Ja und Nein. Ja, weil sollen die einfach mehr zahlen. Nein, weil Brot und Brötchen sind schon recht teuer geworden. Ein Brötchen für 80 cent würde ich nicht mehr kaufen, sondern zuhause im Ofen aufbacken.
Wenn dein Geschäftsmodell keine vernünftigen Löhne erlaubt, ist es eben vielleicht kacke. Deshalb kann man noch lange nicht das Bürgergeld unter das Existenzminimum senken.
Ein Brötchen für 80 cent würde ich nicht mehr kaufen, sondern zuhause im Ofen aufbacken.
OK, mach du das. Auch das ist freie Marktwirtschaft. Wenn den Leuten die Arbeit anderer keinen fairen Lohn wert ist, sollen die diese Arbeit einfach selber machen! Ich und andere haben absolut keine Probleme damit 80 Cent mehr für ein Brötchen zu bezahlen, wenn die Arbeiter welche das Brötchen herstellen damit einen fairen Lohn erhalten und nicht am Existenzminimum nagen.
Klar beim Brötchen ist das easy. Bei der Altenpflege nicht mehr. Da können die Leute die Pflege nicht mehr bezahlen.
Ist ja grade passiert: Bessere Tarifabschlüsse in der Altenpflege. Und nun hört in den Medien, dass reihenweise Altenheime Konkurs gehen. ::überraschtes Pikachu:: Ist halt richtig Scheisse für die armen alten Menschen. Neue Plätze sind nicht mal so eben zu bekommen.
Ich sage nicht, wie mir oben unterstellt wird, dass ich gegen höhere Löhne bin. Im Gegenteil, ich bin dafür. Ich sage nur, dass das dann andere Probleme mit sich bringt. Es ist halt nicht die Lösung für alles. Auch wenn es so schön einfach klingt.
Als wenn höhere Löhne das Problem bei der Altenpflege wären. Es ist halt die einzige Schraube die man drehen kann ohne sich gleich mit Pharma-, Krankenkassen- oder anderen Grosskonzernen anlegen zu müssen. Oder - Gott bewahre - Managerlöhne und Dividenden kürzen zu müssen. Willkommen im Kapitalismus.
Dann würde der Bäckermeister auch mehr für meine Dienstleistungen oder Produkte zahlen müssen, weil mein Lohn höher ist. Bleibt für ihn dann wieder weniger in der Tasche. Lohnabstand ist dann so wie vorher, nur alles viel teurer.
Es werden dann aber Jobs wegfallen, die den Leuten das Geld nicht wert sind, sprich keinen Mehrwert stiften.
Und die logische Konsequenz des freien Marktes muss dann natürlich sein, dass wir eine Schicht von Untermenschen schaffen, die ihr wertloses Leben für uns Gutverdiener opfern. Keinesfalls darf es passieren, dass fundamental unrentable Geschäftsmodelle aufhören zu existieren. Das darf nicht sein.
Im Aufregungsmodus unterwegs? Habe ich doch geschrieben. Ja das wird bald sowieso passieren durch demographischen Wandel.
Die Frage ist nur, welche Jobs dann entfallen werden. Derzeit sieht alles nach Altenpflege, Krankenpflege und Gastro aus. Zumindest die ersten beiden Jobs werden gesellschaftlich stark benötigt. Wenn uns das das Geld nicht Wert ist, dann wird‘s schwierig für die Boomer werden.
Was du beschreibst, ist die FDP Propaganda. Lohn-Preis-Spirale, Arbeitsplätze fallen weg, bloß keine höheren Löhne, weil sonst werdet ihr arbeitslos und wenn nicht, ist euer Geld sowieso nichts mehr wert, weil alles teurer wird.
Das ist, was du beschreibst. Und es ist neoliberale Propaganda, die regelmäßig an der Realität scheitert.
Wo schreibe ich bitte keine höheren Löhne? Mannomann, du bist auch schnell im Geballer unterwegs. Mal richtig lesen lernen und nicht nur Texte nach Triggerwörtern scannen.
Ich schreibe gaaaaaanz am Anfang. Ja und Nein. Ich entschuldige mich hiermit offiziell, dass ich den wiederholten Fehler mache im Internet differenziert etwas zu betrachten und nicht nur Schwarz und Weiß.
Dann würde der Bäckermeister auch mehr für meine Dienstleistungen oder Produkte zahlen müssen, weil mein Lohn höher ist. Bleibt für ihn dann wieder weniger in der Tasche. Lohnabstand ist dann so wie vorher, nur alles viel teurer.
Es werden dann aber Jobs wegfallen, die den Leuten das Geld nicht wert sind, sprich keinen Mehrwert stiften.
Ich fasse zusammen: "Höhere Löhne bringen nichts".
Das ist deine Aussage. Solltest du damit wirklich gemeint haben, dass höhere Löhne doch sinnvoll sind, dann solltest du dich erstmal bei deinen Eltern und Deutschlehrern entschuldigen, denn das ist definitiv nicht was da steht.
Nö. In der Schweiz sind alle Löhne mehr oder weniger doppelt so hoch wie in Schland. Ich würde schon sagen dass es den Schweizern besser geht und es kein Nullsummenspiel ist.
Die Schweiz ist ein Sonderfall. Die haben eine stark protektionierte Wirtschaft. Beispiel: während der Erntezeit dürfen keine günstigen Erdbeeren eingeführt werden, sondern es müssen die teuren von den schweizerischen Bauern gekauft werden. Bzw genauer gesagt wird ein starker Zoll erhoben.
Deren Mittel wirken bei uns nicht ohne auch eine protektionierte Wirtschaft aufzubauen.
Das ist ein bisschen zu einfach. Könnte man nur Zölle erheben und schon hätte man sehr hohe Einkommen würde das jedes Land machen.
Die Landwirtschaft ist der einzige Sektor der schweizer Wirtschaft, der wirksam durch Zölle geschützt wird. Die EU und ihre Mitglieder inkl. Deutschland machen übrigens dasselbe gegenüber dem nicht-EU-Ausland - denn würden wir beispielsweise brasilianischen Regenwaldzerstörermais oder US-amerikanische Chlorhühnchen importieren, könnte die hiesige Wirtschaft preislich nicht mithalten.
Die Landwirtschaft macht gerade mal 1.2% der Wirtschaftsleistung der Schweiz aus. Sie gehört außerdem zu den Niedriglohnbranchen. Zölle => Löhne passt nicht.
Alle wichtigen Wirtschaftssektoren der Schweiz sind komplett vom Handel mit der EU abhängig und können nicht wirksam durch Zölle geschützt werden, denn die EU würde sich das keine Sekunde lang gefallen lassen.
Unerwarteter Handlungszwirbler: Das Brötchen für 80 Cent hat beim "Bäcker" eine unterbezahlte Fachkraft aufgetaut und im Ofen aufgebacken.
Leider Realität in vielen "Bäckereien". Wenn da echte handwerkliche Qualität dahinter wäre, könnte der Preis angemessen sein, aber zu oft rühren die nur noch fertige Backmischungen an oder backen Tiefkühlware auf.
Komisch, wir haben Preisanstiege bei Lebensmitteln trotz stagnierender Löhne.
Könnte es etwa sein, dass die Weltmarktpreise für zB Weizen hier mehr zu Buche schlagen als ein anständiger Mindestlohn?