"Engagiert euch!" - mit diesem Appell an die Erdenbürger tritt Jim Skea den Vorsitz des Weltklimarats an. Von Untergangsszenarien hält er nichts. Die Welt werde beim Verfehlen des 1,5-Grad-Ziels nicht untergehen - aber sie werde gefährlicher.
Der neue Chef des Weltklimarates warnt vor übertriebenen Befürchtungen bei einem Verfehlen des 1,5 Grad-Ziels. "Dieses Temperaturziel ist unglaublich symbolträchtig", sagte Jim Skea in einem Interview mit dem "Spiegel". "Trotzdem sollten wir nicht verzweifeln, wenn die Welt die 1,5 Grad überschreitet." Die Welt werde dann nicht untergehen. "Es wird jedoch eine gefährlichere Welt sein.
Egal welche Rhetorik, alle holt man eh nicht auf die gleiche Weise ab.
Mit einem "wir schaffen das schon noch" motiviert man einen Teil, sich weiter ins Zeug zu legen, und einige denken sich dann "och na dann kann ich mich ja zurücklehnen".
Mit "es ist 5 nach 12 und die Welt der Menschen geht nun unter" schreckt man vlt einige auf, jetzt noch panisch was zu machen, aber ein paar werden dann halt denken "na dann kommt's jetzt ja auch auf nix mehr an... yolo".
Ein bisschen mehr Angst hab ich trotzdem vor der negativen Betrachtung ("es ist zu spät"), weil das mMn die ganzen Depressiven abholt, die halt nix für ihren Zustand können. Denen noch mehr Hoffnungslosigkeit zu vermitteln, erhöht dann vermutlich eher die Suizidgefahr.
Um mal für die Depressiven ohne Geld, die den ganzen Scheiß nur aussitzen und zugucken können zu sprechen:
Es war doch von vornerein klar, dass absolut gar nichts erreicht werden wird. Die Personen, die tatsächlich etwas auswirken könnten haben nicht das geringste Interesse Zeit und Geld in den Klimaschutz zustecken, weil damit verdient man ja kein Geld. Weder Politik noch Wirtschaft wollen am Status Quo was ändern.
Und der Rest von uns wird schon als Terrorist bezeichnet, wenn man mal nem Auto im Weg sitz, Protest wird hier sehr gekonnt im Keim erstickt.
Warum wird sprachlich immer von der Welt gesprochen die untergeht oder eben nicht untergeht? Warum ist es nicht Standard vom auslöschen der Lebensgrundlage für uns Menschen oder ähnlichem zu sprechen? Der Welt ist es egal ob etwas auf ihr lebt!
Warum ist es nicht Standard vom auslöschen der Lebensgrundlage für uns Menschen oder ähnlichem zu sprechen?
Weil wir unterscheiden zwischen "uns Menschen" und "diesen Menschen". Der "lenkende" Teil der Bevölkerung ist geographisch so verordnet, dass in diesem Mikrokosmos auch +2° noch verschmerzbar sind. Nicht geil, aber im Großteil von Europa und (nord) Nordamerika wird die Lebensgrundlage dadurch nicht gänzlich ausgelöscht. Anders dagegen in den sowieso schon wärmeren Ländern und Kontinenten. Weil die aber wirtschaftlich für uns nicht so sehr ins Gewicht fallen interessieren uns die halt nicht so. Vor den drohenden "Klimaflüchtenden" schützen wir uns statt mit Prävention mit Investitionen in Frontex.
Muss dazu sagen - ist nicht der Standpunkt den ich vertrete, aber leider die sehr zynische Realität.
Es ist sogar der Natur auf lange Sicht vollkommen egal was hier grade abgeht. Sobald wir uns selbst ausgelöscht haben brauchs ein paar hundert Millionen Jahre und der Planet ist wieder voll mit Leben. Die ganze Aktion ist ausschließlich für das Überleben unserer Nachfahren wichtig. Aber die können ja unseren Milliardären kein Geld bezahlen also ¯_(ツ)_/¯
Ich denke es geht um die Welt wie wir sie kennen als Lebensraum nicht als Planet. Die Dritte Welt ist ja auch kein Himmelskörper... vermute ich zumindest. 😀
Ich denke der Fokus, mit dem man das Ruder für die meisten rumreißen kann, ist, dass es in der Zukunft wieder besser wird. Das mag jetzt komisch klingen, aber hört mich an:
Seit ich mich erinnern kann, seit fast 30 Jahren, geht es mit der Menschheit weiter und weiter den Berg hinab. Teilweise, weil man es sich erlauben konnte (man konnte einfach leben wie immer, ohne dass sich viel ändert).
Nun holt uns die Realität ein, und es droht, richtig Scheisse zu werden. Und das wird es auch, keine Frage.
Aber wenn die Menschheit in einem gut ist, dann, wenn es richtig scheisse ist, wieder aufzustehen und sich zu schwören, dass sowas nie wieder passieren darf - denn so ist es immer und immer wieder passiert.
Wenn also der Berg am unüberwindbarsten scheint, wenn es uns richtig scheisse geht - dann wird es soweit sein, dass die Menschheit nach vorne blicken wird, und sich eine bessere, lebenswertere Zukunft vorstellen wird, für die es sich lohnt, zu kämpfen. Und ab da wird es wieder nach oben gehen.
Kann noch eine Weile dauern, bis das eintritt, aber vielleicht auch gar nicht so lange - es hängt von jedem
Einzelnen (auch von dir, der das liest!) ab, wann sie entscheiden, dass es ab der Zeit ist, das Ruder rumzureißen.
Ich bin ganz ehrlich, ich selber erwische mich immer mehr dabei nurnoch in negativen Zukunftsversionen zu denken.
Das einzige was ich jetzt noch von mir verlangen kann ist nicht aufzugeben sondern weiter zu machen, dabei nicht zu verzweifeln ist nicht drin.