Yandex war einst Russlands innovativstes IT-Unternehmen. Oft wurde es mit Google verglichen. Jetzt verkauft der Mutterkonzern mit Sitz in Amsterdam sein Russlandgeschäft - unter Druck, zu einem Spottpreis und an russische Ölbarone. Die Technologie-Nation Russland demontiert sich selbst.
Zugleich aber vollzieht sich mit der Trennung auch ein weiteres Stück Niedergang für die Technologie-Nation Russland. Ein Konzern, der einst - zumindest im postsowjetischen Raum - mit den Silicon Valley-Riesen mithalten konnte, ist verstümmelt und seines intellektuellen Kerns beraubt. Und viele seiner besten Leute haben sich ins Ausland abgesetzt. Es ist kein gutes Zeichen für die Zukunft eines Landes, wenn es eine solche Verstümmelung zulässt.
Braindrain ist Despoten wie Putin sowie seinen Kobolden egal. Es muss nur zu Lebzeiten alles gut genug laufen um selbst Macht und Geld anzuhäufen. Dass ne ganze Branche im eigenen Land in Arsch geht juckt da nicht viel.
Doch gerade die haben das. Das ergibt sich schon aus den Grundregeln der Macht. Russlands Wohlstand basiert auf Bodenschätzen und nicht auf einer qualifizierten Bevölkerung. Eine Autokratie deren Wohlstand durch die Bevölkerung erwirtschaftet ist instabil, denn sie muss Resourcen und Kapital aufwenden um der Bevölkerung ein gewisses Maß an Wohlstand zu garantieren. Geld das in den eigen Machterhalt gesteckt werden könnte und umgekehrt die Bevölkerung befähigt aufzumucken.
Du denkst zu kurz. Jedes Volkswirtschaft benötigt gut ausgebildete Fachkräfte, sonst geht alles den Bach runter. Das wissen auch Despoten.
Was sie wollen, sind nicht dumme Menschen, sondern hörige Menschen. Und hörig bekommt man auch kluge Menschen. Bestimme das Narrativ, verbreite zusätzlich Angst und Schrecken, dämonisiere die anderen und du bist dem schon einen ganzen Schritt näher.
Eher unerwünscht sind Künstler, Schriftsteller, etc.