Der Autofahrer umfuhr Sperrungen bei der Unfallstelle. Der Hubschrauber konnte einen Zusammenstoß noch in letzter Sekunde verhindern. Dem Senior drohen jetzt Konsequenzen.
Der Opa kann da nichts für. Unser gesamtes System schreit förmlich: "Lieber Autofahrer, mach was du willst." Dass Polizeiaufforderungen und Absperrungen ignoriert werden, ist nur der nächste logische Schritt.
Aber wenn du unbedingt jemanden wegsperren möchtest: mit denen, die durch Nichtwählen und das Wählen von Autoparteien tatsächlich für tausende Verkehrstote und zerstörte Umwelt verantwortlich sind, könnte man anfangen.
Natürlich kann der Opa was dafür. Ich bin auch der Meinung, dass Autofahrern viel zu viele Rechte eingeräumt werden und Vergehen durch Autofahrer viel zu lax und inkonsequent geahnt werden. Aber nicht jeder Autofahrer umfährt eine Polizeisperre.
...Vergehen durch Autofahrer viel zu lax und inkonsequent geahnt werden
Für mich klingt das unfair: Wir richten alles so ein, dass sich jeder Autofahrer wie ein König fühlt, von der Inneneinrichtung des Autos bis zur bequemen breiten Straße. Und dann soll es härter bestraft werden, wenn dieses königliche Angebot angenommen wird?
Kennst du nicht auch das Gefühl, dass es auf einer breiten Landstraße fast unmöglich ist, mit 30 km/h durch eine Ortschaft zu fahren? Es werden immer 33, 34, 35...
Der Opa ist ein Opfer unserer Erziehung (mit dem Auto kommst du überall hin und durch). Richte deine Kritik mehr an die wirklich Verantwortlichen.
Warum ist es denn bitte nicht möglich auch auf einer breiten Straße 30 zu fahren? Fährst du auf der Autobahn auch immer die Maximalgeschwindigkeit die dein Auto zulässt, weil die Straße breit ist? Oder auf der Landstraße, weil ist ja 100 erlaubt? Aus welchem Grund? Weil andere dich drängeln oder komisch anschauen? Trinkst du dann auf Partys auch nur weil alle das tun?
Eigentlich heißt es eher, dass für dich persönlich im Unterbewusstsein Regeln nichts zählen und du lieber egoistisch Menschen gefährdest als dich selber zu beschränken.
Das habe ich natürlich überspitzt, aber so klingt deine Argumentation.
Aus meiner persönlichen Erfahrung: Ich wohne an einer Landstraße, in einem längeren 30er Bereich. Fast am Ende des Bereichs steht so eine Geschwindigkeitstafel. Fast jeder Autofahrer bremst vor dieser Tafel ab und hat trotzdem noch 5 km/h zu viel auf der Uhr.
Da du dir viel Sorgen um mich machst: ich fahre relativ moderat und halte viel Abstand. Wenn ich bedrängelt werde, fahre ich tendenziell langsamer, um meine Sicherheit zu erhöhen. Auf Autobahnen fahre ich gerne 120 km/h, da scheint mir der Schnittpunkt aus Spritverbrauch, Reisegeschwindigkeit und Sicherheit zu liegen.
Dein Herz ist am rechten Fleck, aber dein Argument ist leider Müll. In anderen Ländern gibt es Schikanen und Drempel (mir fällt das deutsche wort dazu grad nicht ein), welche langsames fahren begünstigen. Hat man das nicht, dann passiert es nun mal sehr oft, dass man versehentlich deutlich schneller fährt.
So einen dementen Opa einzusperren bringt auch nix. Und das würde auch kein Richter machen (außer er ist ein Linker, natürlich). Was wir brauchen ist eine regelmäßige Prüfung auf Fahrtauglichkeit für Ältere. Oder gerne auch für alle. Es fahren auch genug jüngere Idioten rum.
Edit: ich meinte natürlich, dass der Opa ein Linker ist
Zum ersten Teil deines Kommentars: was hat die politische Neigung damit zu tun? Willst du damit sagen, dass linke Richter alle wegsperren wollen, oder dass rechte Richter einen Fick auf geltendes Gesetz geben?
Das witzige ist ja eigentlich, dass die Staatsanwaltschaft hier leichtes Spiel hat. Strafbefehl stellen für Geldstrafe und Fahrerlaubnisentzug, wenn das dem Kerl nicht passt, muss er vor Gericht. Wenn er das nicht kann, bleibt es eben beim Strafbefehl.
Für was oder wen ist das denn egal? Für ihn selber sicher nicht. Für den Hubschrauberpiloten, natürlich. Für die Unfallopfer, die abgeholt werden sollten auch, natürlich. Aber für die Beurteilung des Falls ist es überhaupt nicht egal.
Fahrtauglichkeitsprüfung für alle, spätestens alle 5 Jahre. Vor allem auch inklusive einer Nachschulung bezüglich der StVO. Manche Autofahrer haben ihren Führerschein vor 30, 40, 50 Jahren gemacht, und fahren seitdem nach Gefühl und kennen die aktuellen Regeln gar nicht mehr.
Ich gestehe, ich hätte in der stressigen Arbeitswelt überhaupt keine Lust, mir die Zeit dafür zu nehmen. Und wenn ich irgendwo wohnen würde, wo ich ohne Probleme mit Öffis überall hin käme, dann würde ich auch auf ein Auto verzichten. Allerdings bin ich beruflich zwecks Dienstreisen drauf angewiesen. Also, wenn der AG mit die Zeit dafür bezahlt, dann gerne.
In Deutschland haben wir verhältnismäßig gute Autofahrer, ich glaube das wäre ein bisschen overkill. Lieber die gefahren beseitigen, indem man die Straßen besser gestaltet.
Nirgendwo steht was von Demenz aber mal angenommen das wäre der Grund gewesen, dann muss der Opa umso mehr weggesperrt werden (im Heim). Wer nicht die geistige Kapazität aufweist um in einer Notfallsituation polizeiliche Anweisungen zu verstehen ist gefährlich. Am nächstem Tag weiß er wohlmöglich nicht mehr wie Zebrastreifen funktionieren.
Nur weil er nicht mehr fahrtauglich ist heißt ja nicht, das der Opa gleich eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Aber das sollte natürlich ein Gericht entscheiden.
Der Opa müsste gar nicht weggesperrt werden, wenn wir alle 5 Jahre Fahrtauglichkeitsprüfungen hätten. Oder wenn es nicht gesellschaftlich akzeptiert wäre, im Straßenverkehr Gebote und Verbote zu missachten.
Aber du hackst lieber auf Individuen rum, als die Probleme im System zu sehen?
Wenn unser System es zulässt, dass 91-Jährige noch fahren (müssen), dann ist das System mindestens teilschuldig und entschuldigt das grobe Fehlverhalten - der Typ ist 91 und fährt zwei Tonnen Stahl durch die Gegend!
Mit 91 ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du keine guten Entscheidungen mehr triffst, du mentale Aussetzer hast und nicht mehr voll zurechnungsfähig bist, geschweige denn fahrtauglich. Und wir lassen diese Leute fahren und werden wütend, wenn sie sich wie 91-Jährige mit 2 Tonnen Stahl unter dem Arsch eben verhalten. Ich glaub es hackt.
Das hat gar nix damit zu tun. Der Punkt war, dass die deutsche Justiz z.B. politische Gewalt von rechts viel milder bewertet als solche von links. Das hat aber mit dem Thema Fahrtauglichkeit überhaupt nichts zu tun.
Ach, ok. Ja, das ist auch ein schwieriges Thema. Könnte das nicht auch zum Teil subjektive Wahrnehmung sein? Wen kümmerts, wenn irgendwo ein Nazi verhauen wird (ganz unironisch). Jede Strafe dafür wäre zu hoch.
Aber wenn ein Nazi etwas verbricht, dann guckt unsere linke Bubble schon sehr genau hin und hält die Urteile vielleicht für zu mild, weil wir die rechte Intention mitbewerten - während ein Richter evtl. nur die Möglichkeit hat, das Verbrechen ohne den Nazi-Hintergrund zu bewerten.