Nicht nur ein bisschen zu dick, sondern stark übergewichtig. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen adipös. Betroffenen hilft oft nur eine radikale Lebensumstellung. Von Sandra Biegger.
Blöderweise geht (in UK; nach meinen Infos) mit Übergewicht auch einher, dass Ärzte den betroffenen Patienten weniger Behandlungszeit einräumen und die Spirale nur weiter Fahrt aufnimmt. Ein fatales Signal.
Und vor allem sind Ärzt:innen halt auch genauso vorurteilsbehaftet wie der Rest der Gesellschaft. Die hauen halt auch diskriminierende oder abwertende Kommentare raus, wenn du in ihren Augen zuviel wiegst. Das machts dann nur noch schlimmer, wenn es von ner medizinisch geschulten Person kommt, der man ja mehr vertraut.
Musste mal zu nem Amtsarzt der halt alles ausschließlich darauf geschoben hat und mich dann auch richtig abfällig angeschaut hat als ich zur Untersuchung die Hose ausgezogen hab. Selbstbewusstsein? Brauch ich ja eh nicht, wa?
Und ja, hab auch schon oft sowas gehört. Als ich neulich bei meiner Endokrinologin war und wir festgestellt haben, dass ich seit dem letzten treffen 20 kg zugenommen hab, hat sie auch nur so dumme scheiße gelabert. Also von wegen Bewegung, Essen, etc. Ich bin halt schwer depressiv und das seit Jahren, wie soll das bitte gehen? Ist so, als ob sie mir sagen würde, ich solle einfach mal glücklicher sein. Aber generell fand ich, dass es für sie feststeht, dass ich zu dick bin und dünner werden muss. Wieso eigentlich? Das ist das perfide, dass für viele Menschen ganz klar feststeht, dass dick=schlecht. Aber das ist ja grundlegend falsch. Wenn es einer Person aufgrund ihres Gewichts schlecht geht (egal welches Gewicht), dann sollte sie Hilfe dafür in Anspruch nehmen können. Aber sonst doch nicht.
Und die schieben auch gerne alles auf das Übergewicht, selbst wenn die Erkrankung schlicht und einfach nichts mit dem Gewicht zu tun hat. Dann wird "Abnehmen" empfohlen, obwohl man eine neue Herzklappe bräuchte oder so.