Arbeit bringt laut ifo-Institut höhere Einkommen als Nichtstun. Dafür müssen aber zusätzliche Sozialleistungen genutzt werden. Ohne Geld vom Staat kann das Einkommen niedriger sein als das Bürgergeld.
Da werden nur zwei Dinge vergessen:
1.) Der eine arbeitet Vollzeit, der andere hat bis auf die Gängelung durchs Amt frei.
2.) Die Sozialhilfen, mit denen man das Einkommen aufstocken kann, müssen erst einmal beantragt und bewilligt werden. Das kostet sehr viel Zeit und erfordert eine hohe Frustrationstoleranz - die man dann beide neben der Vollzeitarbeit an den Tag legen muss. Mit Bürgergeld hat man dagegen eine All-in-One-Lösung und daher Geld und Seelenfrieden sofort verfügbar.
Kinder werden übrigens auch nicht erwähnt. Sobald Kinder im Spiel sind, lohnt sich arbeiten ja oft nur noch für Gutverdiener, weil Kinder und Familien besonders stark gefördert werden oder anders gesagt: Armut wird in Familien besonders stark gefördert.
Seelenfrieden für Bürgergeldempfänger ist aber auch makaber, wenn die komplette Gesellschaft dich als Schmutz ansieht, der ruhig auch verhungern kann.
Der Bürgergeldantrag ist auch nicht super aufwendig, was eine der erwähnten Sozialleistungen zur Aufstockung ist. Bei Wohngeld würde ich die Kritik schon eher verstehen, weil der echt super aufwendig ist.
Der Bürgergeldantrag ist auch nicht super aufwendig, was eine der erwähnten Sozialleistungen zur Aufstockung ist.
Das ist die Ironie an der Geschichte. Der Anteil jener, die im Bürgergeld ihren Seelenfrieden finden, ist gering. Aber durch das Narrativ der faulen Bürgergeldempfänger werden auch jene stigmatisiert, die eben nicht frei haben sondern sich aufrichtig bemühen.
Deshalb fand ich auch die ursprüngliche Idee des Bürgergeldes ansprechend bis dieses erst von der CDU und nun von der SPD selbst komplett verunstaltet wurde.
Die irre Idee, es wäre sinnvoller den Populisten blind hinterher zu laufen statt deren fragwürdigen Vorwürfe zu widerlegen, ist traurig.
Unter einem Kommentar unter einem anderen Beitrag hab ich ausgerechnet, dass die Ersparnis für diese Stigmatisierung auf Bürgergeld angewiesener Menschen unglaubliche 0,65% beträgt.
Ich beziehe gerade Bürgergeld nach dem Studium und das ist schon mega unangenehm... Also "seelenfrieden" würde ich das jetzt nicht nennen. Klar man hat den ganzen Tag "frei" aber wisst ihr wie langweilig das ist. Für nen Monat vielleicht ganz nice, aber dann...
Ich bekomme auch gerade mal 550€ im Monat, ich weiß nicht wie Leute da behaupten können das sich arbeiten nicht lohnt. Ich hab als Nebenjob mehr bekommen.
Kann mir hier jemand erkläten ich mehr schmarozern kann /s
Du kannst ja mal schauen, ob es im Umkreis irgendwas interessantes im ehrenamtlichen Bereich gibt. Die suchen immer Leute und dir fällt die Decke nicht auf den Kopf :)