Vermessungstechnikerin hier. Die Erdoberfläche kann prinzipbedingt nicht verzerrungsfrei auf eine ebene Karte abgebildet werden. Man kann sich höchstens annähern: Das UTM-System verwendet eine Serie von 60 Längenzonen, die jeweils 6 Grad breit sind. Diese Zonen projizieren dann die Oberfläche jeweils auf eine flache Karte, wobei Verzerrungen minimiert werden. Das ist besonders für großflächige Karten nützlich und wird oft in GPS-Geräten verwendet.
Dann gibt es noch Gauß-Krüger, das ist speziell für Deutschland und nutzt eine ähnliche Methode. Diese Zonen sind jedoch schmaler, nur 3 Grad breit. Das macht das Gauß-Krüger-System genauer für kleinere Flächen, insbesondere für topographische und Vermessungskarten.
Aktuell wird in der Forschung mit Hilfe von KI an einem neuen Verfahren gearbeitet, das die bisherigen Methoden revolutionieren könnte. Mit der "Adaptiven Projektion" soll man in der Lage sein, sich dynamisch an die Form und die örtlichen Gegebenheiten großer, kugelähnlicher Körper anpassen zu können. Das System wird es dann erstmals auch ermöglichen, eine verzerrungsfreie, zweidimensionale Darstellung deiner Mamer anzufertigen.
Es ist nicht ganz einfach, eine annähernde Kugeloberfläche zweidimensional abzubilden. Die Mercator-Projektion ist deshalb wichtig, weil ich auf ihr eine gerade Linie von Cuxhaven bis Helgoland ziehen kann und weiß, welchen Kurs ich mit meinem Boot fahren muss, weil sie winkeltreu ist. Die Peters-Projektion oder die Hammer-Aitow-Projektion sind hingegen Flächentreu, aber eben nicht winkeltreu und daher für Navigation nicht zu gebrauchen.
Disclaimer: Bin kein Geograf, hab nur ein bisschen bei Wikipedia gelesen.