Während über das Heizungsgesetz diskutiert wird, kommt mit immer heißeren Sommern ein anderes Problem auf Deutschland zu: der Energiefresser Kühlung. Doch das wird von der Politik unterschätzt. Von M. Schuster und J. Thürmer.
Mittelfristig wird es in Deutschland nicht mehr ohne Klimaanlagen gehen. Moderne Splitgeräte sind aber relativ effizient, vom allem in einem gut gedämmten Haus. Und die Hauptnutzungszeit deckt sich zum Glück ganz gut mit dem größten Angebot an Solarstrom.
Das Problem sind die über 40 Millionen Mieter in Deutschland bzw. vor allem deren Vermieterinnen. Die installieren in aller Regel keine Klimaanlage und verbieten auch den Mietern den Einbau. Damit bleiben dann nur diese Monoblockgeräte, die extrem ineffizient sind. Hier müsste der Gesetzgeber sicherstellen, dass auch in Mietwohnungen die effizienteren Splitgeräte genutzt werden können.
Eine moderne Split-Klimaanlage braucht durchschnittlich 450w, da braucht ein Gaming-PC mehr. Das schaffen unsere Stromleitungen problemlos. Und unsere Stromnetze müssen sowieso ausgebaut werden wegen Wärmepumpen und E-Mobilität.
Schimmel wird durch Klimaanlagen verhindert und nicht verursacht, weil sie die Luftfeuchtigkeit deutlich reduzieren.
Und ja, an der Außenfassade muss der Kondensator angebaut werden, aber ist keine große Aktion.
Essenz: Man braucht ein Haus nicht darauf auslegen, dass man alle Geräte (Klima, Herd, Waschmaschine, Ofen, Trockner, Heizung - wenn das alles mit Strom betrieben wird) gleichzeitig einschalten kann. Dieses Limit wird eigentlich nie erreicht. Durch wirklich simpelste Steuertechnik kann man verhindern, dass bspw. die Warmwasserheizung an geht, wenn gerade der Trockner läuft. Gerade Dinge wie Warmwasser und Raumluft sind quasi wie eine Batterie, die können auch mal ne Stunde aus sein, ohne dass man das mitbekommt.