Die „Fridays for Future“-Sprecherin macht dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, schwere Vorwürfe. Politiker fordern von der Bewegung eine klare Distanzierung.
Muss ich jetzt echt einen Bild-Artikel lesen, um zu verstehen, worum es überhaupt geht? Ich wünschte, Politiker und Aktivisten würden dieses rechtspopulistische Hetzblatt nicht ständig mit Legitimität versorgen.
Hier Schusters Kommentar, um den es wohl geht:
Die Barbaren sind unter uns.
Ja, wer die blutrünstige Barbarei des Hamas-Terrors auf deutschen Straßen feiert, der ist nichts Anderes.
Radikale Fanatiker treiben ihr dunkles Spiel. Sie sind das Problem. Die Masse folgt – Judenhass ist in einigen arabischen Milieus Mainstream unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Angefacht durch Social Media, durch Hass-Prediger, geschützt durch die Fassade von aus dem Ausland finanzierten Moscheegemeinden. Das hat mit dem Islam nichts zu tun.
Wo ist der Anstand, der diese Community so lange auszeichnete? Er ist noch da. Ich will das hoffen und ich glaube daran.
Wir sind alle gemeinsam Teil dieser Gesellschaft. Es braucht nun alle. Wie am Freitag, dem Tag des Zorns, an dem die Terroristen weltweit zu Gewalt gegen Juden und jüdische Einrichtungen aufgerufen haben.
Aber wir wollen keine Schutzschilder. Wir wollen frei leben in dieser offenen Gesellschaft.
Als nach dem Anschlag auf das World Trade Center arabische Gruppen auf deutschen Straßen feierten, wurde das als großes Missverständnis abgeschrieben.
Am Schabbat des 7. Oktober 2023 erlebte Israel sein 9/11 – den blutigsten Tag seit der Schoa. An der Lage in Deutschland gibt es nichts wegzudiskutieren.
Es muss sich etwas tun.
Daraufhin hat Bas dies geschrieben:
In Deutschland herrscht eine Pogrom-Stimmung gegen Palästinenser:innen und Schuster heizt sie an.
Schon ziemlich absurd, was Bas da schreibt. Als ob Schuster sich das ausgedacht hätte, dass Palästinenser und andere muslimische Gruppen gerade die Hamas feiern.
Also das in einigen Teilen Deutschlands und medial sowieso gerade eine Stimmung herrscht, die Pogrome begünstigt und ermutigt, würde ich auch so sehen. (Edit: im Bezug auf Geflüchtete allgemein, siehe dafür hier für genaueres was ich meine) Aber in meinen Augen hat der emotional formulierte Text von Schuster, der sich offensichtlich noch um Differenzierung bemüht, dazu keinen Beitrag geleistet.
Also das in einigen Teilen Deutschlands und medial sowieso gerade eine Stimmung herrscht, die Pogrome begünstigt und ermutigt, würde ich auch so sehen
Hast du dafür konkrete Anhaltspunkte? Bisher scheinen sich zumindest die Sachbeschädigungen eher an jüdische Einrichtungen zu richten, und die Nazis scheinen sich eher mit der Hamas als mit Israel zu solidarisieren.
Finde ich schade.
Zumal der deutsche Ableger von FFF sich im Gegensatz zu vielen anderen (inter-)nationalen Ablegern - mit Ausnahme des Bremer Verbands - sich im Nahostkonflikt nicht einseitig auf eine Seite gestellt hatte und auch nicht den BDS unterstützt, wie viele FFF Gruppen in anderen Ländern.
Richtig! Man kann das nicht oft genug betonen. Die internationale Klimabewegung hat als Themen "Klima" und "Israel". Wenn es nicht wahr wäre, würde man es kaum glauben.
Ja, zum Beispiel diejenige, die FFF Deutschland getroffen hat:
"Die auf ihren privaten Accounts geteilten Aussagen stehen nicht für die Organisation. [...] Wir verurteilen den terroristischen Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung aufs Schärfste. Wir leben in einer strukturell antisemitischen Gesellschaft, dabei stehen alle gesellschaftlichen Akteure in großer Verantwortung. Fridays for Future Deutschland hat sich immer wieder klar und unmissverständlich gegen jeden Antisemitismus positioniert."
Ist ja ziemlich klar, dass viele „Klima“ nur als Vehikel benutzen ihre gruselige „Dekolonialisierungs-“ und „Antiimperialismus-Agenda“ an die Person zu bringen.
Na klar. Komplexe Zusammenhänge zwischen Kolonialismus, Postkolonialismus, Weltwirtschaft und Klima bestehen ja garnicht. Das sind zwei völlig getrennte Themen, die hier gemein unterwandert werden, von Leuten denen das Klima ja eigentlich egal ist.
Wer Zusammenhänge dazwischen sieht, wie Europa und die USA Afrika, Asien und Südamerika ausgebeutet haben, und jetzt von ihren Klimaverfehlungen ablenken wollen... Wer Zusammenhänge zwischen dem kolonialen Rassismus und der Verteilung der Klimaverursacher und Klimaopfer sieht... Wer Zusammenhänge zwischen dem Wohlstand und der wirtschaftlichen Entwicklung der Kolonialmächte gegenüber den Kolonialisierten sieht und die Frage im Kontext der Dekarbonisierung und den damit verbundenen Kosten für Entwicklungsländer sieht...
Ja der hat wirklich nur Klima als Vehikel genutzt. Wäre ja völlig albern, wenn neben der Frage nach technischen und gesellschaftlichen Lösungen für die Erderwärmung auch die Gerechtigkeitsfragen gestellt werden. Fast so als geht es den Klinaschützern gar nicht darum, für sich selbst das meiste rauszuholen, sondern darum insgesamt eine lebenswertere Welt zu schaffen.
Im Fall der USA ist der Zusammenhang von Rassismus und Kapitalismus aber auch so gut erkennbar, dass es sehr nachvollziehbar ist wenn sich Menschen dann gleich gegen beides wenden.