Hi Folks,
ich suche ein Wort um das Wesen einer Person zu beschreiben, die Anzeichen von Kontrollzwang und extremer Neugier an (zumindest für mich banalen und uninteressanten) Dingen zeigt. Das Verhalten kommt gepaart mit einer ausgeprägten Skepsis.
Beispielsituationen:
Es wird per Webcam verfolgt, ob der Spediteur auch sauber den (privaten) Hof verlässt ohne irgendwo anzuecken
Es wird be- und auch angemerkt, wenn Kollegen ein neues/anderes Verkehrsmittel verwenden
Es wird laut darüber nachgedacht, woher Person X das Geld für Objekt Y hat
Die meisten Käufe und Bestellungen des Partners werden abgenickt oder gleich in Eigenregie ausgeführt
Dienstleister/Handwerker wollen doch nur Geld verdienen, es gibt keine aufrichtigen Vertreter dieser Zunft mehr
Zugriffe/Nutzungsdaten werden in hohem Maße erhoben und grundlos eingesehen (IT/Programmierung)
Zweifel ob der Raucher auch wirklich ausstempelt
Hohes Interesse an privaten Dingen (Krankheiten, Familienstand, Wohnsituation) Dritter, eröffnet Gespräche darüber mit mir
Ich hätte noch etliche weitere Beispiele. Vieles davon verbuchte ich anfangs unter großer Aufmerksamkeit (also bspw. das Wahrnehmen von neuem Haarschnitt/Jacke/Schuhen etc.), bis ich mehr und mehr das Gefühl bekam, dass es einfach zu viel davon ist. Also mehr ein angestrengtes, zwanghaftes Beobachten. Der Begriff Neugier ist bei mir sehr positiv konotiert, im Sinne von wissbegierig. Den fände ich für die geschilderte Person zweckentfremdet. Das ist sie zwar sicherlich auch, aber eben aufs Lernen bezogen.
Wie nennt ihr so etwas? Wie geht es euch mit so einem Verhalten?
Ich denke es kommt immer drauf an. Gibt es Anzeichen dafür das der Arbeitnehmer sich nicht korrekt verhält? Beispielsweise Deadlines werden unerklärlich immer überzogen, auf Emails wird innerhalb der Arbeitszeit nicht geantwortet, Kollegen beschweren sich das die Person so wenig da ist etc.
In dem Fall gibt es ja einen Grund zu Überprüfung. Wenn man grds. davon ausgeht das die Arbeitnehmer bescheißen hat man tiefer gehende Probleme und sollte sich insgesamt Gedanken über die Betriebsstrukturen machen.
Wenn der Arbeitnehmer einen 8-Stunden-Tag hat, und morgens um 8:30 Uhr kommt, den ganzen Tag über pro Stunde 5 bis 10 Minuten draußen steht, 30 Minuten Mittag macht, und abends um 17 Uhr geht, ist es rein Zeitlich gar nicht möglich, dass er an diesem Tag 8 Stunden lang gearbeitet hat.
So läuft das bei uns auch manchmal. Unsere Arbeit ist belastend, aber vielleicht kannst du Belastung ja gar nicht nachvollziehen. Ich rauche mit am meisten, bin trotzdem mit am produktivsten, wärend andere 50% ihrer Zeit am Arbeitsplatz nur rumlabern und Beamtenmikado spielen. Meine Chefs wissen das auch und würden mich dafür niemals kritisieren.
Ja mach das. Das entspannt Körper und Geist und wenn man nicht zu verkrampft ist bei der Arbeit geht sie besser von der Hand was wiederum die Produktivität steigert. Falls du am PC arbeitest wäre eine Bildschirmpause ab und an sowieso angebracht weil deine Augen dann auch flinker sind.
Edit; in einem anderen Betrieb hatte ich mal ne Kollegin die hat einen Teil ihrer Arbeitszeit damit verbracht zu notieren wenn die Kollegen aufs Klo oder rauchen gegangen sind. Als ihr Vertrag dann nicht verlängert wurde war das sehr gut für das Betriebsklima.
Ich weiß was du meinst aber das ist es hier in meinem speziellen Fall wirklich nicht. Es rührt einfach von dem ausgeprägten Misstrauen her. Kein Vertrauen darin, dass Leute sich korrekt verhalten, ihr (in diesem Moment) Bestes geben, Dinge auch ohne eigenes Zutun gut ablaufen können.
Es würde im konkreten Fall von Arbeitszeitbetrug auch nie zur Anklage kommen, das ist gar nicht das Ziel. Aber es ist der Person genug wert, um sich an dem Thema abzuarbeiten - selbst wenn es ersponnen ist. Bei mir ist es exakt das Gegenteil weswegen es gedanklich bei mir clasht.