Der Donnersdachs empfiehlt: Besser keine gefundenen Geweihe aus dem Wald mitnehmen. Das ist strafbar.
Von Oktober bis Dezember werfen Rehe ihr Geweihgabeln ab und Hirsche entledigen sich im Februar bis April ihrem Kopfputz.
Mitnehmen darf man diese jedoch nicht, die gelten als "Jagdtrophäe" und man macht sich somit der Wilderei strafbar, wenn man es mitnimmt.
Kleiner Tipp: Wenn man ein Geweih findet, einfach merken wo es liegt und den zuständigen Waidmann um Erlaubnis fragen.
Das gilt übrigens in ganz Deutschland und Österreich, in der Schweiz darf man in einigen Kantonen sammeln, wobei dort leider viele "Geweihsammler" die Umwelt empfindlich stören.
Mich, als Jagdpächter, hat übrigens noch nie jemand informiert, dass Geweihe oder Gehörne gefunden wurden. Ich würde mich für diese Info bedanken und selbstverständlich bejahen, dass der Fund mit nach Haus genommen werden darf. Ich habe aber auch kein Rotwild im Revier, bei dem das abgeworfene Geweih viel verraten kann. Aber auch da würde ich nur ein Foto davon verlangen und dem glücklichen Finder des Fundes beglückwünschen.
Aber andere Jäger sind da sicher restriktiver, als ich.
Cool, dass du da so entspannt bist.
Wenn du weitere interessante Wald-Themen hast, sag mir gern Bescheid, ich mag es, ein Stück sinnvolle Information mit meinen Bildern zu verknüpfen :)
Danke für das Angebot. Spontan fällt mir bei sowas immer Kitzrettung ein. Das ist zum Glück inzwischen jedes Frühjahr in den Medien angekommen. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, wie der Dachs mit seinen Hintern den Mais umknickt und die Schuld für den Schaden auf ein Wildschwein schiebt.
Ich melde mich spontan, wenn mir aktuell etwas spannendes unterkommt.
Grundsätzlich ja. Ein Geweih macht aber nicht so die Masse aus. Nährstoffnachhaltigkeit ist definitiv ein Thema, aber ein Rehbock oder Hirsch ist da absolut zu vernachlässigen. Wir entziehen den Ökosystemen die meisten Nährstoffe über Wald und Forstwirtschaft, weswegen im Forst beispielsweise heutzutage üblicherweise der nährstoffreiche Teil des Baumes (Nadeln, Blätter, Rinde, kleine Äste) im Wald verbleibt und das „Skelett“ aus Cellulosen und Lignin nur noch entnommen wird. Auf Standorten die unter diesem geringen Entzug leiden wird in vielen Bundesländern mit dem Helikopter in wissenschaftlich überwachten Zeitabständen „gekalkt“, das heißt dass ein Kalkgemisch über dem Wald als Staubwolke abgeworfen wird, und sich so wieder Nährstoffe einwaschen können. Die Maßnahme wird gefördert und kann daher von allen relevanten Waldbesitzern umgesetzt werden.
Tatsächlich bin ich aktuell aus familiären Gründen zu wenig draußen.
Aber abgesehen davon ging es mir schon ein paar mal so, dass man immer nur den Platzbock gesehen hat und dann doch plötzlich noch eine Abwurfstange eines jüngeres Bockes an den Fegestellen gefunden hat. Das hat doch so einen gewissen Aha-Effekt. - Bis zu den Druckjagden. Dann sieht man eh plötzlich viel mehr.
Und was die ganzen Rotwildexperten alles an einer Abwurfstange ablesen können, kann ich mir mangels Rotwild nicht vorstellen.