Zunächst schildert ein Schulkamerad Hubert Aiwangers Hitlergruß im Klassenzimmer, jetzt meldet sich ein weiterer Mitschüler: Aufgestoßen sei ihm, dass dieser rund um einen KZ-Gedenkstätten-Besuch einen "abstoßenden" Witz über Juden erzählt habe.
Zunächst schildert ein Schulkamerad Hubert Aiwangers Hitlergruß im Klassenzimmer, jetzt meldet sich ein weiterer Mitschüler: Aufgestoßen sei ihm, dass dieser rund um einen KZ-Gedenkstätten-Besuch einen "abstoßenden" Witz über Juden erzählt habe.
Angesichts der Debatte über die politische Haltung Huber Aiwangers (Freie Wähler) in dessen Jugend hat ein weiterer früherer Mitschüler dem BR seine Erinnerungen geschildert. "Ich kenne Hubert Aiwanger aus der Schule, Burkhart-Gymnasium Mallersdorf. Ich war im gleichen Jahrgang mit ihm und wir haben dort 1990 das Abitur gemacht", schildert der Mann, der eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat, namentlich aber nicht genannt werden möchte - zum Schutz von Angehörigen.
Besonders in Erinnerung geblieben sei ihm im Zusammenhang mit Aiwanger eine Schulfahrt in der 10. Klasse in die damalige DDR im Mai 1987. Im Zuge der Fahrt sei auch eine KZ-Gedenkstätte besucht worden. "An einem Abend ist mir sehr stark aufgestoßen, dass er einen Witz über Juden gemacht hat, der mir als sehr abstoßend in Erinnerung geblieben ist", erzählt der Schulkamerad BR24. "Auch an einen Witz über Kinder in Afrika mit Hungerbauch kann ich mich gut erinnern. Es erschien mir, dass Hubert diese Art von Humor sehr köstlich fand."
Der Mitschüler hat der BR24-Redaktion auch den judenfeindlichen Witz wiedergeben, der ihm von Aiwanger in Erinnerung geblieben sein soll. Aufgrund seiner Heftigkeit wollte er diesen aber nicht veröffentlicht sehen. Die Freien Wähler ließen eine Frist mit Möglichkeit zur Stellungnahme zu der Aussage verstreichen.
Schau mal, ich würde das genauso sehen... wenn Aiwanger sagen würde, dass er sich davon distanziert und er seine früheren Taten verurteilt. Stattdessen redet er von einer Kampagne gegen sich und schiebt seinen Bruder vor. Wenn jemand so reagiert, hat er mit den Konsequenzen zu leben.
Niemand von uns hat eine weiße Weste und das kann und sollte man auch nicht annehmen. Aber man sollte annehmen, dass jeder von uns für die eigene Scheiße einstehen und diese reflektieren kann. Aiwanger ist dazu anscheinend nicht fähig.
Spekulation. Es ist auch völlig egal ob er bei seinen Wählern durch Leugnung, Distanzierung, Entschuldigung besser davon kommen würde. Es geht hier darum, dass er ein bisschen Rückgrat zeigt. Und das macht er halt momentan überhaupt nicht. Solange er das nicht macht, gehört er dafür angegriffen. Ob seine politische Karriere darunter leidet? Das bezweifle selbst ich.
Und wegen der Angriffsfläche... Er bietet doch gerade genug Angriffsfläche, indem er sich so kindisch verhält.
Rückgrat hin oder her. Fuer mich geht es hier darum aufzuklaeren ob der Typ ein Nazi und Antisemit ist. Aber ich sehe ein das die Prioritaeten in Bayern vermutlich andere sind.
Wenn er sich so dumm anstellt, kannst du davon ausgehen, dass er noch Nazi und Antisemit ist. Ansonsten würde er sich anders verhalten. Söder wird sich dem Willen der Wähler beugen. Der ist viel zu machtgeil, um sich unbeliebt zu machen.
Beim nicht davon distanzieren. Beim "das war ich nicht, das war mein kleiner Bruder" "Ja ne, Probleme sehe ich damit keine, wollte nur sagen, dass ich das nicht war"
Ist natuerlich was dran mit den Jugendsuenden, hier kommt aber der feine Unterschied fuer mich.
Aiwanger hat durch seine Aussagen die letzten Monate und Jahre schon sehr an rechte Ideologie dran. Wenn dann jetzt so ein Flugblatt auftaucht, dann liegt die Vermutung nahe das da jemand Vize MP von Bayern ist, der immer noch einen Hang dazu hat.
Jemand der das aufrichtig bedauert und als schlimme Jugendsuende ansieht, der geht auch in der Aufarbeitung anders damit um. Oder ist dein Eindruck er bereut das wirklich sehr und macht alles dafuer um das aufzuklaeren und den Verdacht eines rechtsextremen aus dem Weg zu raeumen?
Kontext ist hier wichtig, ansonsten bin ich bei Dir. Was er mit 16 gemacht hat, sollte heute eigentlich keine Relevanz mehr haben. Es sei denn, es hat kein Umdenken stattgefunden.
Erstens, wenn du schlimmeres gemacht hast als Nazi Flugblätter zu verteilen, dann will ich dass du dein Leben lang kein politisches Amt innehast.
Zweitens war er ja nicht nur nachweislich mit diesem Flugblatt in der Öffentlichkeit unterwegs, sondern er hat es auch nur scheibchenweise zugegeben.
So handelt kein ehrlicher, unschuldiger Mensch.
Und dieses Lügen und Halbwahrheiten raus lassen ist auch keine Jugendsünde, sondern politisches und menschliches Versagen hier und jetzt.
Der Mann ist alleine schon für den Umgang mit diesem Skandal nicht mehr tragbar.
Ganz davon abgesehen, dass er ein ehrloser Wurm dafür ist, dass und wie er jetzt seinen eigenen Bruder dafür über die Klinge springen lässt. Selbst wenn dieser es verfasst haben sollte, was zu glauben mir schwer fällt.
Finde ich erheblich besser als selbst der Teil den Aiwanger bisher zugegeben hat.
Davon abgesehen dass ich nach wie vor eher davon ausgehe, dass Hubert und nicht Helmut auch der Verfasser war.
Nicht dass das eine große Rolle spielt, nachdem er mittlerweile zugegeben hat, dass er mit dem Flugblatt in der Öffentlichkeit unterwegs war, es Zeugen gibt, dass er wiederholt judenfeindliche Witze gemacht hat, selbst bei einem Besuch einer KZ Gedenkstätte, er laut Zeugen gerne und wiederholt Hitler nachgemacht und den Hitler Gruß gezeigt hat.
Und selbst wenn man das ganze Nazitum von damals als Jugendsünden abtun will, bin ich immer noch der Meinung, dass der hochgradig unprofessionelle und vor allem unehrliche Umgang mit der Geschichte ganz aktuell diesen Mann als genau so unqualifiziert entlarvt, wie er eigentlich schon die ganze Zeit war.
Und dass er ein Demokratiefeind ist hat er ja auch schon öffentlich in Erding zu Protokoll gegeben.
Weiter mit diesem Mann zu koalieren ist unentschuldbar.
Blöde Frage, aber hast du das Flugblatt mal gelesen? Meiner Meinung nach ist das definitiv nicht bloß eine Jugendsünde. Wenn heute von dieser Menschenverachtung nur noch 5% über sind, sollte er definitiv kein politisches Amt innehaben.