei der Weigerung Straßen zu Kaufen sofort die Straße in eine Versteigerung geht und man somit bessere Chance hat, die passenden Straßen zu sammeln.
Hotels und Häuser dürfen nur streng nach Regeln gebaut werden: Vor einem Hotel müssen 4 Häuser gebaut sein. Häuser können nur gebaut werden, wenn noch welche im Vorrat sind. Kein Spieler kann gezwungen werden Häuser zu verkaufen oder auf Hotels zu setzen, damit endlich wieder Häuser frei werden...
Die Strategie mit dem Häuser-Monopol funktioniert nur, wenn man mit mehr als zwei Spielern spielt, sonst sind es einfach zu viele Häuser. Aber in größeren Runden habe ich die schon erfolgreich eingesetzt.
Die Versteigerung ist auch super sinnvoll und wurde bei meinen Eltern nie gespielt, daher dauert es auch immer ewig bis alles verkauft wird. Dazu hatte man die dumme Hausregel, dass Häuser erst gekauft werden können, wenn alle Straßen verkauft sind (die Regel bzgl vollständige Gruppe bleibt davon unberührt). Man kam also quasi nie in den spannenden Endgame Bereich, sondern ist stupide im Kreis gezogen, bis das Würfelglück dich auf ein passendes Feld gebracht hat.
Wie ich das Spiel gelernt habe - und es heute nicht mehr mag:
Keine Versteigerung, es wird bei Nichtgefallen, Geldnot,... einfach nicht gekauft. (Häuser durften im Gegensatz aber "sofort" gebaut werden, sofern man die Gruppe hatte)
Geldnot? Neben Hypotheken gibt's auch Darlehen durch Mitspieler und die Option Häuser zu verkaufen. Ah und auch Straßen dürfen verkauft oder versteigert werden - selbst mit Hypothek drauf. Die erlischt dabei, was es besonders lukrativ macht. #Insolvenzverschleppung
Alles, was durch Ereigniskarten, Gefängnisaufenthalte,... gezahlt wird, landet auf einem Stapel in der Mitte. Bei einem Besuch auf "Frei Parken" erhält der Spieler alles dort gesammelte Geld.
Es wird bis zum bitteren Ende gespielt, bis nur ein einziger Spieler übrig ist. Oftmals waren die beiden letzten aber die beiden "Wale", die in Geld schwimmen. D.h. wir hatten ein Endgame, aber ein langweiliges, weil oftmals sehr ausgeglichenes. Es fühlt sich so ein bisschen an, als wäre man plötzlich zu Mankomania gewechselt (ein Spiel in dem du gewinnst, sobald du als erster Pleite bist, aber dauernd neues Geld bekommst).
Häuser verkaufen ja, aber nur zum halben Preis und an die Bank. Das mit "Hypothek erlischt beim Verkauf zwischen Spielern", das ist ja eine Geld-Verdien-Maschin! Du belastet das Grundstück für 5k, verkaufst es Spieler B für nochmal 5k und kaufst es dann für 6k zurück. Zack, 4k gewonnen. Wer hatte da die Idee, dass es irgendwie balanced ist? :D
Der "frei parken Haufen" ist mir auch bekannt und verhasst. Das mit dem unspannenden Endgame kenn ich von unseren zwei Spieler Partien. Wenn das Gleichgewicht nicht früh genug kippt, dann zieht es sich ewig und man muss ein "bis x Uhr und dann auszählen" vereinbaren.
Ich hab das vor Jahrzehnten das letzte mal gespielt. Wenn ich mich richtig erinnere, war es vorallem Würfeln, dann mit der Figur ziehen und auf Glück bei den Ereigniskarten hoffen. Es gab glaub ich auch eine Art Drehrad, mit dem man den Ausgang von Ereignissen bestimmt hat - aber am Ende ist das ja auch wie ein Würfel.
Zu der Zeit, als die meisten Spiele so oder ähnlich designed waren, war es erfrischend mal genau das Gegenteil zu erleben - also versuchen Pleite zu gehen, statt so viel Geld wie möglich zu scheffeln. Ob die Mechaniken ggü den heutigen Spielen immer noch so gut ziehen ist schwer zu sagen. Wenn du es in einer Runde spielst, die wieder Lust auf / gerne noch "die Klassiker" spielen könnte es funktionieren.
BGG ist nicht soooo überzeugt von dem Spiel, aber dort sind Spiele außerhalb des Kennerspiel/Expertenspiel-Segments tendenziell eher schlechter bewertet, daher ist das keine wirkliche Aussage.
Sieht vom Spielprinzip eher wie ein schlecht verarbeitetes Spiel des Lebens aus. Für Kinder ist es bestimmt ganz witzig aber mir glaub ich zu plump. Am Ende des Videos wird noch ein Kennerspiel mit ähnlicher Story erwähnt. Das schaue ich mir mal genauer an. :)
Hab mir das gerade mal angeschaut - das schaut nicht schlecht aus. Meine Erwähnung von "Mankomania" hat gestern in meiner Spielerunde bei einem Kumpel nostalgische Gefühle geweckt, umsomehr ist er nun auch an Der Letze Wille interessiert. Da wir schon ein paar Spiele von Vladimir Suchy gespielt haben (passenderweise gestern grade Underwater Cities) und der letzte Wille auch von ihm ist, war das ein Argument für ihn mal auf die Suche zu gehen, ob er es irgendwo findet :-D