Steuererhöhungen in gewissen Bereichen würden sicherlich auch helfen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer), schuldenfinanzierte Investitionen heute, z.B. in wichtige Infrastruktur, sorgen aber schon an sich dafür, dass zukünftige Generationen eben nicht für die durch Vernachlässigung entstanden Kosten zahlen müssen. Zusätzlich zahlt der Staat seine Schulden auch nicht mit Steuergeld, sondern mit der Ausgabe von Staatsanleihen. D.h., bei einer schlechten oder zumindest nicht gewinnbringenden Investition zahlen in erster Linie jetziger Halter einer Staatsanleihe, da die Bonität des Ausgabelandes sinkt und damit der beim Kauf festgesetzte Zinssatz nicht mehr der Höhe des eingegangenen Risikos entspricht.
Ein Staat, vor allem die mit eigener Währung, sind in Ihrer Ein- und Ausgabenstrategie absolut nicht mit einem Privathaushalt und nur bedingt mit einem Unternehmen vergleichbar.
Die Steuern steigen normalerweise, immer, jedes Jahr, tatsächlich.
„Da der Staat mit Steuern und Abgaben auf das nominale Bruttoinlandsprodukt zugreift, wachsen auch die Steuern und die Staatsausgaben über die Jahre", sagt Truger. "Und
wenn dann der Staat ein Defizit eingeht, um etwas zu bezahlen, was er durch die Steuern
nicht bezahlt bekommt, dann werden natürlich auch diese Beträge nominal immer
größer." Das führe zusammen mit der Inflation dazu, dass beinahe jedes Jahr ein neuer
Rekordwert bei der nominalen Staatsverschuldung verkündet werden könne.
Wenn dann Meldungen kommen, dass es einen Rekordschuldenstand gibt.