Bahn-Bashing ist Volkssport. Dabei richtet sich die berechtigte Wut der Fahrgäste meist auf diejenigen, die den Laden gerade so am Laufen halten. Höchste Zeit, sich zu empören – aber richtig!
Statt sich Geld dank der weltweiten historischen Niedrigzinsphase quasi zum Nulltarif zu leihen und in die Modernisierung des Landes zu investieren, klopfte man sich unter Kanzlerin Merkel lieber für die »stabile Haushaltsführung« auf die Schultern und huldigte der Schwarzen Null. Es ist wichtig, sich hieran zu erinnern, wenn wir heute frustriert am Gleis frieren.
Solange in der Chefetage ein Privatkoch herumtanzt und die Boni in Millionenhöhe für quasi nonexistente Leistungen fließen, bekommen auch genau diese Menschen von mir die volle Kritik ab.
War die CDU-Regierung Gift für die Bahn? Garantiert.
ABER: Es sind die einfachen Mitarbeitenden bei der Bahn, die täglich alles Erdenkliche rausholen, um den Saftlafen irgendwie am Laufen zu halten. Und dafür werden sie weder ausreichend gewürdigt, noch haben sie ausreichend Einfluss, irgendwas nachhaltig zu verbessern. Solange oben im Konzern Miswirtschaft, Inkompetenz und persönliche Bereicherung auf der Tagesordnung stehen, sind es auch genau die, die die vollen Konsequenzen tragen müssen.