Laut einer ADAC-Befragung gibt es nach Selbsteinschätzung der Teilnehmenden quasi keine schlechten Autofahrer in Deutschland. Dabei haben viele auch Fehler am Steuer eingeräumt.
Wenn man fährt und anerkennt wie viele Personen und Autos umherfahren - und wie wenige Unfälle dabei passieren, dann sind die allermeisten ja zumindest gut genug beim Autofahren.
Die Umfrage scheint das "gut" mitunter einem "durchschnittlich" gegenübergestellt zu haben. Das heißt ja in der Auswahl haben sich die Autofahrer mit gut nicht nur als gut sondern als besser als durchschnittlich eingeschätzt. Das ist ein Unterschied. Und geht dann natürlich nicht, dass eine deutliche Mehrheit besser aus der/ein Durchschnitt ist. Aber das ist auch ein bekanntest Phänomen der Selbsteinschätzung.
Es kann sehr wohl ein Großteil besser als der Durchschnitt sein. Extremer Vergleich: 99% aller Menschen haben überdurchschnittlich viele Beine, weil der Durchschnitt eben bei 1.99 liegt.
Das kann gut auf Autofahrer zutreffen: Die meisten fahren einigermaßen ordentlich und es gibt einige wenige total durchgeknallte.
Solche Umfragen sollten vielleicht besser nach dem Median fragen.
Davon abgesehen würde ich zustimmen: Leute, die mit 250 auf der linken Spur rasen und versuchen diese mit Lichthupe freizuhalten, halten sich vermutlich für ganz besonders tolle Autofahrer, die auch bei einem Abstand von 30 cm noch immer rechtzeitig reagieren können...
Aber das ist das zweite Problem mit solchen Umfragen: Jeder hat eine andere Vorstellung davon, was ein "guter" Autofahrer ist.