Der Hauptstadt fehlen Arbeitskräfte. Ob Experten oder Ungelernte – die Not in den Unternehmen ist groß. Während Einwanderung bei dem Problem Abhilfe schaffen soll, tun über 30.000 Berliner Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren gar nichts.
Das geht auch den meisten meiner Freunde so. Wir möchten ja nicht irgendwas anfangen, nur um es dann wieder abzubrechen.
Ich habe Anfang der 10er Jahre Abi gemacht, irgendwas direkt studiert. Hab im zweiten Semester gewusst, dass es nichts für mich ist. Trotzdem aus Angst vor der Wahrheit durchgezogen bis zum Ende des Masters und dann das Glück gehabt damit einen Quereinstieg in was anderes zu bekommen, das mir viel mehr liegt.
Ich kenne aber so einge aus meinem Jahrgang die genau so angefangen aber nicht das Glück gehabt haben auf dem Weg herauszufinden, was sie eigentlich machen wollen. Einige von denen mussten auch nach Ende des Studiums nochmal von 0 anfangen. Oder sind jetzt nicht wirklich glücklich den Beruf zu machen.
Ich denke zu versuchen sich in Ruhe einmal bewusst zu werden, wo es lang geht. Oder auch Kleinigkeiten auszuprobieren ohne direkt durchzuziehen, kann auch was gutes haben.
Auch ich denke jetzt ach hätte direkt am besten erst eine Ausbildung angefangen und dann ggf. dual studiert, was ich jetzt eh arbeite, dann hätte ich weniger imposter Syndrom und mehr Erfahrung...
Schildkrötenprojekt auf Bali erwarte ich keine großartig Fortschritt
Das sind m.E.n meißt auch eher gut betuchte Kinder junge Erwachsene, die entsprechend großzügig von den Eltern finanziell ausgestattet werden, aber wenig Druck bekommen, etwas auch durchzuziehen. Leider fallen so Leute dann oft trotzdem weich, weil Papa dann doch noch irgendwo einen Einstieg bei jemandem organisiert, der ihm noch was schuldet.
Letztlich muss man eben auch sehen, dass man sich Selbstfindung, ob nun konstruktiv, durch ausprobieren, oder eben passiv durch Rumdümpeln, leisten kann.
Tatsächlich mit etwas mehr Bedenkzeit glaube ich schon, ich hätte es heraus finden können.
Die Berufspraktika in den Semesterferien haben mir gezeigt, das was genau ich jeden Tag bei der Arbeit konkret tue, viel wichtiger ist als der sachliche Kontext oder die Industrie in der ich jetzt arbeite.
Und das ich ein praktisches Talent für meinen jetzigen Beruf hatte, wusste ich schon vorher. Ich fand den Kontext drumherum in meiner Vorstellung aber langweilig und dachte das sei entscheidend,, da mir schlichtweg die Erfahrung durch ein paar Praktika oder etwas ähnlichem gefehlt hat, das mal auf die Probe zu stellen.
Und an der Uni habe ich gewiss.nichts an Erfahrung mit gekommen, das der Berufswelt wirklich nahe kommt. Kann aber natürlich auch an meiner Uni oder meinem Studiengang im sepziellen liegen.
Geht mir genauso, und habe in meinem Kreis auch viele Freunde Anfang ihrer 30er die in irgendwelchen Hilfsjobs hängen geblieben sind oder im 17. Semester im Master irgendwas gesellschaftswissenschaftliches studieren...
Ich habe eine sehr ähnliche Erfahrung gemacht. Hab viel an der Uni auspropiert und am Ende gemerkt, dass ich es lieber mag eine feste Arbeitsstelle in der Ausbildung zu haben, als auf ein unklares Ziel hinzustudieren.