Volksverpetzer hat eine Petition gestartet, damit das Bundesverfassungsgericht prüft, ob die AfD verboten werden muss. Wenn sie nämlich verfassungsfeindlich ist, verpflichtet uns das Grundgesetz dazu, unsere Demokratie zu verteidigen.
AfD verbieten ist ein guter Anfang. Aber irgendwas läuft mit der politischen Bildung schief. Zu viele Wähler scheinen die für wählbar zu halten. Die hirnlosen Bundestagsauftritte werden in den Kommentaren bejubelt.
das Problem ist hier denke ich ein mehrstufiges Problem in unserer aktuellen Politik und auch der Hauptstadtpresse, die sich an eben jene Dinge gewöhnt hat und auch so erwartet.
Zum einen ist es für die Presse Standard, dass man stets zwei oder mehrere Meinungen zu einem Thema gleichberechtigt betrachten, einladen und interviewen soll. Bedeutet, dass auch, wenn auf der einen Seite die wissenschaftliche Evidenz und 99,999% der Mehrheit steht, auf der anderen Seite dann ein paar Spinner, die vielleicht 0,001% ausmachen, jeweils EINEN Vertreter entsenden und gleichberechtigt behandelt werden. Das Ergebnis ist eine False Balance - und beim Betrachter kommt an "ah, das Thema ist umstritten". Auf diese Weise kann selbst der größte Schwachsinn zu immenser Größe aufgeblasen werden, was ein systemisches Problem der Presse ist.
Ein anderes Problem ist, dass unsere Politiker ab einer gewissen Stufe mehr oder minder "entrückt" agieren. Gepanzerte Limousinen, ganze Orte werden abgesperrt, Hundertschaften schirmen sie ab, die Anzüge sind makellos und wandern gefühlt nach dem ersten Foto ins Feuer, werden durch Frische ersetzt, die Rhetorik und sämtliche Reden von Dutzenden an Sprach- und Meinungsexperten glattgeschliffen, Mimik und Gestik in jahrelanger Übung bis ins kleinste Detail so heftig einstudiert, dass selbst Hollywoodschauspieler blass vor Neid werden. Kurzum: Die These, dass unsere obersten Politiker keine "normalen Menschen" mehr sind, sondern speziell für die Politik gezüchtete Spezialwesen, kann man in gewisser Weise nicht mehr negieren. Die Hauptstadtpresse ist indes genau solche Leute gewohnt - und reagiert peinlich berührt auf jeden "Abweichler" von dieser Norm, nutzt jede noch so kleine Lücke in der Verteidigung, um hindurch zu brechen, Schlagzeilen zu liefern, sich auf diese Person zu stürzen und so aus der Mücke einen Elefanten zu machen.
All das sorgt dafür, dass der Durchschnittsdeutsche schon halb Politwissenschaften studiert haben muss, eine genaue Ahnung von den Medien, die er konsumiert, haben muss - und welchen Parteien sie nahe stehen bzw. welches Parteibuch der Chefredakteur bzw. dessen Verlag hat - um Medienberichte, Thesen, Zitate, Ausschnitte und sogar ganze Redebeiträge korrekt einordnen zu können. Und selbst dann kann jemand, der halbwegs gut in Rhetorik ist, diese Beiträge sogar noch komplett auf links drehen und das Gegenteil von dem, was gesagt wurde behaupten - und es würde ohne Widerworte geglaubt.
In gewisser Weise haben wir uns damit selbst in eine Einbahnstraße manövriert. Aus DER wieder raus zu kommen...schwierig...
Zum einen ist es für die Presse Standard, dass man stets zwei oder mehrere Meinungen zu einem Thema gleichberechtigt betrachten, einladen und interviewen soll. Bedeutet, dass auch, wenn auf der einen Seite die wissenschaftliche Evidenz und 99,999% der Mehrheit steht, auf der anderen Seite dann ein paar Spinner, die vielleicht 0,001% ausmachen, jeweils EINEN Vertreter entsenden und gleichberechtigt behandelt werden. Das Ergebnis ist eine False Balance - und beim Betrachter kommt an "ah, das Thema ist umstritten"
Ich finde es okay, dass man mehrere Sichtweisen darstellen läßt. Meiner Meinung nach scheitert es dabei aber oft an der Moderation.
Der Moderator oder von mir aus auch eingeblendet über eine Regie sollten Fakten checken und das auch transportieren.