An der Verlässlichkeit der USA als NATO-Partner bestehen seit einer Trump-Rede große Zweifel. SPD-Europakandidatin Barley bringt deshalb EU-eigene Atombomben ins Spiel. Brandgefährlich sei das, kritisiert ein Parteigenosse.
Frankreich ist derzeit das einzige EU-Land mit Atomwaffen, seit Großbritannien die EU verlassen hat. Paris hatte anderen EU-Partnern Gespräche über eine europäische atomare Abschreckung angeboten. Lindner betonte, auch Deutschland müsse sich fragen, welchen Beitrag es zu leisten bereit sei. Solange es Nuklearwaffen auf der Welt gebe, werde Europa an einem System der nuklearen Abschreckung festhalten müssen, um nicht schutzlos der Erpressung autoritärer Staaten ausgeliefert zu sein.
Ich finde, die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass man sich als Atommacht ziemlich viel erlauben kann (wie z.B. Invasionskriege anzuzetteln) und dass man als ein Land ohne Atomwaffen dazu verdammt ist, im Falle einer Invasion bei anderen Ländern um Unterstützung zu betteln.
Deutschland und andere EU-Länder haben die letzten Jahrzehnte mehrere Länder angegriffen (aber kein EU-Land ist angegriffen worden!). Nach dieser Logik brauchen die auch und erst recht Atomwaffen. Das Resultat ist globales Wettrüsten und weitere Verbreitung von Atomwaffen, und die Wahrscheinlichkeit für Atomkrieg steigt in neue Dimensionen.
Bei der EU kommt noch dazu, dass die EU auch wieder zerfallen könnte. Was würde dann passieren mit den Atomwaffen? Irgendwelche neu unabhängige Fascho-Staaten mit nuklearem Arsenal?
Falls es dir bisher noch nicht aufgefallen ist: So ein Fascho-Staat hat gerade die Ukraine überfallen und metzelt da fröhlich die Menschen ab. Genau dieser atomar bewaffnete Fascho-Staat droht auch noch damit, nach der Ukraine auch andere Anrainer zu überfallen um irgendein verloren geglaubtes Imperium zurück zu holen. Und ausgerechnet dieser Fascho-Staat erpresst uns auch noch ständig mit einem atomaren Erstschlag, sollte man nicht tun, was dieser Fascho-Staat will.
Die Russen kommen!!! Ich werd' noch nostalgisch für die 80er, aber damals wurde wenigstens dagegen demonstriert.
Selbst in Deutschland alleine sieht's so aus, als bekämen wir früher oder später eine Fascho-Regierung. Kann man schon mal vorbereiten: Vorratsdatenspeicherung, Polizeibefugnisse, Abschiebegesetz, Aufrüstung, jetzt auch noch Atombomben. Die können dann sofort loslegen.
Voll die coole Vorstellung: atomares AfD-Deutschland droht atomarem PiS-Polen mit Nuklearkrieg! Aber die Russen kommen und ... äh, ja was genau hat das eigentlich mit dem Punkt zu tun?
Ja das war im kalten Krieg auch schon so und die Leute haben dagegen protestiert. Aus guten Gründen: Wenn man sich gegenseitig mit Atomwaffen bedroht kann schnell was schiefgehen, weil zwischen Launch und Explosion nur wenige Minuten liegen und deswegen alle am mit Finger am Trigger sind. Das war nicht nur bei Linken und Grünen übliche Meinung, das war Mainstream, wie Dr. Strangelove oder 99 Luftballons. Sogar die kalten Krieger haben irgendwann eingesehen, dass das gefährliche Scheiße ist und sich um Abrüstung bemüht (die Verträge wurde inzwischen aufgekündigt, so weit ich weiß).
Ich komme mir vor wie die letzte Mensch, der noch nicht einem Todeskult verfallen ist, wenn ich mir hier die Kommentare anschaue. Der Diskurs hat doch inzwischen wahnhafte Züge angenommen.