Auf einer Busfahrt zu einem Stadtfest hat eine Frau Fahrgäste attackiert. Es gibt keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv. Die Tatverdächtige wurde festgenommen.
Die Polizei rief die Bürger zudem auf, in Onlinenetzwerken oder auf anderen Kanälen "keine Falschmeldungen zu verbreiten, insbesondere keinen Bezug zu einem Terroranschlag herzustellen". Der Polizei würden hierzu derzeit "keine Erkenntnisse" vorliegen. Die Tatverdächtige sei polizeibekannt. Die Frau sei deutsche Staatsangehörige. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Frau. Die Ermittlungen dauern an.
Ich verfolge die Lokalnachrichten in NRW und die Messerangrife kommen recht häufig in Nachriten vor. Auch vor dem Terroranschlag in Solingen war das ein großes Thema, siehe z. Bsp. das "lange Maiwochenende" 2023 Statistisch konnte bislang kein Anstieg verzeichnent werden. Es konnte nur in Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen eine Abnahme und dann wieder ein Rückgang der Zahlen auf das ursprüngliche Niveu, festgestellt werden. Was sich geändert hat, sind die Pressemeldungen der Polizei - es wird die Nationalität der Tatverdächtigen genannt. Die häufige Nennung der psychische Erkrankung ist eine Neuheit seit diesem Monat, und kommt sonst recht selten vor - in der Regel erst Tage später nachdem der psychische Zustand des Täters auch klinisch untersucht wurde und dieser in der Psychiatrie untergebracht wurde (z.Bsp. dieser Fall). Anscheinend benutzt die Polizei jetzt psychische Erkrankung als stilistisches Mittel um hervorzuheben, dass kein Terroranschlag vermutet wird.
Es gab noch einen Pressebericht (welchen ich leider nicht mehr finde) welcher ein Paar Fälle dann im Detail und mit Zeitabstand zu dem Geschehen beleuchtet hat. Für mich war auffällig das häufig Alkohol involviert war. Das wird natürlich nicht genannt und, anders als bei Verkehrsunfällen, auch nicht weiter untersucht. In dem Bericht wurde das auch nicht explizit genannt. Man erfährt nur, dass auf dem Maifest gefeiert wurde und acht Leute schwerverletzt im Krankenhaus, einer davon in Lebensgefahr, landeten. Niemand kann sagen was passiert ist. Polizei such Zeugen. Wie soll ich mir das vorstellen? Die waren alle voll besoffen und die Polizei läuft jetzt durch das Dorf um mindestens eine Person zu finden die an dem Abend noch einigermaßen nüchtern war? Alkohol- und Substanzmisbrauch wäre ein Faktor welchen man im Zusammenhang mit Messerattacken und Gewalttaten miterheben sollte.
Insgesamt, ist es so dass das Geschehen und die Motivation bei den Gewalttaten erst Tage, manchmal erst Wochen später beleuchtet werden kann. Deswegen sind auch die Erstmeldungen nicht informativ und man sollte die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten. Diese finden dann eher selten den weg in die Presse.
eigentlich werden die
Nationalitäten immer gennant. aber ja, nur wenige Vorkommnisse werden überhaupt als meldung veröffentlicht, es ist eine auswahl. man müßte mal fragen, wie diese vorgenommen wird.
tja ich wohne in ost deuschland.... zum thema psyschiatrie steht da meist : der verdächtigte / Täter wurde in eine Klinik gebracht. straftaten mit Psyschiatrie Hintegrund werden fast nie berichtet, es sei denn, sie schaffen es aus anderem Grund in die Zeitung. ebenso Gerichtsurteile, viele werden nicht veröffentlicht, aus Psyscho Gründen, Patientenschutz. Gibt ja Gesetze dazu.
Ich finde daran auch irgendwie gar nicht mehr das Problem. Wenn ein Tourist aus Russland oder Afghanistan in Deutschland jemanden umbringt, dann darf man das doch erwähnen. Das ist für mich schon was anderes als wenn das jemand mit deutscher Staatsangehörigkeit macht.
Wenn ein Nawalny in Deutschland von Ausländern vergiftet wird, dann ist die Information scheinbar rein. Aber wenn ein Syrer jemanden ersticht, dann ist die Information scheinbar gleich rassistisch belegt.
Mir ist nicht klar, wieso das bereits in der Erstmeldung stehen soll. Man kann es gerne in der Pressemeldung nach der Aufklärung mit den restlichen Infos aufführen. Dann kommt noch die Frage, wieso bestimmte Information überhaupt erhoben wird und andere (wie Alkoholkonsum oder Mischbrauch) nicht.
Da stimme ich allerdings auch in allen Punkten zu. Man kann sich auch etwas Zeit lassen bis Informationen gesichert sind. Und den Punkt mit Alkohol finde ich auch sehr interessant. Den Gedanken hatte ich bisher noch gar nicht. Finde ich eigentlich auch extrem hilfreich zur Einordnung.