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Können wir kurz über die vielen Anschläge vor der BTW reden?

Ich traue mich ehrlich gesagt kaum, den Gedanken zu formulieren, weil mir selbst völlig klar ist, dass es prinzipiell Verschwörungsdenken ist und keine Beweise dafür existieren.

Allerdings fällt es mir schwer, das diffuse Gefühl abzuschütteln, das irgendwas aktuell komisch ist. Ich möchte gar nicht abstreiten, dass es radikale Islamisten auch allein schaffen, in Deutschland Unfrieden zu stiften, aber hatten wir jemals eine solche Konzentration von Attentaten? Auch gestern wieder, direkt am Holocaust Denkmal of all places.

Diese enorme Häufung von Anschlägen geht dann sogar noch zusammen mit einer Zeit, in der sich Deutschland außenpolitisch im nahen Osten eigentlich größtenteils raushält. Also auch hier eigentlich nicht ins Fadenkreuz des organisierten Terrors rücken sollte - zumindest nicht in diesem Maßstab.

Naja. Ich weiß auch nicht. Was meint ihr? Irgendwie komisch alles. Es kann natürlich auch alles einfach nur Radikalisierung sein, mir schon klar. Auf der anderen Seite wäre es brutal einfach für unsere Feinde im In- und Ausland, verzweifelte Männer in Notlagen für sowas zu "motivieren".

39 comments
  • Ich würde das zusammenfassen als "stochastischer Terrorismus funktioniert in beide Richtungen." Also nicht nur die Anhänger einer Ideologie, sondern auch deren "Gegner" werden duch ständigen Druck so bewegt, dass ein paar über die roten Linien treten.

    Die Stimmung ggü. "Ausländern" in Deutschland ist im letzten Jahr noch mal deutlich schlechter geworden. Neben den politischen Entscheidungen, kommt auch hinzu dass die Teile der Gesellschaft, die als Anhänger der SPD und Grünen, zuvor sich von Rassismus distanziert haben, jetzt auch deutlich eher rassistische Gedanken offen aussprechen.

    Ich würde es auch nicht so sehen, dass sich Deutschland im nahen Osten raushalten würde. Nach den USA ist Deutschland noch immer der größte Waffenlieferant an Israel, zuletzt wieder mit 100 Millionen € Ende letzten Jahres. Zu jeder Gelegenheit wird das Mantra von den etablierten Politikern runtergebetet, dass Deutschland fest an der Seite Israel stehe und es wird auf der Basis gegen Muslime und vermeintliche Muslime gehetzt.

    Nach Afghanistan wird wieder abgeschoben, obwohl man die Taliban als Terrororganisation ansieht und keine offiziellen Kontakte hat. Aber um Menschen zu deportieren kann man eine Ausnahme machen...

    In dem Umfeld radikalisieren sich dann Menschen eher, oder radikalisieren sich weiter.

    Das ist so auch von den Nazis und von islamietischen Terrororganisationen gewollt.

    Ich denke aber nicht, dass es eine systematische Absicht von Seiten der Bundes- und Landesregierungen ist, unmittelbar Anschläge zu organisieren oder bewusst nicht zu verhindern.

    Es wird aber zum Teil wohlwollend zur Kenntnis genommen und in die eigene Strategie eingearbeitet (Union, AfD, FDP) und z.T. aus Ignoranz weiter vorangetrieben, weil man sonst die eigenen Fehler anerkennen und aufarbeiten müsste (SPD, Grüne).

    Wie wir am Umgang mit der Aufklärung und dem Gedenken an den Terroranschlag in Hanau sehen, ist mindestens in weiten Teilen der SPD die Arroganz zu groß, um den eigenen Rassismus zu sehen, und dagegen vorzugehen.

    Darin liegt aber auch eine weitere Gefahr. Der Rechtsruck der Mitte stärkt weiter die Rechtsextremen und er macht die vormalige Mitte blind dafür, Rechtsextremismus zu erkennen. Denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und damit schließt sich der Kreis zur nicht/falsch aufgearbeiteten deutschen Geschichte und der Wiederholung der Fehler aus der Weimarer Republik.

  • Gab vor ein paar Tagen ja auch Nachrichten, dass Afghanen (unabhängig von Deutschland) von Russland angeworben wurden. Also ja, ich bin bei dir. Und die "deutschen" Medien bauschen das ganze dann noch extra auf.

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