Auf TikTok oder Instagram verbreiten sogenannte Tradwives, also "raditionelle Ehefrauen", die Botschaft: Nichts ist erfüllender für eine Frau, als für Mann und Kinder zu sorgen.
Können wir vielleicht mal den Elefanten im Raum ansprechen?
Das vorspielen eines "Tradwife" ist für die erfolgreichen Influencerinnen ein Job. Sie erhalten Geld dafür, dass für ihre Kanäle Werbung geschalten werden kann. Dazu kommen dann noch direkte Verträge für Produktplatzierungen. ggf. kommt noch Geld von entsprechenden Lobbygruppen dazu.
Diese Frauen leben den beworbenen Lebensstil garnicht. Sie können garkeine authentische Quelle dafür sein. Wenn ich Geld dafür bekäme, mich geschminkt beim Putzen, Kochen und Tischdecken zu filmen, würde ich mir das auch überlegen.
Ist dann aber was völlig Anderes, als wenn ich das im Rahmen meiner Haushaltsführung unentgeltlich miterledigen muss und dann vom Einkommen meines Partners oder meiner Partnerin angewiesen bin.
Alter, von den Amis wird auch jede Scheiß draufgeschmiert. Egal wie dumm etwas ist, Hauptsache es ist bei denen bekannt und kann Klicks ergattern. Dann greift irgendein Politiker das auf, benutzt es für Identitätspolitik, und es hauen sich die Leute dahinter.
Deutsche haben sich jahrelang lustig gemacht über Chinesen. "Die schreiben ja alles ab!". Wir sind kein Deut besser.
Finde den Tradwife-Sprech teilweise richtig befremdlich.
Dass jemand kein Bock auf Arbeitswelt hat, oder eine unterstützende Rolle, Kinder und Co. toll findet, kann ich nachvollziehen. Aber es sollte immer auf partnerschaftlicher Ebene gelebt werden.
Bei den Tradwives rutschen immer wieder Sätze heraus, die maximal unterwürfig klingen. Und gleichzeitig wollen sie einem erzählen, dass das richtig toll ist...
Dass jemand kein Bock auf Arbeitswelt hat, oder eine unterstützende Rolle, Kinder und Co. toll findet, kann ich nachvollziehen.
Ist auch im Grunde nicht verkehrt aber in .de gibt's da noch mal ne Komplikation: Das Familienbild der Nazis, die Frau als Kriegerin an der Heimatsfront deren Aufgabe es ist die Führerin der Kinder zu sein, alles aufzubringen im Einsatz für die nächste Generation von Soldaten und Müttern.
...das Echo davon ist die Rabenmutter, was Frauen da teilweise von Frauen hören, "aber du musst dich doch kümmern" sollte jedem hier relativ geläufig sein.
Und wenn man nicht arbeiten braucht dann bin ich der letzte der das irgendwem vorschreiben will. Trotzdem isses aber wichtig, sowohl für Mutter als auch Kind, mal verdammt noch mal Pause voneinander zu haben. Kind braucht Eigenständigkeit, Mutter braucht ein eigenes Leben und eigene Interessen um nicht schlussendlich kirre zu werden.
Ich meine etwas anderes, habe aber kein besseres Wort.
Auch Topf und Deckel kann man in einvernehmlichem Respekt und mit gegenseitiger Wertschätzung spielen. Das was ich meine, enthält das nicht. Es geht viel mehr in Richtung einer toxischen Beziehung.
Natürlich gibt es auch Menschen, die wie magisch von toxischen Beziehung angezogen werden, aber das öffentlich gutzuheißen ist schon nochmal was anderes.
Die Probleme bei diesem Konzept dabei sind m.E. folgende:
Heutzutage erwartet die Gesellschaft, dass Frauen ebenfalls arbeiten.
Männer verdienen daher im Gegenzug weniger mit der Begründung, sie müssten ja nicht alleine eine Frau/Freundin und evtl. Kinder finanzieren und es gäbe ja noch eine Frau/Freundin, die Geld verdienen könnte.
Frauen hingegen haben das Problem, dass sie entsprechend diese Rolle als Hausfrau o.Ä. i.d.R. ohne schwere finanzielle Einbußen nicht ausüben können. Bei Scheidungen stehen Hausfrauen ebenfalls oft schlecht da.
Gut hingegen ist das wohl eher für Kinder, da ein zumindest Elternteil länger für sie da sein kann...
Gut hingegen ist das wohl eher für Kinder, da ein zumindest Elternteil länger für sie da sein kann...
Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber:
Weniger Mutter und mehr Vater hätte mir extrem gut getan. Unter anderem weil "Mutter" eine Frau war, die sich zu Hause nur gelangweilt hat um dann, wenn ich in der Schule war, mein Zimmer nach Sachen zu durchwühlen, die sie nicht im Bezug zu mir sehen wollte. Ich habe auch ziemlich schnell aufgehört zu zählen, wie oft mein Zimmer nach der Schule anders aussah, als vor der Schule, weil diese Frau alles umgestellt hatte...
Auf logische Argumente hat diese Frau auch noch nie gehört und mein Vater hatte dann maximal 1h in der Woche, in denen er mir mal zugehört hat und dann einschreiten konnte (außer bei Aussage vs. Aussage Situationen, da wollte er nie)...
Es ist interessant, aber gleichzeitig sehr schade zu lesen dass sich genau das gleiche bei anderen auch abgespielt hat. Dieses Zimmer durchsuchen nach 'verboten' Gegenständen plus den Schlägen wenn etwas gefunden wurde (und wir reden hier nicht etwa von Drogen oder ähnlichem sondern z.B. Ohrringe deren Durchmesser nicht dem freigegeben entsprach oder etwa ein Buch, denn bücherlesen macht dumm, das muss man wissen).
Wurde nichts gefunden gab es stattdessen einen Brief an der Tür was man für eine schmutzige Drecksschlampe sei, da hinter dem Schrank Staub lag.
Das der Grund für das Verhalten Langeweile war, darüber habe ich bislang nicht nachgedacht, es macht aber durchaus Sinn.
Ja meine Güte, lasst die Leute doch leben und davon erzählen wie sie wollen. So lange niemand unbeteiligtes zu Schaden kommt, und das ganze in beiderseitigem Einvernehmen stattfindet: Wo ist das Problem?