Der Run auf Kaminöfen und Pelletheizungen ist der Branche zufolge vorerst vorbei. Mit Blick auf das Klima ist das nicht schlecht. Gleichzeitig steigt jedoch die Nachfrage nach fossilen Heizungen.
Wir standen vor zwei Jahren vor der Wahl und wurden praktisch zu Gas gedrängt, mit Pellets als "ökologischer" Alternative, falls wir unbedingt auf "erneuerbare Energien" setzen wollten. Was anderes würde in unserem Altbau niemals funktionieren.
Wie das verbrennen von Holz nachhaltig sein soll, konnte mir keiner erklären. Wir haben jetzt eine Wärmepumpe. Schön, dass die Pelletheizungen abnehmen und schade, dass die fossilen zunehmen.
Das schöne ist ja, dass an jeder Stelle wo ein Baum gefällt wird ein findiger Wald Eigentümer anbieten kann, Bäume zu pflanzen, z.B. um einen Flug zu kompensieren.
Verheizt wird der dann später CO2 neutral, weil das ja eine nachwachsende Ressource ist.
Und dann ist ja auch wieder Platz da für eine Flugkompensation.
Rund 17 Millionen Festmeter Holz werden nach Darstellung des Industrieverbands Haus-, Heiz- und Küchentechnik jährlich in deutschen Haushalten zur Wärmeerzeugung genutzt. In der Regel werde dafür Kronen- oder Stammholz verwendet, das qualitativ schlechter gewachsen und daher als Möbel- oder Bauholz nicht geeignet sei. "Brennholz ist also Holz, das bei der notwendigen Durchforstung der Wälder oder in den Sägewerken als Nebenprodukt anfällt." Die Nutzung als Wärmeenergie sei somit sinnvoll.
6 von 7 Heizungsfirmen, auch renommierte und empfohlene hier aus der Gegend. Die machen halt seit Jahrzehnten Gas. Gas funktioniert überall und war bisher auch sehr günstig. Bei einer WP muss man mehr planen und erklären, und günstiger waren sie auch nicht. Sie haben aber auch alle Werbung für Wärmepumpen gemacht, bauen die aber wohl nur in Neubauten ein und alle anderen drängen sie zu Gas.
Und ich meine wirklich drängen. Die Blicke und Untertöne waren eindeutig. Als wären wir ahnungslose Weltverbesserer, die entgegen ihrer Expertenmeinung alles besser wüssten. Hat bei uns dadurch fast ein Jahr gedauert einen Heizungsmonteur zu finden, der Ahnung von Wärmepumpen hat.
Das ist letztlich von der Situation abhängig. Die Wärmepumpe wird immer ineffizienter je höher der Temperaturunterschied zwischen Kesseltemperatur und Außentemperatur ist. Die Außentemperatur kann man nicht beeinflussen. Aber bei uns in der Region wird es eh immer seltener "richtig kalt".
Entscheidend ist also die nötige Kesseltemperatur. Und daher kommt auch die Empfehlung Wärmepumpen am besten mit einer Fußbodenheizung zu kombinieren. Mit alten Heizkörpern lohnt eine Kombination mit einer Wärmepumpe oft nicht.
Ich mußte lange telefonieren bis ich einen Heizungsmonteur gefunden hab der eine Wärmepumpe in ein Haus von 1920 bauen wollten (Vorallen planen wollte). Alle direkt in der Umgebung verwiesen auf Gas. Der Schornsteinfeger sagte auch das nix anderes Sinn macht.
WP wurde heute fertig installiert - einzige von was abgeraten wurde ist kühlen da der Betrieb damit schlechte Erfahrungen gemacht hat Vorallen im Altbau mit Heizkörpern.
Jetzt muss ich den Gasanschluss und die "Feuerstätte" noch kündigen.
Gibt leider Situationen wo eine WP leider wirklich nicht besonders gut oder gar nicht funktioniert.
Ich bin leider selber einer:
Vergleichsweise großer Altbau (MFH) der zwar gedämmt wurde,aber dessen Heizflächen nicht erweitert werden können ohne Raumgeometrie massiv zu ändern. (Böden lassen keine Fußbodenheizung/Deckenkreisläufe zu, Heizkörpernischen sehr klein)
Das ist mietrechtlich aber nicht machbar, vom finanziellen Aufwand ganz zu schweigen.
Stadtwerke weigern sich die benötigte elektrische Leistung in Form eines erweiterten bzw. zusätzlichen Hausanschlusses zu liefern. (Okay,technisch gesehen verlangen Sie "nur" eine sechsstellige Kostenbeteiligung...bzw. bereits 20k für die Detailprüfung).
Mit dem Bestandsanschluss wird es schon mit E-Auto laden knapp.
Mein Favorit Erd/Eisspeicher ist aus Gewässerschutzgründen nicht machbar. (Nicht nur aus Vorschrift,ist tatsächlich blöde - Garten zum Gewässer hin und Hochwasserproblem)
Last but not least habe ich schlichtweg auch keine geeignete Fläche die die geforderten Mindestabstände für die Anlagen einhält.
Sobald die PV Leistung es aber zulässt werde ich punktuell an zwei Stellen ein Split System einsetzen um hier etwas zu substituieren. Aber da fehlt momentan etwas die finanzielle Ressource für hier ersteres weiter aufzurüsten. Kommt noch... (Reine Luft-Luft hat wieder das gleiche Leitungsproblem und die niedrigen Raumhöhen lassen auch keine wirkliche Luftschachtverlegung zu)
Ich bin damit tatsächlich einer der wenigen Fälle wo es technisch so schwierig bis unmöglich ist,dass es finanziell unter keinen Umständen mehr machbar ist. Meine Alternative ist Gas, Weiterbetrieb von Öl oder darauf hoffen das die Stadt in 30 Jahren mal Fernwärme verlegt. Oder der Wasserstoff Blödsinn. Alles keine wirklichen Alternativen.
Mit der Pelletsheizung habe ich zwar aus den bekannten Gründen Bauchschmerzen,aber mit hocheffizientem Modell das alleine schon fast Feinstaub-frei ist, zusätzlicher Filtertechnik und Pellets die wirklich aus lokalem Holz kommen (wir leben in einer der wichtigsten Holzregionen des Landes - und leider fällt hier auf absehbare Zeit extrem viel Restholz aus Unwetter-, Käfer,- Trockenheitsfolgen an) ist es noch ertragbar was die Bilanz angeht.
Das heißt nicht,dass der Satz von "Altbau und Wärmepumpe geht nicht" nicht totaler Bullshit wäre - das stimmt einfach nicht. Es gibt aber eben weiterhin Fälle wo es zutrifft. Leider.
Dann hast du der Springerpresse nicht gut genug zugehört. Die haben diese Meldung (möglicherweise mit Fragezeichen) vor ein paar Wochen mal durchs Dorf getrieben.
Verboten wird nur der Einbau, nicht die Heizung an sich. Und es geht um neu Gas- oder Ölheizungen. Aber selbst dann, was du jetzt einbaust kannst du behalten.
Ob die Heizung oder der Einbau verboten ist, ist das gleiche für mich. Da ohne Einbau die Heizung nicht gibt. und ich wette drauf ein verbot kommt, mit der jetzigen richtung der Politik.