Wie mehr Blutzuckermessungen bei Typ-2-Diabetes helfen können
Wie mehr Blutzuckermessungen bei Typ-2-Diabetes helfen können
Eine Blutzuckermessung über einen Sensor in der Unterhaut ist bisher nur bei Typ-1-Diabetes Standard - der angeborenen Variante. Laut Fachleuten könnten aber auch viele Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren. Von U. Till und R. Kraft.
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Doch auch viele Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes könnten von dieser Form der Glukosemessung profitieren. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Diabeteshilfe, findet: "Jeder Mensch sieht, wie sein Körper auf Mahlzeiten und Bewegung reagiert. Und damit kann er viel einfacher das Ernährungs- und Therapiemanagement anpassen. Gleichzeitig ermutigen gute Verläufe, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Und unbefriedigende Verläufe helfen den Menschen mit Typ-2-Diabetes als auch den Diabetesteams, Probleme zu erkennen und wenn möglich zu beheben."
Es gehe um das sogenannte erkennende Lernen und eine sich daraus entwickelnde Selbstwirksamkeit der Patienten. Die CGM-Systeme sollen dabei helfen, eine Entgleisung der Zuckerwerte zu vermeiden. Umfragen in Fachpraxen hätten ergeben, dass ständige Glukosekontrollen bei rund 80 Prozent der Typ-2-Diabetiker mit intensivierter Insulintherapie sinnvoll wären. Im Moment aber bekommt nur jeder vierte in dieser Gruppe einen CGM-Sensor.
Auch in der Frühphase der Erkrankung, der Prädiabetes, wird die engmaschige Überwachung viel zu selten genutzt, bedauert Kröger. Er hält es auch für eine gute Idee, selbst Menschen mit Prädiabetes solche kontinuierlichen Messungen anzubieten.