Glymphatisches System: Schlafmittel stören nächtliche Hirnwäsche
Glymphatisches System: Schlafmittel stören nächtliche Hirnwäsche
Glymphatisches System: Schlafmittel stören nächtliche Hirnwäsche
Was bereits bekannt war: Während des Tiefschlafs schüttet der Hirnstamm rhythmisch Noradrenalin aus. Der Botenstoff verengt unter anderem die Blutgefäße im Gehirn. Als die Fachleute nun den dafür zuständigen Bereich im Hirnstamm (den Locus caeruleus) mittels optogenetischer Methoden stimulierten, führte das zu korrespondierenden Veränderungen im Blutfluss: Je mehr von dem Botenstoff zirkulierte, desto stärker zogen sich die zerebralen Gefäße zusammen. Und nicht nur das, auch das Volumen der Hirnflüssigkeit schwankte im Rhythmus der Noradrenalin-Wellen. Dieser Zusammenhang war im Tiefschlaf besonders stark.
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Verabreichte das Team den Mäusen das Schlafmittel Zolpidem, so sank der Noradrenalin-Spiegel im Tiefschlaf um 50 Prozent. Zwar schliefen die so behandelten Nager schneller ein, allerdings ging der Flüssigkeitstransport im Gehirn um zirka 30 Prozent zurück. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Präparat die durch Noradrenalin gesteuerte Abfallbeseitigung stört. Bei Zolpidem handelt es sich um eines der am meisten verschriebenen Schlafmittel in Deutschland.