Die Zahl der Eigenbedarfskündigungen in Deutschland steigt. Das berichten Anwälte und Mietervereine. Vor Gericht haben betroffene Mieterinnen und Mieter offenbar kaum Chancen. Von Annette Zinkant und Susanna Zdrzalek.
Da wird sich im Vorfeld auch nicht viel machen lassen - das wird sich immer begruenden lassen. Aendern wuerde sich eher was wenn ein gekuendigter Mieter spaeter einfach pruefen lassen kann ob die Wohnung jetzt wirklich im Eigenbedarf genutzt wird - und Verstoesse hier so teuer werden dass es sich nicht lohnt das zu riskieren.
Es gibt zwar entsprechende Strafen, diese Fallen abe rnoch zu gering aus, und es fehlt am Mechanismus um es einfach überprüfen zu können. Das gleiche Problem ist bei unzulässig überhöhten Mieten bei Vertragsabschluss oder bei Mieterhöhungen. Das "Schlimmste" was dem Vermieter droht, ist die Differenz zurückzahlen zu müssen, und dazu vlt. noch ein paar hundert Euro Gerichtskosten zu zahlen.
Selbst wenn sich also jeder Zweite Mieter wehrt, macht man damit ein absolutes Gewinngeschäft. Derartige Verstöße müssten mMn. in einem Register landen, und ab dem 3. Verstoß sollte jeder weitere Verstoß neben den zivilrechtlichen Ansprüchen als Ordnungswidrigkeit geahndet, und ab dem 10. Verstoß als Straftat geahndet werden.
Im Fall eines falsch behaupteten Eigenbedarfs sollte schon von Anfang an eine Straftat vorliegen.
Es wuerde sicher ausreichen wenns einfach nur viel Geld kostet - einfach einen Anspruch schaffen dass ein wegen Eigenbedarf gekuendigter Mieter in nem verhaeltnismaessigen Zeitrahmen (vielleicht so zwei Jahre) insgesamt ~3 mal einen Nachweis verlangen kann dass die Wohnung gerade wie angekuendigt benutzt wird. Sollte mit Melderegister und schauen wer da tatsaechlich wohnt ja nicht so schwer sein.
Wenn das nicht der Fall ist bekommt der Mieter die Umzugskosten und Mietdifferenz fuer ein paar Jahre zugesprochen, und zusaetzlich faellt die Wohnung wieder fuer 30 Jahre unter die Mietpreisbindung fuer Sozialwohnungen - rueckwirkend.
Ich liebe ja die empörten Rufe aus den Kommentaren: "Wenn es mein Eigentum ist, dann muss ich das auch nutzen dürfen!!!" Als wäre eine Wohnung das gleiche wie 'n Fernseher oder so. "Andere Sachen kann man auch mieten und da ist es ja auch klar, dass die wieder zurückgegeben werden müssen!!" Wenn ich ein Auto miete und zurück"gebe", komme ich eventuell nicht mehr von A nach B. Wenn ich eine Wohnung zurück"gebe" sitze ich im schlimmsten Fall mit der Familie bei -15°C nachts auf der Straße. Klar kann ich Hilfe bekommen wenn ich auf Transport und/oder Wohnung angewiesen bin, aber sowas gleichzustellen ist doch krank.
Das Problem liegt mMn weniger bei den Gesetzen zum Eigenbedarf, welche ich nachvollziehbar finde. Viel mehr ist es doch der Umstand, wie viel Wohnraum heutzutage vermietet wird und nicht mehr erworben werden kann. Man sollte Wohnraumerwerb ohne Eigenbedarf deutlich unattraktiver gestalten, damit mehr Leute kaufen können und der Markt dynamischer wird.
Wohnraum als Spekulationsobjekt oder als Geldanlage geht gar nicht.
Ich persönlich finde allerdings auch eine Gesellschaft wo man etwas wie Wohnraum erwerben muss sehr unattraktiv. Eigentlich sollte dieser gesamte Einfluss des Wohnraums auf die eigene finanzielle Situation reduziert werden. Benachteiligt meiner Meinung nach halt auch gerade alle die sich mit der damit verbundenen Bürokratie nicht herum schlagen wollen und/oder alle die bei Kaufentscheidungen nicht die Ressourcen haben alles gründlich zu prüfen.
Sehe ich genauso. Es gibt einige Dinge, die nicht auf den freien Markt gehören, weil auf der Nachfrageseite eben keine freie Wahl besteht. Wohnen und Gesundheit gehören unter anderem dazu, weil man sich nicht aussuchen kann, ob man wohnt oder nicht, bzw. gesund ist oder nicht.
Das grundsätzlich die Möglichkeit der Kündigung wegen Eigenbedarf besteht finde ich gut. Meine Eltern haben sich getrennt und so konnte meine Mutter in das Haus ziehen was sie geerbt hatte, allerdings zwischenzeitlich vermietet hatte.
Das Problem ist wohl eher das es ausgenutzt wird wie es hier in dem Fall klingt eben das gesamte Haus zu räumen für die Neuvermietung. Das muss irgendwie unterbunden werden.
Wir haben uns mit viel Glück und leider deutlich über Altbestandsmieten von 5-6 Euro/m² in einen genossenschaftlichen Neubau retten können, noch bevor 2022 die Mieten durch die Decke gegangen sind. Hierüber bin ich echt froh. Ist für mich bei den aktuellen Zinsen der perfekte Mittelweg zwischen Mieten und Eigenheim. Die Schwägerin zieht jetzt zum zweiten Mal wegen Eigenbedarfs mit Mann und drei Kindern um. Horror.
Dann hoffe ich dass das gut klappt. Ich (als ich noch in der Mittelstufe war) sind auch zwei mal auf diesem Wege gekündigt wurden. Meine Mutter (alleinerziehend) gruselt sich immer noch darüber.
Viel Erfolg
"Ich habe ja keine Straftat begangen. Ich will ja nur wohnen, wo ich will", sagt Monika Weiser. Zum Schluss entscheiden sie sich dafür, die geliebte Wohnung doch aufzugeben.
Tja. Jeder hat doch Wünsche auf dem Wohnungsmarkt, oder nicht? Und wer in den letzen paar Jahren umgezogen ist, der bekommt nicht annähernd das Preis/Leistungsverhältnis solcher Verträge wie aus dem Artikel. Leute die heute von den Eltern ausziehen oder mit dem Partner in die erste gemeinsame Wohnung, kotzen doch schon seit Jahren über den Wohnungsmarkt. Meine Zweiraumwohnung kostet fast so viel wie deren 100qm Fünfraumwohnung.
Für die Einzelschicksale ist es natürlich immer hart, aber wenn mir meine Boomer-Kollegen erzählen, dass sie ihre Wohnsituation verkleinern wollen, aber alle kleinen Wohnungen im Kiez viel teurer sind als deren aktuelle riesige Familienwohnung mit Mietvertrag von 1980, dann hält sich bei mir, als junger Mieter, das Mitleid in Grenzen.
Das Problem sehe ich bei der Politik, nicht bei anderen Mietern. Aber wie gesagt, für Neulinge auf dem Mietmarkt sehe ich solche Artikel sehr selten, also warum der Fokus auf "Wir hatten sehr lange Glück, jetzt aber nicht mehr 😢"?
Aber wie gesagt, für Neulinge auf dem Mietmarkt sehe ich solche Artikel sehr selten
Immer so in den Zeiträumen in denen an den Unis das nächste Semester losgeht. Zusätzlich noch allgemein recht häufige Artikel über Mietsteigerungen, Mietpreisbremsen, Enteignungspläne in Berlin, usw. Eigenbedarfskündigungen waren eher nicht so das große Thema.
Und als junger Mieter betreffen dich deine Boomer-Kollegen in der 100m^2-Wohnung die nichts kleineres für akzeptable Preise finden durchaus, denn die ziehen dann einfach nicht um. Mitleid brauchst du da zwar nicht, aber die große Wohnung kommt so nicht so schnell wieder auf den Markt, zum Leiden junger Familien.
Was der andere Kommentar sagt. Ich kann ja nicht die Wohnung mit dem Altervertrag übernehmen, auch wenn die Leute da ausziehen. Das Konzept Tauschwohnung ist ja eine absolute Randerscheinung. Ich zahle mehr als die, für eine kleinere Wohnung, und deren, für sie, zu große Wohnung kommt dann mit dem aktuellen Marktpreis auf den Markt. Die Lösung ist... bessere Gestze? :o
Früher hieß es mal, dass man nicht mehr als ein Drittel des verfügbaren Nettogehalts für die Miete aufwenden sollte. Heute kann man froh sein, wenn die Miete nur drei Viertel dessen beträgt.
Du bist ein hämischer Kotzbrocken. Das muss ich einfach mal so direkt sagen. Hast du eine Ahnung was es bedeutet mit schulpflichtigen Kindern aus deinem Stadtteil auszuziehen? Vermutlich hast du nicht mal alleine gewohnt oder auch Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernommen.