In Großbritannien wird über das Mindestalter für Tabak diskutiert. Auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung sieht beim Rauchen einen "massiven Handlungsbedarf". Man könne sich an anderen Ländern ein Beispiel nehmen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann sprach sich gegen ein Rauchverbot aus, wie es in Großbritannien diskutiert wird. "Ich glaube, erwachsene Menschen können selber entscheiden, was sie konsumieren wollen und was sie nicht konsumieren wollen", sagte der FDP-Politiker den Sendern RTL und ntv.
Genau. Deshalb gibt es in Deutschland auch kein BtmG, das den Besitz solcher Substanzen ohne wissenschaftliche Grundlage verbietet. Jeder Erwachsene kann es selber entscheiden.
So etwas albernes.
Davon abgesehen von ich tatsächlich nicht für ein generelles Rauchverbot. Ich wünsche mir aber, die bestehenden Regelungen würden zum einen besser durchgesetzt, zum anderen verschärft. In anderen Ländern ist der Verkauf außerhalb lizenzierter Geschäfte oftmals verboten, und auch Einheitsverpackungen halte ich für sinnvoll. Wer dann noch meint, dem nachzugehen, soll es tun. Wir muten den Leuten ja auch mit 18 zu, der Bundeswehr beizutreten und in bewaffnete Konflikte zu ziehen, wenn sie sich dafür entscheiden.
"Ich glaube, erwachsene Menschen können selber entscheiden, was sie konsumieren wollen und was sie nicht konsumieren wollen", sagte der FDP-Politiker den Sendern RTL und ntv.
Das ist so eine absurde Behauptung. Ich kann eben nicht frei entscheiden, dass ich keine zigarettenbezogenen Schadstoffe konsumieren möchte. Es reicht wenn sich nur ein Racher hinter mir direkt vor dem Rauchverbotsschild eine Kippe anzündet und schwupp: schon bin ich am Passivrauchen. Gegen meinen Willen.
Ein komplettes Rauchverbot halte ich auch nicht für Zielführend, aber zumindest rauchen vor entsprechenden Verbotsschildern sollte hart bestraft werden. Aktuell interessiert sich da gefühlt kein Mensch für.
Die FDP ist ja auch gegen ein Rauchverbot im Auto wenn Kinder mitfahren, komplett gaga. Generell beim Thema Suchtstoffe von freier Entscheidung zu sprechen ist sehr fragwürdig, denn ein Abhängiger kann eben nicht frei entscheiden. Gleiches beim Thema Werbung, die die FDP nicht einschränken will, obwohl Werbung explizit unterbewusst und abseits der rationalen Entscheidungen zum Kauf verleiten soll.
Es ist also eigentlich genau umgekehrt als die FDP sagt: Verbote stärken in diesem Fall die freie Entscheidung der Konsumenten.
Die FDP hat da mit diesem "Freiheit" und "Eigenverantwortung" wirklich das perfekte ideologische Werkzeug geschaffen, um wirklich jede Schandtat zu rechtfertigen. Ich bin für die Cannabis-Legalisierung und nebenbei auch für die Legalisierung anderer härterer Drogen, aber trotzdem dafür, dass man das Rauchen und Saufen versucht zurückzudrängen.
Es macht halt einerseits Sinn, dass man anerkennt, dass man Drogenkonsum nicht verhindern kann und dass es daher auch gut ist, wenn Leute einen legalen Zugang dazu haben und eben nicht irgendein gestrecktes Zeugs von der Straße rauchen müssen.
Andererseits ist es aber auch nicht ok, wenn der Staat einfach zuschaut, wenn Leute sich selbst gesundheitlich oder sonstwie ruinieren. Schon alleine, weil die Folgekosten dann vom Rest der Gesellschaft getragen werden. Daher ist es sinnvoll, dass versucht wird, das Rauchen einzuschränken, dass der Alkoholkonsum zurückgedrängt wird und dass nicht alle ständig bekifft sind oder bei Tipico alle Kohle verzocken. Daher braucht es eine Grundlage, um bestimmte Sachen legal, aber halt eben mit den nötigen Beschränkungen verfügbar zu machen. Denn verhindern kann man es nicht, aber die Folgen abmildern