How could this have been avoided? Hmm... Leute ernst nehmen, Sorgen und Ängste ernst nehmen, Menschen nicht mit der Inflation alleine lassen, Steuern auf Lebensmittel runter, Mindestlohn rauf, Kindergeld rauf, BAföG rauf, Steuerprogression anpassen, Kita-Plätze schaffen, Schulen renovieren, Vermögens- und Erbschaftssteuer einführen. Ok vielleicht etwas viel verlangt, aber die Lösungen liegen eigentlich auf der Hand. Man muss nur endlich mal aufhören, an wirklich ALLEN Ecken zu sparen, was den Bürgern in irgendeiner Form das Leben einfacher machen könnte. Das Problem ist halt einfach zu nicht unwesentlichem Teil selbstgemacht
Es gibt 'nen einfachen Trick, wie man das hinkriegt: Aufhören rechts zu wählen!
Das kann Deutschland aber scheinbar nicht. Rechts-konservativ, rechts-liberal, rechts-radikal... zusammen nicht nur eine Mehrheit, nicht nur eine absolute Mehrheit, sondern direkt 2/3 Mehrheit.
Und dann rumheulen, dass niemand linke Politik macht und noch rechter wählen. Ja, das ergibt Sinn... wenn man geisteskrank ist.
Desinformation aktiv bekämpfen. In sozialen Medien und der Springer-Presse.
Solange die Faschisten ihre einfachen Lügen ungeprüft veröffentlichen können, breiten die sich weiter aus. Klimakrise kleinreden, angeblichen Bevölkerungsaustausch als Ursache aller Probleme hinstellen, etc.
Ich geb dir ja bei all diesen Punkten recht, aber wie soll das dabei helfen, dass Leute eine Partei nicht mehr wählen, die für das Gegenteil all dieser Punkte steht. Entweder sind die Wähler der AFD überzeugt von der rechtsextremen Ideologie dieser oder einfach nur strunzdumm. Ich bin es leid, dass wir dieses Verhalten immerzu rechtfertigen. Wenn jemand ein Problem mit seinen Lebensumständen hat (und das ist bei allzu vielen berechtigt), dann soll er reflektieren was die Gründe dafür sind und nicht einfach auf die billigen Feindbilder und Parolen von Rechtspopulisten hereinfallen.
Sehr viele Menschen in Deutschland haben einen guten Grund dafür sich ausgebeutet und von der Politik verlassen zu fühlen. Aber wer sein Häckchen bei der AFD setzt der wählt rechtsextreme Populisten und daran ändern weder Lebensumstände noch sonst irgendwas etwas.
Viele verfangen dem Populismus. Der ist darauf ausgelegt Menschen zu manipulieren, so dass sie gegen ihre eigenen Interessen wählen. Und wenn man von Restdeutschland auch nach über 30 Jahren noch Häme über die dummen Ostdeutschen hört, dann hilft das auch nicht weiter (sieht man hier im Thread auch wieder ganz gut). Alle wirtschaftsschwachen Regionen in Deutschland wählen tendentiell mehr AfD.
Ist alles richtig und man sollte es berücksichtigen. Aber wer deshalb eine Partei wählt, die so nah am rechten Rand steht, dass sie beinahe hinüberfällt wählt, der trägt eine gehörige Mitschuld. Die AFD hat ihr wahres Gesicht längst gezeigt und eine Google-Suche von ein bis zwei Minuten bringt das überdeutlich zum Vorschein. Das ist nicht zu rechtfertigen!
Natürlich müssen wir daran arbeiten, dass sich die Lebensumstände verbessern und dass das Bildungssystem mehr Demokratieverständnis vermittelt. Und wer aus der rechten Szene aussteigen will, dem sollten wir mit Organisationen wie Exit und ähnlichem helfen. Aber wir müssen aufhören die Wähler der AFD als besorgte Bürger zu sehen, die in erster Linie Opfer der Umstände sind. Das sind sie vielleicht auch, aber vor allem wählen sie die AFD. Vor allem sind sie Täter, die aktiv daran arbeiten unsere Demokratie auszuhölen, Minderheiten zu diskriminieren und das Leben für ganz viele andere (inklusive oft sich selbst) noch weniger lebenswert zu machen. Jeder Mensch hat das Recht seine eigenen Überzeugungen zu haben und nach diesen zu wählen, das ist klar. Aber damit kommt auch eine Pflicht einher, sich entsprechend zu informieren und zu reflektieren. Und diese Pflicht treten diese Menschen mit Füßen. Es ist natürlich immer noch ihr Recht, aber dafür fehlt mir jedes Verständnis und ich bezweifle stark, dass ein solches irgendeinen dieser Wähler zum Nachdenken bringt.
Letztendlich ist alles da, um seine Meinung als AFD Wähler zu reflektieren. Es gibt genügend Informationen über die AFD, man kann sich durchaus mit ihren selbsterklärten Zielen beschäftigen und herausfinden, dass diese die Lage nicht bessern wird und welche Verbrechen gegen die Menschlichkeit sie beinhalten. Es gibt Organisationen, die einen dabei unterstützen aus der Szene herauszukommen und es gibt Organisationen, die dich darin unterstützen die politisch zu bilden (beide sollten wir dringend unterstützen). Den letzten Schritt müssen sie selber gehen und zum einen bezweifle ich stark, dass es hilft, ihnen zu vermitteln, dass ihr Weltbild halb so schlimm sei, weil es ihnen ja selbst schlecht geht, zum anderen haben sie es auch einfach nicht verdient mit Samthandschuhen angefasst werden, wenn sie ihn nicht gehen.
Ich vermute stark, dass die Menschen überhaupt erst anfällig für das Gewäsch werden zu einem eil daran liegt, dass es ihnen gefühlt schlecht geht. Dann wendet man sich vom Establishment ab und wenn man sich erstmal davon überzeugt hat, dass "die da" alle lügen, ist man ganz schnell beim Gedankengut der AfD angekommen.
Es spielen viele Faktoren zusammen, die die AfD stärken. Wenn man etwas dagegen tun will, muss man auch alle angehen. Auf jeden Fall hilft es nicht a la CDU die Talking Points der AfD zu übernehmen (und damit nicht mal Prozente gut zu machen). Kretschmer ist echt die größte Lachnummer mit seiner Anbiederung an Russland und was er sich sonst noch so geleistet hat.
Dem stimme ich auf jeden Fall zu. Es geht mir darum, dass wir neben all den Gründen, weshalb Menschen die AFD wählen, den entwcheidenden nicht vergessen. Sie stimmen der menschenverachtenden Agenda dieser Partei zu.
Letztlich gibt es viele Möglichkeiten des Protests, dass man sich für Rechtsradikalismus entscheidet, sagt viel aus. Das bedeutet wir müssen tiefer ansetzen. In der Bildung, der Betreuung, dem Sozialsystem. Menschen werden nicht mit solchen Ansichten geboren. Konfrontation, Inklusion und Aufklärung können helfen. Aber es ist auch wichtig klar und entschieden mit Rechtsradikalismus umzugehen. Dass man AFD-Wähler als harmloser hinstellt, als sie sind oder versucht ihre Beweggründe zu rationalisieren, trägt dazu bei ihre Handlungen zu rationalisieren. Natürlich müssen wir darüber sprechen, warum sich Menschen radikalisieren, aber der wichtigste Grund die AFD zu wählen, dass sie Rechtsradikalismus gutheißen oder sich zumindest nicht daran stören, dürfen wir nicht vergessen.
Das sind so ziemlich alles konträre Punkte zur AfD und teilweise Dinge die unsere jetzige Regierung bereits getan hat. Andere Punkte sind Lokalpolitik und nicht auf Bundesebene.
Die AfD hilft da nicht nur nicht, sie würde es sogar noch verschlechtern. Aber es ist auch zu viel verlangt, mal 'ne halbe Stunde ein Wahlprogramm zu lesen und sich kurz Gedanken zu machen, wie man persönlich die nächsten 4 Jahre davon betroffen wäre.
Hauptsache die Ausländers sind weg und man kann weiter in der Opferrolle bleiben und jammern, dass keiner mehr Bock auf den Osten hat.
Was hat irgendeiner deiner (möglicherweise sogar validen) Punkte damit zu tun, dass Leute in Sachsen massenhaft Nazis wählen wollen und damit (zumindest in meinen Augen) Nazis sind?
Wieso sollte die Reaktion darauf sein, dass es nicht genug linke Politik gibt, ausgerechnet Nazi zu werden?
Wie hätte man es vielleicht wirklich verhindern können?
Weniger irrationale Ängste schüren, weniger mit rechten Themen flirten und damit Themenpunkte setzen. Solche Sachen.
Und das sage ich als jemand der dafür ist, den Mindestlohn zu erhöhen, Steuern auf Lebensmittel niedrig zu halten und andere sinnvolle Umverteilungsmaßnahmen durchzuführen (du hast da schon einige genannt).
Das meiste davon sind aber doch Dinge, bei denen die Nazis selbst dagegen sind. Davon könnten ja auch Ausländer oder Deutsche mit migrantischer Geschichte profitieren.
Da fehlt ein wichtiger Punkt: Wirtschaftsschwachen Regionen eine Perspektive bieten. Bis auf Dresden und Leipzig hast du überall sonst in Sachsen Bevölkerungsschwund. Alle jungen bzw gut ausgebildeten Leute ziehen weg, weil sie wo anders leichter gute Arbeit finden und übrig bleiben die alten Leute und ganze Regionen gehen den Bach runter. Ich bin in einer kleinen Stadt in Sachsen aufgewachsen und aus meinem Gymnasiumsjahrgang sind, wenn es hoch kommt 10% da geblieben/zurückgekommen.
Naja, aber wie hilft da, AFD zu wählen? Das sorgt ja nur dafür, dass garantiert niemand mehr da hin zieht, da kannst du fördern und "Perspektiven bieten" so viel du willst. Im Radio laufen Interviews mit ostdeutschen Mittelständlern, die sagen, sie müssen Aufträge ablehnen oder ganz dicht machen, weil sie einfach keinen Mitarbeiter:innen finden. Klar, wer will denn bitte in die Provinz ziehen, wo du weißt, 3 von 4 Nachbarn sind Nazis. Und das sag ich als Kartoffel...
AfD wählen hilft einem Großteil der Bevölkerung offensichtlich nicht, aber sie lassen es so klingen, als ob es helfen würde. Auf der Kehrseite hat den dort lebenden Menschen in ihrer Sicht auch keine andere Partei nachhaltig geholfen.
"Mir fehlt linke Politik - folglich wähle ich Rechtsextrem"
Das ist die Denkweise? Echt? Wenn sie wollen dass die rechtskonservative-neoliberale Politik zu Gunsten sozialer Politik aufhört, dann müssen sie nichts weiter tun als linke Parteien anstatt Rechte zu wählen.
Tun sie aber nicht. Sie wählen diejenigen die das Land in die Scheij3e reiten noch härter.
Wenn sie wollen dass die rechtskonservative-neoliberale Politik zu Gunsten sozialer Politik aufhört, dann müssen sie nichts weiter tun als linke Parteien anstatt Rechte zu wählen.
In Österreich liefert ne konservative Regierung gerade nen Mietendeckel und Übergewinnabschöpfung. In Deutschland hat ne linke Regierung Hartz IV gebracht und deren Parteifreunde wickeln im Bund gerade den Sozialstaat ab.
Von wegen einfach linke Parteien wählen - sozial- und wirtschaftspolitisch stehen Rot & Grün doch weit rechts von dem, was linke Parteien sonst in Europa bieten. Und am Ende koaliert sowieso jeder lieber mit der CDU als mit der PdL.
Eine linke Wahl mit Perspektive auf Besserung gibt es in diesem Land nicht.