Morgen ist wieder Montag
Morgen ist wieder Montag
Morgen ist wieder Montag
Forced by what?
Wenn wir bereit wären, im sovjetischen Plattenbau zu leben, kein Auto zu besitzen, keine Fernreisen zu machen und nur eine Garnitur Kleidung besitzen, dann wäre viel mehr Freizeit drin. Bei 115 zu 1 Stimme, wenn das wirklich gewollt ist, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, mit der Umsetzung anzufangen.
Wer würde so ein Leben leben wollen?
Edit: Meine Frage ist nicht sarkastisch gemeint. Ich glaube allerdings, dass die meisten einfach nur gerne mehr Freizeit bei vollem Lohnausgleich hätten. Wie soll das gehen?
Äh es ist es doch eher so: wenn ich nicht bereit wäre meinen Chefs fünfstellige Monatsgehälter zu erwirtschaften, dann wär ich arbeitslos
Welche direkte Beziehung besteht da zu deiner Arbeitszeit jenseits der Menge?
Was?
Deine Produktivität nimmt doch nicht mit weniger Arbeitszeit ab.
Habe ich auch nicht gesagt
Warum sollten dir dann deine Chefs kündigen, wenn du weniger Stunden arbeitest?
Weil in meinem Vertrag definiert ist wie viel ich arbeiten muss und wenn ich das nicht mache ist das Vertragsbruch? Komische Frage
Ich hab's auch eher so verstanden, dass (Büro-)Arbeit an sich in unserer Gesellschaft für die Arbeitenden eher schlecht organisiert ist.
Die schlechte Organisation ist eine Option, noch mehr rauszuholen. Mein Hauptpunkt ist, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben und durch Konsumverzicht die Möglichkeit besteht, Raum für weniger Arbeitszeit zu schaffen, so dass man lange am See sitzen kann.
Dazu bracht man dann allerdings einen neuen Vertrag.
habe kein auto, mache keine Fernreisen(außer selten mit zug) meine Anzahl an Garnituren beläuft sich auf 4 und insgesamt ist das eigentlich eine peak Ausgangssituation, ändert leider nichts dran, dass wir im Kapitalismus leben.
Um die Frage "forced by what?" zu beantworten: forced by materiellen sowie sozioökonomischen Bedingungen
Wenn genügend Leute an einem anderen Leben interessiert wären, würde das reichen. Stichwort Kommune.
Natürlich ist der einzelne in die Situation gezwungen, insbesondere bei Mindestlohn. Es erfordert schon Kooperation, damit bei Konsumverzicht am Ende auch Freizeit rauskommt.
Forced by what
Wenn man in einem kapitalistischen System kein Kapital hat, ist man gezwungen Lohnarbeit zu leisten, wenn man denn weiter existieren möchte.
Wie siehst du eigentlich den Umsand, dass sich die Produktivität seit den 70er Jahren vervielfacht hat, es den meisten Menschen aber nicht wirklich besser geht und stat weniger, sogar deutlich mehr gearbeitet wird. Mein Vater hat noch als Alleinverdiener ein Haus bauen und eine 6 köpfige Familie ernähren können. Wir hatten ein Auto und waren zwei mal im Jahr im Urlaub. Heute ist das für zwei Akademiker schwer zu verwirklichen. Und das obwohl eine einzelne Person heute viel produktiver ist als noch vor 50 Jahren.
sovjetischerPlattenbau, kein Auto, keine Fernreisen
Das ist doch die Realität für ganz viele Menschen. Bei 40+ Stunden Woche.
Es ist eben nicht so, dass es für die meisten Menschen diese Wahl gäbe. Könnte ich 20 Stunden arbeiten, wenn ich dafür auf große Wohnung, Auto und Fernreisen verzichten müsste, würde ich es sofort tun.
Heute ist das für zwei Akademiker schwer zu verwirklichen.
Weil selbst Akademiker sich nicht organisieren sondern als Haushalt gegen andere Haushalte um knappe Resourcen bieten. Es sind ja nicht mehr Resourcen da, d.h. wenn zwei Gehälter da sind, dann bieten alle das Doppelte.
Gehen würde das ganz einfach. Vor allem wenn man mal ein ehrliches System für "Ich bin mit meinen mir zugeteilten Aufgaben für heute eigentlich fertig" etablieren würde. Ist in bestimmten Branchen natürlich schwieriger (Pflege).
Außerdem hat sich gerade durch die Digitalisierung in vielen Branchen das Gehalt nicht wirklich in einem Verhältnis zur Produktivitätssteigerung entwickelt. Dafür sollte einem dann als Arbeitskraft aber entweder mehr Geld oder weniger Arbeit zustehen.
Sehe ich genauso und denke ich mir tatsächlich auch oft! Wenn ich mal an meine Zeit im Studi Wohnheim zurück denke habe ich bis Mitte der 2010er von ~300€ im Monat gelebt und ich hatte da absolut keine schlechte Zeit. Klar, wir haben uns zu viert eine Küche geteilt und es waren subventionierte Sozialwohnungen.
Wenn ich heute die ganze Familie und nur die Ausgaben ohne Sparrate ansetze dann sind wir pro Kopf wahrscheinlich gar nicht so weit davon entfernt. Aber das geht dann halt nur wenn man Altervorsorge und Vermögensaufbau für die Kinder usw. halt komplett bleiben lässt. Und das bedeutet dann, dass meine Kinder eher nicht so easy ein paar Jahre im Studiwohnheim verbringen können später.
Also insgesamt eher ein nicht so familienkompatibler Lebensentwurf schätze ich.
Also insgesamt eher ein nicht so familienkompatibler Lebensentwurf schätze ich.
Kommt darauf an, ob man nicht auch den Preis für das Studium senken kann.