Ich möchte gar nicht bestreiten, dass man in Deutschland zwischenzeitlich auch mal über den Verhältnissen gelebt hat in den letzten Jahren. Aber es geht ja bei Investitionen darum, nicht mehr auszugeben als in der Zukunft eingenommen wird. Und dass man gerade in den letzten Jahren nicht mehr investiert hat, als Deutschland das Geld zum Nulltarif bekommen hat (bzw. zum Teil mit negativen Zinsen) war volkswirtschaftlich einfach dumm.
Ohne Haushalt kann es halt auch keine Förderzusagen geben. Da man sicher bald einen gültigen Haushalt verabschieden wird, ist das dargestellte Szenario allein ein Ergebnis panischer Stimmung.
Bei anderen Themen gibt es bereits klare Bekenntnisse, dass über deren Finanzierung nicht mehr gestritten wird.
Es ist völlig berechtigt und absolut notwendig, dass hier drei Wochen bevor das finanzielle Aus droht, öffentlich Alarm geschlagen wird.
Auch wenn schließlich doch noch Förderzusagen kommen, hinterlässt das enormen Flurschaden, weil viele Mitarbeiter nicht die Mittel haben es darauf ankommen zu lassen und sich jetzt nach neuen Anstellungen umsehen werden.
Ich befürchte jedoch, dass der Großteil der Projekte keine Finanzierung mehr erhalten wird. Es war vor dem 07. Oktober bereits geplant, massiv bei politischer Bildung zu sparen. Nur in dem Kontext wurde dann zurückgerudert, dass man ja tatsächlich dringend politische Bildung brauche. Aber hier geht es ja um Opfer rechter Gewalt. Das passt so gar nicht in das Narrativ, dass es die bösen Muslime sind, die Antisemitismus nach Deutschland importiert hätten, wenn über Antisemitismus, Rassismus und strukturelle Diskriminierung durch Biodeutsche, Polizei und Ämter aufgeklärt und berichtet wird.
Mit "sicher bald" können die nicht arbeiten. "Wenn es nicht spätestens bis Weihnachten eine Lösung gibt, müssen Kompetenznetzwerke, Beratungsstellen und Modellprojekte zum Jahreswechsel ihre Arbeit einstellen." Da bringt auch deine positive Unkenntnis wenig.
@reddfugee Ich bin ehrlich gesagt von der Wirksamkeit dieser Art Projekte nicht wirklich überzeugt.
Also, ich hab noch keins gesehen das mich überzeugen würde. Deswegen wären das imo eigentlich genau die Sachen die man eben tatsächlich einsparen kann.
Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, auch wenn jemand ne gute Anekdote hat.
In den Bildern wird ja hauptsächlich von Projekten gesprochen, die von Gewalt betroffene Personen unterstützen. Woran würdest du da die Wirksamkeit fest machen?
Ich hab bei dem Thema keine professionelle Erfahrung oder Ausbildung. Aber ich würde meinen, dass folgende Punkte eins wichtige Rolle spielen und deshalb auch die Wirksamkeit beinflussen:
Validierung der Gefühle und Perspektive auf die Gewalterfahrung der Personen die Beratung wünschen
Handlungsfähigkeit der Personen unterstützen
Zugang zu Ressourcen ermöglichen wie bspw. Therapieplatz und Sozialleistungen
Statistiken über die eigend Arbeit führen um gesellschaftliche Trends abzubilden