Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL zu einem neuen Streik aufgerufen. Der Personenverkehr soll vom 24. bis zum 29. Januar lahmgelegt werden. Die Bahn nannte die erneute Streikankündigung "unverantwortlich".
Im Aufsichtsrat der Bahn sitzen Staatssekretäre aus den Ministerien, Bundestagsabgeordnete der Regierungsparteien usw.
Das kommt mir in der Diskussion meist zu kurz. Da wird nur auf die Vorstände, raffgierige Chefs usw. geschimpft, was nicht falsch ist, aber ultimativ ist es die Regierungskoaltion, die da dahinter steht.
Außerdem gehört die Deutsche Bahn nach wie vor zu 100 Prozent dem Bund, vertreten durch den Bundesverkehrsminister. Der tut natürlich so, als hätte er mit all dem nichts zu tun, aber es stünde ihm natürlich frei, eine bessere Behandlung der Beschäftigten zu fordern (und die auch zu finanzieren).
Da politische Streiks dank eines Nazirichters in D verboten sind, halten denk ich alle diesbezüglich die Füße still. Die GDL, damit ihrStreik nicht verboten wird und Bahn/Bund, damit keine Aufmerksamkeit auf dieses Verbot fällt und das womöglich gekippt werden könnte.
Der Aufsichtsrat eines großen Unternehmens wird in der Regel schon auch fürstlich für seine Tätigkeit Existenz entlohnt. Die Kritik an den raffgierigen Chefs trifft also auch auf die zu. Dass Politiker gerne in solchen Aufsichtsräten sitzen, ist auch kein Geheimnis.