Ist leider sogar richtig. Die deutliche Mehrheit der G20 (~80% der Kohleemissionen weltweit) reduziert Kohle stark. Und dann kommen große Länder wie China (+30% seit 2015) und Indien (+29%), während die absoluten Dreckschleudern (Südkorea, Australien - >3t pro Kopf, der G20 Durchschnitt liegt bei der Hälfte) wenig tun... und siehe da die Emissionen pro Kopf steigen.
Dass China und Indien (auch) Kohle und Gas ausbauen, ist richtig. Aber die Schlussfolgerung, dass man deswegen hier nichts tun sollte oder darf, ist Quatsch.
Wir haben bzw. hätten ja auch akute Vorteile von Umweltschutz, im Sinne von: ein besseres Leben mit weniger Stress und eine resilientere, zukunftsfähigere Wirtschaft. Es bringt umgedreht nichts, nur darauf zu schauen, was andere Länder schlecht machen. Aber "konservative" Kräfte verstehen leider nicht, dass es nicht viel bringt, den Status quo konservieren zu wollen. Denn einerseits lässt er sich nicht bewahren und andererseits ist er für die meisten Menschen selbst hier im Land gar nicht so toll.
Nicht nur das - alleine diese Erdgas-Erpressung aus Russland sollte uns arg zu denken geben. Selbst wenn China oder Indien weiter auf Kohle, Erdgas & Öl setzen, macht die Energiewende trotzdem Sinn, damit wir deutlich unabhängiger von Russland, Saudi-Arabien, Katar und sonstigen netten Ländern sind.
Lustigerweise erhöht China den Anteil erneuerbarer Energien am eingespeisten Strom sogar, obwohl sie so viel Kohle zubauen. Die haben einfach einen gigantischen steigenden Energiehunger.