Ab Donnerstag soll der Kurznachrichtendienst Threads von Meta in der EU verfügbar sein. Schon vorher haben nun Tests der Anbindung ans Fediverse begonnen.
Okay vom Grund her nichts neues, die Horrorgeschichte geht ja schon eine Weile durch das Fediverse und die meisten großen Instanzen blocken auch vorausschauend. Mich interessieren daher andere Details:
was wurde denn verändert damit es EU konform ist? Die Darstellungen was die threads app alles an Berechtigungen auf den Geräten fordert war ja haarsträubend gewesen.
wenn AP beidseitig implementiert wird, welchen Mehrwert verspricht sich Meta daraus? Meta lebt von Nutzerdaten, welche sie vermarkten kann. Jeder Threads Nutzer der auf eine Mastodon Instanz umzieht ist doch verlorener Profit.
Activity Pub ist in der Hand des W3C, welches bekanntlich unter dem Einfluss von Google und eben auch Meta steht. Könnten hier Änderungen entstehen, welche als angriff auf das Fediverse zu betrachten sind?
Bei der EU-Konformität ging es weniger um Datenschutz, sondern anscheinend eher um die Frage eines Marktmachtmissbrauchs. Denn es ist halt (auch wenn man es überall sieht, siehe Google mit Chrome oder Microsoft mit Edge) eben nicht wirklich erlaubt aus einer kartellrechtlichen Perspektive, dass eine große Firma ihre marktbeherrschende Stellung missbräuchlich nutzen. Und natürlich ist es schon ein harter Move, wenn Meta jetzt mit Hilfe seines Molochs Instagram das deutlich kleinere Twitter zerhaut:
https://www.bundeskartellamt.de/DE/Missbrauchsaufsicht/missbrauchsaufsicht_node.html
Die EU schreibt mit dem DMA und dem DSA auch eine Interoperabilität zwischen den Netzwerken vor. In den Medienberichten wird zwar immer nur von "Messengern" gesprochen, der Gesetzestext spricht aber von "nummernunabhängigen interpersonellen Kommunikationsdiensten", was halt auch Instagram, Threads, Twitter & Co sind. Blöd gesagt: Selbst wenn sie das doof fänden, müssten sie.
Activity Pub ist in der Hand des W3C, welches bekanntlich unter dem Einfluss von Google und eben auch Meta steht. Könnten hier Änderungen entstehen, welche als angriff auf das Fediverse zu betrachten sind?
Ohne sich jetzt mit juristischen Details auszukennen: ActivityPub ist doch einfach nur ein Protokollstandard. Kann sein, dass Meta da Änderungen durchdrückt aber es gibt doch keinen Grund, warum die Open-Source Gemeinde da dann mitmachen muss. Ich mein, die wollen was von uns. Nicht wir von Ihnen.
Ja, aber um den Linux; Kernel geht es doch nicht. Die commits für Mastodon, Lemmy, ... kommen halt nicht von denen. Ich mein. wenn Meta eine neue Version von ActivityPub durchdrückt, dann können sie die ja bei sich implementieren, Sie können auch Lemmy forken. Aber da es Open Source ist muss da niemand mitmachen.