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Bibliotheken der Dinge

Nach dem Überblick zur Kreislaufwirtschaft (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 ) noch Beispiele aus dem Spektrum.

Nutzungsverhalten hat eine individuelle Seite, aber auch eine strukturelle. Wir sind umgeben von Konsumoptionen, die den Besitz von Objekten nahe legen, nicht das ressourcensparende Teilen. Mit 'Bibliotheken der Dinge' wird versucht Orte zu schaffen, die ein jahrtausendealtes Prinzip ausweiten und 'Nutzen statt Besitzen' niederschwellig gestalten. Anstelle von Büchern geht es dabei um Werkzeug, Maschinen, Freizeitausrüstung und vieles mehr.

Najine Ameli hat zu den Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Initiativen geforscht - und dann in Bochum selbst den Sprung in die Praxis gewagt. Eine Erkenntnis aus ihrer Dissertation Die neue Share Economy: Bibliotheken der Dinge war, dass diese Angebote sich trotz ihrer besonderen Vorteile auch mit Standards in Flexibilität etc. auseinandersetzen müssen, die der kommerzielle Markt gesetzt hat.

Großes Potential stecke dafür auch darin, außer der Ausleihe auch den Umgang mit Werkzeugen oder Instrumenten in unterschiedlichen Formaten anzustoßen (Repair-Cafés, Workshops etc.) Das fördert sowohl den Austausch als auch die individuelle Eigenständigkeit. So zitiert sie etwa Piper, die in einer tool library in Baltimore Menschen ermutigt einschüchternde Gerätschaften auszuprobieren: > "And it's almost as if they stand a little more straight afterwards. They smile a little bit bigger afterwards. They seem different leaving. [...] we have countless individual stories about that." 131 *** In einer Folge des Podcasts Wir im Wandel der Bundeszentrale für Politische Bildung wird Amelis Bib der Dinge besucht, daneben geht es um andere Beispiele für (Energie)Suffizienz - vor allem eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung.

Webseite der Bochumer Bib der DInge (die gerade umzieht): https://bib-der-dinge-bochum.myturn.com/library/

Najine Ameli: Die neue Share Economy: Bibliotheken der Dinge : gemeinschaftliche Nutzungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, Bielefeld 2020 (in Bibliotheken der Bücher)

*** \#kreislaufwirtschaft \#suffizienz \#konsum \#ernährung

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#Kreislaufwirtschaft (4): Szenarien der Umsetzung

Zum Abschluss dieses Überblicks soll es noch einmal um die Frage gehen, wer bei einer Kreislaufwirtschaft treibende Kraft sein könnte und wie sehr der Schwerpunkt auf (Hoch-)Technologien liegt. Der Aufsatz Circular futures: What will they look like? von Thomas Bauwens, Marko Hekkert und Julian Kirchherr konstruiert anhand dieser zwei Achsen vier Szenarien.

Zentralisiert und low tech: Planned circularity

Schwerpunkt liegt auf (über)staatlichen Regelungen, entsprechend rückt die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz in den Vordergrund, aber auch effektive Möglichkeiten z . B. Rebound-Effekte zu verhindern (also dass Einsparungen zu Mehrverbrauch auf andere Weise verleiten). Low tech oder low tech innovations meint hier auch das vorrangige Ausreizen der höherwertigen R-Strategien.

Zentralisiert und high tech: Circular modernism

Der Staat gibt hier Richtlinien und finanzielle Anreize, v. a. große Konzerne sollen dann mit innovativen Technologien für Effizienzsteigerungen sorgen. Von KonsumentInnen werden eher keine Verhaltensänderungen erwartet, sie nehmen die Innovationen auf dem Markt an oder nicht. High Tech Lösungen wie Sortiersysteme oder KI-gestützte Automation sollen die unteren Rs und das Reduzieren optimieren, sind aber in der Entwicklung anspruchsvoll.

Dezentral und low tech: Bottom-up sufficiency

Vorangetrieben wird die CE hier v. a. durch kleinere Produktionseinheiten der Nah-und Selbstversorgung, die auch Transportwege minimiert. Lokale Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt, nicht Produktion und Konsum im Weltmarktmaßstab. Landleben und urbane Agrikultur werden kultiviert, freiwillige Verhaltensänderungen im größeren Stil sorgen für signifikante Reduzierung von Verbräuchen.

Dezentral und high tech: Peer-to-peer circularity

Digitalisierung ist hier der Dreh- und Angelpunkt und krempelt Produktions- und Nutzungsmuster um. Statt Massenproduktion und Besitz erlauben Plattformen passgenau Herstellung und Zugriff (Sharing economy, Gig economy).

Die vier Varianten werden dann noch hinsichtlich ihrer ökologischen Effektivität, wirtschaftlichen Effizienz, sozio-politischen Machbarkeit und Kompatiblität mit demokratischen Werten in dieser Grafik verzeichnet. Die befragte Fokusgruppe sieht global den zirkulären Modernismus als wahrscheinlichste Variante, da dessen Technik- und Wachstumsorientierung sich in der CE-Konzeption von Regierungsstellen, Konzernen und Organisationen wie der Ellen MacArthur Foundation wiederspiegele.

Da ohnehin auch von Mischtypen auszugehen ist, wird z. B. auch eine konstruktive Kombination von zentralisierten und dezentralen Elementen als wünschenswert bezeichnet: So könnte die Politik klare Ziele und Leitplanken definieren, aber im Geiste der polyzentrischen Governance auch Betrieben und zivilgesellschaftlichen Initiativen Gestaltung auf lokaler Ebene ermöglichen. (S. 11)

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https://www.youtube.com/watch?v=fax5RcM0uIc (Video, in dem einer der Autoren die Ergebnisse vorstellt und diskutiert. Ebenfalls auf Englisch.)

[zuerst im alten Forum, 31.3.24]

*** \#wirtschaft \#konsum \#politik

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Hoffnung am Ende der Welt
  • Wie er auch schreibt, gibt es eher nicht harte Grenzziehungen und doch ist es interessant mit einem Begriff wie Hopepunk etwas Anderes zu verbinden als mit Solarpunk. Die Befürchtungen bezüglich zu viel Überbau, Checkliste und Propaganda sind insoweit nachvollziehbar, als viele Autor*innen vermutlich am Solarpunk gerade eine mögliche Wechselbeziehung zwischen Phantasie und Realität reizt. Allerdings habe ich bisher auch nicht den Eindruck, dass sich Lager hinter jeweils anderen Solarpunk-'Bibeln' scharen und deren 'Programm' aufs Komma umsetzen wollen. Die Schreibenden wirken recht experimentierfreudig und die Lesenden entdecken hier und da Elemente, die sie inspirierend finden. Dafür sind auch die vielen Literaturhinweise im Text hilfreich.

  • #Kreislaufwirtschaft (3): Überfluss in nachhaltig oder blühende Suffizienz?

    Bei den Alternativen zum ‘Weiter so’ fallen zwei gegensätzliche Leitgedanken ins Auge, die jedoch auf ihre Art beide das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden wollen.

    Vor allem ökologisch ausgerichtete NGOs setzen Suffizienz auf die Agenda, damit angesichts begrenzter Ressourcen und Emissionsbudgets grundlegend darüber nachgedacht wird, was denn überhaupt nötig ist für ein gutes Leben aller.

    Hinter dem Konzept ‘cradle to cradle’ dagegen steht die Auffassung, dass dabei nicht genügend Menschen mitziehen würden und dies auch gar nicht nötig sei, wenn alle Produkte und Prozesse grundsätzlich anders designt würden. Das Ziel ist die umfassende Imitation des natürlichen ‘Es gibt keinen Abfall’-Prinzips auch im künstlichen Bereich, wo alles letztlich zu ‘technischen Nährstoffen’ zur weiteren Verwendung und damit unproblematisch wird.

    Da man dieses Ziel als äußerst ambitioniert bezeichnen darf, sehe ich die starke Abgrenzung von der Suffizienz auf dem Weg dahin kritisch, wie sie z. B. im Buch “Intelligente Verschwendung. The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft” (2013) der beiden Gründer Braungart und McDonough betrieben wird. Während gegen Einschränkung argumentiert wird, sind selbst im anvisierten Zielzustand verschwenderische Lebensstile nur möglich, wenn auch Energie für die Kreisläufe im Überfluss vorhanden ist. Bis dahin dürften das Anerkennen von Grenzen, verbrauchsseitige Verhaltensänderungen und die entsprechenden R-Strategien nicht so überflüssig sein wie dieses Plädoyer für Kreislaufwirtschaft es darstellt.

    Es weist so eine argumentative Nähe auf zu einem Framing von ‘Verzicht’ als unnötigem und kontraproduktivem Stimmungskiller. Die praktische Seite des Konzepts - detaillierte Bestandsaufnahmen und kreislauforientiertes Umdesignen (welches der privatwirtschaftliche Arm zertifiziert s. https://c2ccertified.org/ Für die deutsche NGO s. https://c2c.ngo/ ) - und das Motivieren zu verträglicher Kreativität könnten dabei gut mit dem anderen Ansatz kombiniert werden.

    In dieser anderen Perspektive wird aus den planetaren Grenzen die Notwendigkeit abgeleitet, u. a. Ressourcenverbräuche absolut zu reduzieren, ob die Produktionsweisen dies gerade begünstigen oder nicht. Analog zur Klimaneutralität soll deshalb das Endziel auf Etappenziele heruntergebrochen werden, die den Fortschritt überprüfbar machen. Der BUND z. B. fordert deshalb die Vorbereitung eines Ressourcenschutzgesetzes im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/klimawandel/handlungsbedarf-nationale-kreislaufstrategie-nkws-forderung-ressourcenwende-bund-2023.pdf).

    Da die psychischen und sozialen Belastungsgrenzen aber auch nicht überschritten werden sollen, soll meist das ‘Weniger’ der Suffizienz-Idee zugleich auch ein ‘Genug’ sein, das kein äußerstes Minimum ist. Dabei ist das ‘Genug’ jenseits des blanken Überlebens eine höchst subjektive Sache. Suffizienzansätze versuchen daher häufig die Idee eines Korridors zu etablieren, der innerhalb der Grenzen noch Spielraum für individuelle Präferenzen lässt und demokratisch ausgehandelt werden kann. Wie Braungart und McDonough mit dem Bild der ‘verschwenderisch’ produzierten Kirschblüten, knüpft die Wortwahl auch hier öfter an natürliche Pracht an, wenn z. B. der Korridor das flourishing (Gedeihen) menschlicher Existenz ermögliche. [1]

    Eine altbekannte Metapher für unterschiedliche Perspektiven auf dieselbe Sachlage ist das halb volle oder halb leere Glas. Braungart und McDonough formulieren an einer Stelle eine dritte, analytischere Beschreibung: “Das Glas ist voll von Wasser und Luft.” (s. o., S. 198). Die Aufforderung, viel genauer als bisher hinzusehen, mit was wir uns permanent umgeben (wollen), kann man beiden Ansätzen entnehmen.

    ***

    [1] Bärnthaler/Gough: Provisioning for sufficiency: envisaging production corridors (2023), Fig. 1 https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/ressourcenschonung-in-produktion-konsum/fragen-antworten-zu-cradle-to-cradle

    [zuerst im alten Forum, 30.3.24]

    *** \#wirtschaft \#konsum \#suffizienz

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    #Kreislaufwirtschaft (2): Schein oder Sein?

    Nach dem Versuch eines Überblicks (https://feddit.org/post/2284938) ist auch der angekündigte Teil mit ergänzenden Aspekten etwas angewachsen, weshalb ich die drei Abschnitte einzeln poste. Den anreißenden Charakter habe ich aber beibehalten und an dieser Stelle nicht nochmal vertiefend nachgearbeitet.

    Aus leeren Versprechungen lernen, nicht von ihnen

    Wenig überraschend hat man sich im Allgemeinen bei den ‘Rs’ mit dem Recycling auf etwas konzentriert, das unten in der Hierarchie steht und das an die gewohnten Abläufe mehr oder weniger drangehängt werden kann, ohne sonst viel zu ändern. Das Hauptproblem aber ist, dass das System nicht annähernd das leistet, was Herstellerangaben und Mülltrennung suggerieren.

    Die Dokumentation “Plastik - Die Recyclinglüge” (2021) z. B. zeichnet nach, was die Branchenweisheit ‘Abfall sucht sich immer das günstigste Loch’ bedeutet. Statt aufwendiges echtes Recycling (5% des Plastikmülls, im Film ab 00:20:45) subventioniertes Downcycling und Verbrennen, dazu legale und illegale Formen des Exports (und parallel natürlich viel neues, ‘virgines’ Plastik auf Ölbasis). Recyling politisch als ‘stoffliche Verwertung’ definiert erreicht so 45%.

    Dieses nachgelagerte System krankt also weitgehend im Verborgenen vor sich hin, während die Greenwashing-Offensive im Konsumbereich auch hinsichtlich Recycling auf vollen Touren läuft. Der Unternehmer Reinhard Schneider (Die Ablenkungsfalle. Die versteckten Tricks der Ökologie-Bremser. Wie wir unsere Umwelt nicht länger aufs Spiel setzen, München 2023) kritisiert verschiedenste Praktiken der Irreführung. Verpackungen ‘aus Recyclingmaterial’, das nicht ausdrücklich aus so genanntem Post-Consumer-Abfall stammt, können z. B. auch aus produktionsbedingten Resten gefertigt werden, deren Nutzung schon immer im betriebswirtschaftlichen Interesse lag und erfolgte (Industrierezyklat, s. S.70).

    So spielt das Konzept Recycling leider seine Rolle im Scheinklimaschutz, könnte aber auch in einem ganzheitlichen System seinen Part erfüllen. Schneider plädiert zum einen für staatliche Regulierung (z.B. klare Vorgaben und mit Steuerprüfungen vergleichbare Nachhaltigkeitsprüfungen, S. 231), zum anderen für Unternehmenskulturen, die Stück für Stück wieder Vertrauen aufbauen, indem nicht mehr versprochen als getan wird - und stetig mehr getan wird (u. a. Kap. 11).

    Das Patentrecht bzw. den Umgang damit sieht er als weiteren Knackpunkt: So würden z. T. nachhaltigere Prozesse oder Produkte patentiert einzig mit dem Ziel die Konkurrenz von Vergleichbarem abzuhalten und selbst wie gewohnt weiterzumachen. Als kooperatives Gegenmodell nennt er das Teilen von Know How (Open Innovation, s. Kap. 5). Für das eigene Kerngeschäft mit Reinigungsmitteln gibt er an, dass nach eigener Erfahrung Mehrweg- und Nachfüllmodelle sich nicht als praktikabel erwiesen hätten, weshalb sie sich auf die Optimierung des Recyclingsprozesses konzentrieren würden. *** Hier ein kurzer Vortrag von Schneider anlässlich der Buchveröffentlichung. Die anschließende Diskussion berührt mit Vertreter*Innen von Umwelt- und Industrieverbänden und Politik eine ganze Reihe von anderen interessanten Punkten:  https://www.youtube.com/watch?v=ngNH7_i7UTw

    Kreislaufwirtschaft: Von der Rhetorik zur Praxis (Prof. Vera Susanne Rotter): Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat in seinem Umweltbericht 2020 auch konkretere Schritte gefordert. Das entsprechende Kapitel wird in diesem kurzen Video vorgestellt (Textquellen in der Beschreibung).

    [zuerst im alten Forum gepostet, 19.3.24]

    *** \#wirtschaft \#konsum

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    #Kreislaufwirtschaft (1)

    In einem Ökosystem der funktionierenden Kreisläufe gerät schon mal in Vergessenheit, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Fataler ist, wenn in einem menschengemachten System funktionierende Kreisläufe an sich in Vergessenheit geraten. Ist es möglich, die moderne Wirtschaft als Kreislauf neu zu erfinden?

    Ich habe keine Prognose zu bieten und wollte eigentlich auch nur für einen Link bezüglich Recycling im Bauwesen etwas Kontext haben. Aus diesem Kaninchenbau komme ich nur mit ein paar Orientierungspunkten, dafür aber gar nicht mal so kompakt…

    Als übergeordneten aktuellen Zusammenhang kann man die Konsum-und Wegwerfgesellschaft sehen, und entsprechend bezieht sich die Kreislaufwirtschaft auch nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen oder Material, sondern auch auf das Verhalten von uns allen.

    Eine Definition

    Hinter der Verwendung des Begriffs ‘Kreislaufwirtschaft’ versammeln sich verwirrend unterschiedliche Definitionen, Konzepte und Ziele. Es gibt sie auch nicht nur als umfassendere Version und Zukunftsvision, sondern ebenso als kleinen Teil des status quo, auf Abfallwirtschaft konzentriert. Seit 1996 ist ein Bundesgesetz so benannt und Recycling ist hierzulande ja auch schon ein alter Hut… Im Geiste dieses Forums darf es gerne mehr und systemisch sein!

    International spricht man dann von Circular Economy (CE) und um Verwechslungen zu vermeiden, wird häufiger auf eine Übersetzung verzichtet (s. LINK S. 11 ). Oder man verwendet den deutschen Begriff und macht deutlich, dass man eine CE meint. Aktuell wird unter Federführung des Umweltministeriums eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) für die “Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft” entwickelt (https://dialog-nkws.de/bmuv/de/home/informieren). Sollte am Ende dieses Beteiligungsprozesses ein umfassendes Konzept stehen, ist Papier natürlich geduldig, aber als Öffentlichkeit könnte man solche Momente nutzen, die Politik beim Wort zu nehmen.

    Es gibt schlankere Definitionen als die folgende, aber im Rahmen einer Analyse von 221 Definitionen hat man Prinzipien, Ziele und Beteiligte erfasst, um dann zu schauen, wer was betont.

    >"Die Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives wirtschaftliches System, das einen Paradigmenwechsel voraussetzt, der den endgültig ausscheidenden Verbrauch von Materialien/Produkten [im Original: ‘end of life’ concept] ersetzt durch das Reduzieren, alternativ das Wiederverwenden, Recycling und energetische Verwerten [recovering] von Materialien über die ganze Lieferkette hinweg,

    >mit dem Ziel Werterhalt und eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, ökologische Qualität, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gleichheit zu schaffen

    >– zum Vorteil gegenwärtiger und zukünftiger Generationen.

    >Dies wird ermöglicht durch eine Allianz von Stakeholdern (Industrie, KonsumentInnen, polit. EntscheidungsträgerInnen, Wissenschaft) und ihre technologischen Innovationen und Fähigkeiten."

    (Kirchherr et al: Conceptualizing the Circular Economy (Revisited): An Analysis of 221 Definitions. (2023, LINK Übersetzung und Absätze von mir)

    Diese Darstellung als Gleichung mit sehr vielen Variablen scheint mir passend, nur sollten die erwähnten Stakeholder deshalb erst Recht Farbe bekennen, wie sie sich die Ausgestaltung konkret vorstellen.

    Natürliche Systeme als Inspiration

    1. In natürlichen Systemen nähren Ausscheidungen und auch die Überreste eines Elements andere Elemente (‘waste = food’)
    2. Diversität macht diese Systeme widerstandsfähiger.
    3. Natürliche Systeme basieren auf erneuerbarer Energie (Sonne).
    4. Sie funktionieren im Zusammenwirken verschiedener Elemente, eben als System. (nach https://www.youtube.com/watch?v=BknvimtSQjk)

    Menschengemachte Systeme hatten anfangs auch einen solchen Kreislaufcharakter, inzwischen dominiert lineares Wirtschaften des ‘take make waste’ mit den bekannten Folgen hinsichtlich Ressourcen, Energieverbrauch und Nebenwirkungen. Es wird zwar in Systemen gedacht, aber eben in Teilsystemen und so als wäre ihr Input unendlich und ihr Output folgenlos. Dieser Output wiederum wäre undenkbar ohne die ‘Emanzipation’ von erneuerbarer Energie mit der Industrialisierung.

    Mit der Kreislaufwirtschaft kann man nun die Vorstellung verbinden, dass das menschliche Wirtschaften funktionieren könnte ohne das Gesamtsystem ‘(Gut bewohnbarer) Planet’ entgleisen zu lassen. Die Hälfte einer Kreislaufwirtschaft, die sich auf die Biosphäre bezieht, soll diese durch verträgliche Landwirtschaft (Perma- statt Monokultur, Verzicht auf schädliche Dünger etc.) oder die Verwendung von abbaubaren Bio-Materialien schonen bzw. sogar fördern. Etwas näher will ich hier aber auf die andere Hälfte des ‘Schmetterlings’ (LINK) eingehen, die eine neu organisierte Technosphäre darstellen soll.

    Die Rs

    Um dem menschlichen Alleinstellungsmerkmal ‘Müllproduktion’ Herr zu werden, kann man sich an einer Hierarchie der Umgangsweisen mit Materialien orientieren. Die kreislauffreundlichen Aktionen mit der Vorsilbe re- werden gern zu 3, 4 oder mehr “Rs” gebündelt. Hier sind 10, weil ich die Abgrenzungen zumindest interessant finde, teilweise mit Unterscheidung Nutzungsseite // Produktionsseite.

    1. Refuse (Ablehnen): Gar nicht erst kaufen o. nutzen // Etwas nicht herstellen o. bestimmte Materialien nicht verwenden. Etwas überflüssig machen.
    2. Rethink (Umdenken): v.a. was Kopplung von Nutzen u. Besitzen angeht. Teilen senkt Produktion und erhöht Ausnutzen des Produzierten. Beim Design auf Reparierbarkeit achten etc.
    3. Reduce (Reduzieren): Durch mehr Effizienz weniger Materialverbrauch
    1. Reuse (Wiederverwenden lassen): Produkt nicht teilen, aber weitergeben-/verkaufen. // Dasselbe mit Maschinen z. B.
    2. Repair (Reparieren): Etwas Defektes wird wieder funktionstüchtig gemacht statt weggeworfen.
    3. Refurbish (Restaurieren u. updaten): Etwas wird nicht nur repariert, sondern aufgewertet
    4. Remanufacture (Zusammensetzen): Intakte Produktkomponenten werden woanders eingebaut
    5. Repurpose (Umwidmen): Produkte/Komponenten werden woanders eingesetzt und in anderer Funktion, z. B. als Möbel.
    1. Recycle: Rohstoffe zurückgewinnen und das schon bei der Produktion vorbereiten. Wenn Material danach z. B. nur noch als Füllstoff fungiert, spricht man auch von Downcycling.
    2. Recover (Energetisch verwerten): Nicht im engeren Sinn zirkulär, aber durch Verbrennung wird zumindest noch Nutzenergie erzeugt im Unterschied z. B. zur Vermüllung der Meere…

    (ausgehend von https://prosperkolleg.ruhr/wp-content/uploads/2022/05/rethink_22-03_r-strategien.pdf; 5 Rs mit low- und high tech Lösungen s. auch hier unter table 2

    Hier noch eine Anwendung auf den Bereich Automobilität LINK

    Manche der Rs könnten hier im Forum als Schlagworte nützlich sein, um Beispiele aus ganz unterschiedlichen Bereichen zu verknüpfen. In einem zweiten Teil werde ich nur noch ein paar zusätzliche Aspekte anreißen.

    [Zuerst im alten Forum gepostet, 8.3.24, Kommentarbereich s. hier]

    *** \#wirtschaft \#konsum

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    Solarpunk: Manifest und Blog
    solar-punk.org Ein Solarpunk-Manifest

    „Solarpunk ist eine Bewegung der visionären Ideen in Kunst, Mode und Aktivismus, die die Frage zu beantworten versucht, wie eine nachhaltige Zivilisation aussehen kann, und wie man dies errei…

    Ein Solarpunk-Manifest

    Nach reichlich Inhalten auf Englisch hier die Übersetzung eines kompakten 'Manifesto' und ein toller neuer, deutschsprachiger Blog von @lex (Mastodon-Fundgrube!): Auf solar-punk.org gibt es jeden Dienstag einen neuen Beitrag zu fiktionalen Geschichten und realen Praktiken.

    Aus dem Manifest:

    Solarpunk kann utopisch, einfach nur optimistisch, oder mit den Kämpfen auf dem Weg zu einer besseren Welt beschäftigt sein. Solarpunk ist aber niemals dystopisch. Da unsere Welt vor Unglück brodelt, brauchen wir Lösungen, nicht nur Warnungen.

    Wir brauchen Lösungen, um ohne fossile Brennstoffe zu gedeihen, mit echter Knappheit gerecht umzugehen und an der schon jetzt vorhandenen Fülle teilzuhaben. Statt eine falsche Knappheit oder einen falschen Überfluss zu unterstützen, möchten wir freundlicher zueinander und zu dem Planeten zu sein, den wir uns teilen.

    Solarpunk ist gleichzeitig eine Vision der Zukunft, eine durchdachte Provokation, eine Lebensweise und eine Reihe von erreichbaren Vorschlägen, um dorthin zu gelangen.

    .

    Aus dem Blog, Post 'Die Wiederaneignung der Zukunft':

    *Cyberpunk-Erzählungen ist die menschenfeindliche, immer stärker überwachte und von Konzernen regierte Welt gemeinsam, in der die Hauptfiguren gegen die Zustände rebellieren, deshalb auch die Nachsilbe »Punk«. Die Rebell\innen können in den meisten Geschichten zwar kleine Teilerfolge erzielen, aber am eigentlichen System nichts ändern. Solche Zukunftsvisionen können dem Status Quo der realen Welt mittlerweile nur noch wenig hinzufügen – die Zukunft bleibt wie die Gegenwart, nur mit mehr Lasern und schnelleren Computern.

    Etwa seit den 2010er Jahren gibt es eine Gegenbewegung zu dieser zelebrierten Hoffnungslosigkeit, die auf den Namen Solarpunk hört. Die Schnittmenge mit den Werten der Klimagerechtigkeitsbewegung ist immens, wobei sich Solarpunk weniger auf Appelle an Regierungen fokussiert, sondern darauf, eine bessere Zukunft durch sogenannte Reallabore, Kunst und Literatur wieder vorstellbar zu machen und aufzubauen.

    Es ist sehr erfreulich, dass diese Kombination durch den Blog fundiert und ohne Sprachbarriere weiter verbreitet wird.

    *** #zukünste

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    Erneuerbare Energie erzählen: *The Weight of Light. A Collection of Solar Futures*
    csi.asu.edu The Weight of Light: A Collection of Solar Futures - Center for Science and the Imagination

    A collection of science fiction stories, art, and essays exploring human futures powered by solar energy, with an upbeat, solarpunk twist. What will it be like to live in the photon societies of tomorrow? How will a transition to clean, plentiful energy transform our values, markets, and politics?

    The Weight of Light: A Collection of Solar Futures - Center for Science and the Imagination

    Nach den zwei Konserven hier noch ein neuer Beitrag mit freiem Lesestoff auf Englisch. Das Center for Science and the Imagination an der Arizona State University widmet sich sehr aktiv der Schnittstelle von Wissenschaften und Zukünsten. In diesem Fall trafen 2018 Forscher*innen aus Technik-, Natur-, aber auch Sozialwissenschaften bei einem Solar Futures Narrative Hackathon auf Kreative, um die Grundlagen für diese Anthologie zu schaffen. Die Frage: Wie könnte eine auf Solarenergie umgestellte Welt funktionieren?

    Entstanden sind vier Erzählungen über urbane und ländliche Räume in den USA, jeweils ergänzt durch Beiträge, die die fiktiven Szenarien noch etwas näher ausführen und vor allem Kontext geben. Der Fokus auf die Energieversorgung geht mit der klaren Marschroute einher, Infrastruktur nicht einfach als technische Sache ansehen zu wollen (weshalb man auch von sozio-technischen Systemen spricht). Fragen der Mitbestimmung, Gerechtigkeit, Akzeptanz u. a. gehören notwendig zu einem Gesamtbild dazu.

    In dieser Hinsicht verbreiten die Geschichten nicht eitel Sonnenschein, sondern werfen ein Licht auf mögliche positive und problematische Entwicklungen. Bei allem Neid auf die erreichte Überwindung des fossilen Regimes könnte man beim Lesen also auch ein gesteigertes Bedürfnis empfinden, die neue Ordnung umsichtig zu gestalten, solange sie noch im Entstehen ist. Und trotzdem - oder gerade deswegen - gehen von dem Band die elektrisierenden Impulse des Solarpunk aus!

    *** >The Weight of Light. A Collection of Solar Futures, edited by Clark A. Miller and Joey Eschrich, Arizona State University 2018. https://csi.asu.edu/books/weight/ (Open Access; Epub, PDF und andere Formate)

    Unter https://csi.asu.edu/books/ sind weitere Publikationen im Open Access verfügbar, darunter der global ausgerichtete Climate Action Almanac von 2023.

    \#zukünste \#infrastruktur \#energie

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    Videos zu Solarpunk

    Hier ein paar Videos ergänzend zum Beitrag Zukünste und Solarpunk. Sie widmen sich den Bezügen zwischen Ästhetik, Stadtplanung etc.

    Andrewism: What is Solarpunk? https://youtu.be/hHI61GHNGJM?feature=shared

    Andrewism: How To Build a Solarpunk City https://youtu.be/4UmU1dSe3n0?feature=shared

    DamiLee: SolarPunk Cities: Our Last Hope? https://youtu.be/UVlBmdvIC6s?feature=shared

    Pop Culture Detective: In Defense of Disney’s Strange Solarpunk World https://youtu.be/rqQJHja9qxU?feature=shared

    *** [zuerst im alten Forum, 22.5.24]

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    Zukünste und Solarpunk
    www.solarpunkstories.com What is solarpunk? One thing or many? — SolarPunk Stories

    What is solarpunk, what is it not and why does it matter? We explore this and the many shades of solarpunk art and fiction in this deep-dive article.

    What is solarpunk? One thing or many? — SolarPunk Stories

    Wenn es um konkrete Zukunftsvorstellungen geht, dann dürfen die Künste nicht fehlen - auch wenn es dort in der optimistischeren Abteilung scheinbar ruhiger zugeht. Damit im Forum Beiträge zu Literatur, Film etc. gefunden werden können, schlage ich ein bündelndes Schlagwort wie #Zukünste vor.

    Künste verhandeln Zukunft sinnlicher als nackte Zahlen, (potentiell) vielschichtiger als politische Kampagnen und sie geben dem Individuum Gestaltungsmöglichkeiten, wo sonst leicht Ohnmacht und Ausgesetztsein empfunden werden können. Was dabei entsteht kann man als - wie auch immer geartete - Modelle von Welt sehen, an denen Änderungen und ihre Konsequenzen durchgespielt werden können.

    Zum Beispiel können Entwicklungen durchdacht werden, die absehbar, aber noch nicht Realität sind. Während die Roboter noch in den Kinderschuhen steckten, wurden sie schon Teil von fiktiven Sozialgefügen, um sich über die Implikationen der Technik klarer zu werden. Man kann als Gesellschaft also prinzipiell Zeit gewinnen, wenn man sich diesen Angeboten öffnet - oder man wartet ab und steht dann vor Phänomenen wie der Künstlichen Intelligenz wie der erste Mensch…

    Utopien haben als positive Entwürfe keinen leichten Stand. Im Politischen taucht das Wort auf, wenn eine Gegenposition entweder als naiv-unrealistisch oder gefährlich umfassend gebrandmarkt werden soll. Beide Vorwürfe könnten auch eine Rolle dabei spielen, wenn utopische (oder eutopische) Werke gar nicht erst geschrieben werden. Umgekehrt hat die Dystopie in der Populärkultur Hochkonjunktur, während in der Realität die Warnungen der Klimaforschung und -bewegung Einigen ‘zu negativ’ rüberkommen.

    Auch deshalb wäre es wichtig positive Szenarien und Handlungsoptionen anschaulich zu machen, so neben dem zu Vermeidenden auch das Lohnende zu zeigen. Es mag trotzdem naiv oder allzu idealistisch wirken, in der Klimakrise auf die motivierende Wirkung der Künste zu setzen - nur kann man auch nicht behaupten, dass es schon in annährend vergleichbarem Maß versucht worden ist wie auf anderen Wegen (Erklärung, Argumentation, Protest etc.)

    An dieser Stelle möchte ich nicht mit einem einzelnen Werk den Anfang machen, sondern mit dem schillernden Oberbegriff Solarpunk. Außer für ein ganzes Spektrum von Werken wird die Bezeichnung auch für bestimmte nachhaltige Einstellungen, Lebensweisen, Life hacks etc. verwendet. (s. Foren wie https://feddit.org/c/solarpunk@slrpnk.net [Edit 18.8.24: und verschiedene andere communitys auf der Instanz https://slrpnk.net/ ] und https://www.reddit.com/r/solarpunk/)

    In Alex Hollands Blogartikel What is Solarpunk? One thing or many? geht es aber vorrangig um die Künste bzw. Bildästhetiken, wie sie etwa über die Werbung verbreitet werden. Holland identifiziert Spielarten und vergleicht sie hinsichtlich Realismus, Ton etc. Damit die Bezeichnung nicht allzu beliebig wird, schlägt er auch vor, manches als in Teilen ähnlich, aber nicht im engeren Sinn zugehörig zu verstehen. Im Kern zeigt Solarpunk für ihn nachhaltige, sozial gerechtere Welten, die möglich und erstrebenswert sind, und das Publikum zum Handeln inspirieren sollen.

    Ich werde später noch 2-3 andere Links posten, aber ich finde in dem Artikel steckt schon viel Anregendes und ich will diesen Post daher nicht überladen.

    Könnt ihr dem Konzept Solarpunk und der Systematisierung etwas abgewinnen? Fallen euch andere Beispiele ein? Welche Rolle spielen für euch Künste im Bezug auf die Zukunft?

    *** [Beitrag zuerst im alten Forum, 1.4.24]

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    Detective No. 24 (6 Folgen) | ZDF (bis 30.9.)
    www.zdf.de Detective No. 24 | 6-teilige schwedische Krimi-Serie

    Der aus Somalia geflüchtete Ibraahin sucht in Schweden Asyl und entpuppt sich als scharfsinniger Polizist. Wird er in Schweden Fuß fassen können?

    Detective No. 24 | 6-teilige schwedische Krimi-Serie

    Auch im schwedischen Original mit Untertitel.

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    Video-Crashkurs 'Von der Vision zur Realutopie' (Lino Zeddies)
    realutopien.info Crashkurs: Von der Vision zur Realutopie - Infothek für Realutopien

    Die Kraft von Utopien, Grundlagen & Begriffe Warum braucht es positive Zukunftsvisionen? Was ist eine Utopie? Wie kann man sich eine lebendige Zukunft vorstellen? Grundlagen und zentrale Begriffe des utopischen Denkens werden vorgestellt. Was ist eine Realutopie? Was ist eine Realutopie? Welche Real...

    Crashkurs: Von der Vision zur Realutopie - Infothek für Realutopien

    [Beitrag zuerst im alten Forum, 31.12.23]

    Positive Zukunftsentwürfe und Anregungen, wie man sie selbst entwickeln könnte, sind noch zu selten - aber es gibt sie!

    In diesem Bereich ist die gemeinnützige Initiative Reinventing Society aktiv. Sie stellt auf https://realutopien.info Ressourcen wie eine wachsende Bildersammlung und Methoden für z.B. Gruppen zur Verfügung.

    Die verlinkte Serie mit kurzen Videos bietet einen inspirierenden Überblick darüber an, welche Dynamik konstruktive Zukunftsvorstellungen entfesseln könnten, wenn sie möglichst ganzheitlich gedacht sind.

    Wie sie selbst das konkret umgesetzt haben, kann man im Buch Zukunftsbilder 2045 anschauen. Es kombiniert eine informative Reportagereise im Jahre 2045 mit anschaulichen Vergleichen: Stadtansichten von heute und visualisierte Vorschläge aus der selben Perspektive.

    Stella Schaller, Lino Zeddies, Ute Scheub, Sebastian Vollmar: Zukunftsbilder 2045. Eine Reise in die Welt von Morgen, München 2023. Blick ins Buch auf https://realutopien.info/zukunftsbilder-2045/

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    Offener August 2024

    Schon Halbzeit des Monats...Gibt es Statements, Tipps, Termine?

    Der Zugriff auf das alte Gutes Morgen-Forum auf feddit.de ist auch über burningturtle oder alexandrite nicht mehr möglich. Ich werde die gesicherten Beiträge nach und nach hier einpflegen, damit alles unter einem Dach ist.

    Edit: Ich sehe grade, dass man von hier aus schon noch an die alten Beiträge kommt: https://feddit.org/c/gutesmorgen@feddit.de. Weil ich die alte Community von hier aus abonniert hatte, als noch mehr ging? Föderation? Naja mal schauen, es sind ja nicht so viele, vielleicht trotzdem besser an einem Ort.

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    Klima-Faktenchecks (Correctiv)
    correctiv.org Klima

    Alle Faktenchecks zum Thema Klimawandel und Klimapolitik, aber auch Erneuerbare Energien und Elektromobilität.

    Klima
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    Deutscher Preis für Klimajournalismus
    klimajournalismus.de Netzwerk Klimajournalismus

    Das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland bringt Klima-Wissen in die Redaktionen und ermöglicht Austausch unter Journalist*innen und Medienschaffenden.

    Netzwerk Klimajournalismus

    Die ausgezeichneten und nominierten Beiträge sind teilweise hinter einer Bezahlschranke.

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    Der rote Ballon (1956)
  • Ein sehr schöner Film! Auch wie er zugleich einen starken Bezug hat zum konkreten Ort und zur Freiheit der Phantasie. Und wie der Ballon geschickt, aber auch gefährdet ist - nur eben nicht der einzige seiner Art, wie man erstmal annimmt.

  • Kurzvorstellung: *Sozial-Klimarat*

    Einerseits werden soziale Belange (auch) bei der Klimaschutz-Politik oft mißachtet, andererseits wird variantenreich Stimmung gemacht mit unterstellten Unvereinbarkeiten. Im Begriff der sozial-ökologischen Transformation ist der Prozess einer gestalteten Veränderung zumindest mal sprachlich an beides gekoppelt. Wie kann das konkret aussehen? Eine noch recht frische Quelle zum Thema ist die Denkfabrik Sozial-Klimarat, die "klimapolitische Maßnahmen auf ihre unterschiedlichen sozialen Wirkungen überprüfen und da, wo nötig, Veränderungen anstoßen" will.

    Personen

    Von der Auftaktveranstaltung gibt es auf dem eigenen YT-Kanal nur ein kurzes Video. Die 'Über uns'-Sektion des Online-Auftritts bleibt bei der inhaltlichen Ausrichtung, aber auch wenn eine überparteiliche Plattform für verschiedenste Stakeholder geschaffen werden soll (laut Video), ist ja nicht uninteressant, wer das initiiert. Thomas Losse-Müller (SPD) ist Oppositionsführer im Landtag von Schleswig-Holstein, Judith Horrichs Leiterin des Referats Planungsbeschleunigung im Kanzleramt. Ein Zeitungsartikel nennt außerdem

    > unter anderen Alfred Bornhalm vom Sozialverband Deutschland (SoVD), Joachim Rock vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Brigitte Knopf vom Mercator Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und Kai Niebert vom Deutschen Naturschutzring

    Knopf ist auch stellvertretende Vorsitzende des Klima-Expertenrats der Bundesregierung. Mit ihr gibt es ein aktuelles Interview bei den Riffreportern (teilw. Paywall).

    Inhalte

    In jedem Fall nützlich finde ich den Newsletter, der auf Studien etc. mit dieser Blickrichtung hinweist.

    Die "Arbeitshypothesen" auf der Homepage setzten auch politisch interessante Akzente, etwa sozial gerechte Steuererhöhungen für Investitionen in "[l]eistungsfähige gemeinschaftliche und öffentliche Infrastrukturen", die "gegenüber individuellen Anpassungsstrategien priorisiert werden" müssten. Dabei geht es nicht nur darum, dass finanziell Schwächere mit dieser Anpassung überfordert sein können, sondern auch darum, dass durch - mit Steuermitteln geförderte - individuelle Anpassung der Anderen (eigene PV, Wärmepumpe, E-Autos etc.) gemeinschaftliche Anpassung (Wärmenetze, ÖPNV etc.) schwieriger, teurer, letztlich unwahrscheinlicher werden kann.

    Neben dem Thema Steuer kommt im Blog mit der Schuldenbremse ein weiterer Zankapfel der Koalition zur Sprache, wobei verschiedene Änderungsvorschläge übersichtlich präsentiert werden. Auch den Beitrag Klimageld könnten wir im Forum mal als Startpunkt für dieses Thema nehmen.

    Für ein "Lagebild" setzt der Sozial-Klimarat auf einen datenbasierten Personaansatz, der Gruppen bildet wie 'Die leicht förderbaren Hausbesitzer' oder 'Mieter mit Fernwärme'. ***

    \#politik \#quellen \#gerechtigkeit \#infrastruktur

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    Genossenschaft ex-GKN for Future, Italien: Betrieb besetzt für eine neue Welt

    In diesem 'Fall' steckt viel (Potenzial?) drin und der Ausgang ist weiter offen... *** Ich lese davon zum ersten Mal, hier gibt es weitere Quellen:

    Sammlung auf labournet.de

    Doku (2022 | 24 min)

    Webpräsenz der Genossenschaft, teilw. Deutsch, Telegram-Link führt zu deutschem (Soli-)Kanal

    \#Kooperation \#Arbeit \#Wirtschaft \#Mobilität \#Recht \#Politik

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    Gedankenspiel: Leuchtturmbau von unten

    Ein Gedankenspiel unter Naivitätsverdacht, das aber womöglich einen etwas anderen Blick auf alte Probleme bringt.

    Überlegung 1:

    Städte/Stadtgesellschaften, die eine sozial-ökologische Transformation tatsächlich angehen wollen, finden verstreute 'best practices' zur Inspiration - aber es gibt kein begehbares Vorbild, das in allen Bereichen vorangegangen ist.

    Überlegung 2:

    Bei staatlicher Förderung unterscheidet man öfter zwischen 'Gießkanne' (jeweils weniger für viele) und 'Leuchtturm-Projekten' (viel für wenige) mit den Argumenten Gerechtigkeit bzw. (direkte und indirekte) Wirkung.

    Überlegung 3:

    Klima-und Menschenschutz hat es nach der Hochzeit der Demos inzwischen wieder schwer. Bei Menschen, denen er wichtig ist, wachsen die Ohnmachtsgefühle.

    Was wäre, wenn diese Leute parallel zu ihren persönlichen und lokalen Bemühungen gemeinsam Aufmerksamkeit auf einen Ort bündeln würden? Und dort wiederum auf unterschiedliche Haltungen und Bedürfnisse treffen würden?

    • Schnellere Fortschritte und ein anschauliches 'Ergebnis' könnten motivierend wirken

    • Aber auch der Prozess - u. a. der Dialog zwischen Leuten von da und außerhalb - einen konkreteren Zug in die gesellschaftliche Diskussion bringen.

    • Medial könnte so ein längerfristiger Fokus ein Gegengewicht darstellen zu Informationssplittern, die später kaum mal wieder aufgegriffen werden.

    • Das Projekt würde sicher nicht einhellig willkommen geheißen, könnte aber erstmal da geballte und vielfältige Unterstützung geben, wo sie erwünscht ist.

    (Als Kontrast kann man sich auch überlegen, wie ein Leuchtturm von oben mit entsprechend anderen Mitteln und Hebeln aussehen könnte.)

    Ein paar der Fragen, die sich stellen:

    • Geeignete Größe des Ortes?

    • Geeignetes Profil des Ortes?

    • Welche Arten von Unterstützung sind vorstellbar?

    • Wie könnte die Kommunikation innerhalb der Initiative und mit der Einwohnerschaft ablaufen?

    *** [edit: im Titel Leuchturm->Leuchtturmbau]

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    Wandelmut (Blattwerke 15)

    Das Ideenheft lädt zu einer aktiven Haltung gegenüber Wandel ein. Dazu lenkt es den Blick auf Vorstellungskraft, Kreativität und Handlungsmöglichkeiten. Ich finde es schön gemacht, dass für Kinder und Erwachsene Inhalte dabei sind - mit fließenden Übergängen.

    Die Blattwerke entstehen anlässlich von Ausstellungen des Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg. Die alten Ausgaben - wie diese von 2022 - stehen kostenlos zum Herunterladen bereit. Das Museum widmet sich dem Verhältnis Mensch-Natur auch, aber nicht nur in der Kunst. Zu Themen wie Sand, Tempo oder Digitale Landschaften werden verschiedene Zugänge präsentiert und Formen der Vermittlung ausprobiert.

    Aktuell geht es in einer lohnenswerten Kooperation mit zwei Frankfurter Ausstellungen um Wälder, u.a. die Umdeutung der einstigen Schreckensorte in der Romantik. Ideen können wirkungsvoll sein...

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    Auf was habt ihr Lust? (+Schlagwörter)

    (no pun intended)

    Viele Beiträge anzupinnen ist nicht so praktisch, daher mal zwei Sachen unter einem Hut:

    Zum einen eine laufend aktualisierbare Schlagwortliste. Die Verwendung von Schlagwörtern ist absolut keine Pflicht, kann aber nützlich sein, um mit z. B. \#mobilität alle Beiträge zu finden zu Fahrrad, Auto etc. Eine Liste hilft dann für den Überblick und die Frage, ob Mobilität oder Verkehr schon etabliert ist.

    Zum anderen - viel wichtiger - können wir hier Ideen, Wünsche und Gedanken zur Community (oder zur Zukunft) sammeln. Ich persönlich wünsche mir eine große Bandbreite an Beiträgen und möglichst viel Interaktion. Letztere kann größer werden als in der ersten Version, je mehr Menschen in dieser gemütlichen Küche brainstormen (und natürlich auch direkt posten!)

    Gibt es z. B. regelmäßige Rubriken, die ihr euch gut vorstellen könnt?

    ***

    Schlagwortliste:

    • \#arbeit
    • \#gerechtigkeit
    • \#gesellschaft
    • \#energie
    • \#infrastruktur
    • \#jugend
    • \#kooperation
    • \#konsum
    • \#mobilität
    • \#politik
    • \#quellen
    • \#recht
    • \#tierwohl
    • \#umwelt
    • \#wirtschaft
    • \#zukünste ...

    Ich hab kürzlich gelesen, dass beim Tippen des Hashtags für die Ausgabe bei verschiedenen Geräten \ plus # am besten funktioniert, erscheint dann trotzdem und zuverlässiger als #. Stimmt das überhaupt?

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    InitialsDiceBearhttps://github.com/dicebear/dicebearhttps://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/„Initials” (https://github.com/dicebear/dicebear) by „DiceBear”, licensed under „CC0 1.0” (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)BO
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