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Kliniken werden zu Brutkästen, aber statt Klimaanlagen gibt es Hitzeschutzpläne!

www.berliner-zeitung.de Kliniken werden zu Brutkästen, aber statt Klimaanlagen gibt es Hitzeschutzpläne!

Im Winter waren die Häuser überlastet, jetzt wird es heiß. Gesundheitsminister Karl Lauterbach tut nichts gegen Personalmangel, sagt unser Kolumnist.

Kliniken werden zu Brutkästen, aber statt Klimaanlagen gibt es Hitzeschutzpläne!
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  • Gerade bei öffentlichen Gebäuden verstehe ich es nicht. Solar aufs Dach wo Platz ist und die Klimaanlagen damit laufen lassen. Der Strombedarf vom Netz sollte da doch minimal sein

    • Ich glaube fast, der Strombedarf ist das geringste Problem. Aber die Klimaanlage muss ja erstmal eingebaut werden. In meiner Vorstellung von deutscher Bürokratie und Protestkultur läuft das ungefähr so ab:

      • Erst wird ein externes Planungsbüro mit dem Erstellen eines Gesamtkonzepts beauftragt. Dieser Auftrag muss natürlich europaweit ausgeschrieben werden, was schonmal einige Zeit in Anspruch nimmt, plus dann noch der Rechtsstreit, weil der unterlegene Konkurrent gegen das Resultat der Ausschreibung klagt.

      • Nachdem das Konzept erstellt ist, schaltet sich die Denkmalschutzbehörde ein, da das Krankenhaus eines von nur wenigen Hundert in ganz Deutschland ist, welche sich noch im unveränderten Originalzustand von 1954 befinden, und besteht darauf, dass beim Einbau weder die historische Bausubstanz beschädigt noch das äußere Erscheinungsbild beeinträchtigt wird.

      • Nachdem auch diese Hürde geklärt ist, wird die Ausführung der einzelnen Bauetappen jeweils einzeln europaweit ausgeschrieben; siehe oben.

      • Eine Woche vor dem geplanten Baubeginn bildet sich eine lokale Bürgerinitiative "Stoppt den Klimatod", die argumentiert, dass die gesundheitlichen Auswirkungen klimatisierter Luft auf kranke Menschen bisher unzureichend erforscht seien. Nach einer Aussprache mit der Bürgerinitiative stoppt der Bezirksbürgermeister den Bau bis auf Weiteres.

      • Die beauftragten Baufirmen klagen auf Entschädigung wegen des entgangenen Auftrags.

      • Es bildet sich eine lokale Bürgerinitiative "Steuerzahler gegen Klimaverschwendung", die argumentiert, dass die Planung und die Rechtsstreitigkeiten um den Einbau der Klimaanlagen bereits mehr Geld gekostet hätten als ursprünglich für das gesamte Projekt eingeplant war; das Projekt soll gestoppt werden und stattdessen als günstige und schnell umsetzbare Lösung Deckenventilatoren eingebaut werden.

      • Der Bezirksbürgermeister bricht das Projekt ganz ab; auch im Hinblick auf den sowieso mittelfristig geplanten Neubau eines Krankenhauses, wo Klimaanlagen bereits im Konzept integriert sind (die Pläne für den Neubau sind von 1985; der damals angepeilte Baubeginn 1990 wurde mittlerweile auf "frühestens 2050" verschoben).