Die haben Lack gesoffen und gedacht sie müssten sich an ihre eigenen Gesetze nicht halten, nur weil sie vorhaben diese Regel in der Zukunft zu kippen. Ich finde diesen Ansatz unglaublich wild, das hieße ja ich könnte mir meinen Bubatz in der Öffentlichkeit reinzwirbeln und wenn dann ein Cop kommt sagt man einfach "chill mal! Die Legalisierung kommt doch....."
Weil man dann ja Verantwortung zeigen müsste. Das Klimaschutzgesetz aufzuweichen ist reine Augenwischerei, die die Wähler davon überzeugen soll, dass die Regierung bei den Klimazielen ja voll auf Kurs ist, auch wenn das einfach glatt gelogen ist.
Das, was wir hier gerade erleben, ist ein Spiel auf Zeit. Fossilunternehmen, ressourcenverschwendende Unternehmen und Lobbys (letzteres inkludiert die FDP) versuchen, ihre Geschäftsmodelle so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Je länger man ein stabiles Wirtschaftsunternehmen führt, desto besser, desto mehr positive Quartale, desto mehr Abfindung; auch wenn es nach dieser Zeit so richtig kracht und das Resultat für 99% der Bevölkerung schlechter als nötig ist. Lieber jetzt noch 5 Jahre teures katarisches LNG vom Staat stützen lassen als in aktualisierte Prozesse zu investieren. Lieber jetzt noch so viele Verbrennermotoren bauen wie möglich, wo die Leute noch alle mögliche Lügen über elektrifizierte Fahrzeuge glauben und nicht begreifen, dass ihr neuer Verbrenner spätestens 2030 einen Wiederverkaufswert von 0 hat. Und natürlich passiert das auch auf rein politischer Ebene -- Politikys reden über Kreislaufwirtschaft, aber investieren immer noch stark in Systeme, bei denen nicht wiederverwertbarer Müll anfällt. Eigentlich wissen alle, dass "grünes Wachstum" auf gesamtwirtschaftlicher Ebene eine Farce ist, weil gesamtwirtschaftliches Wachstum immer zusätzliche Ressourcen bindet. Trotzdem halten wir am Kapitalismus fest. Wir wechseln unser Mantra von Effektivität zu Effizienz, obwohl es eigentlich um Subsistenz gehen müsste.
Ganz viel davon hat mit fehlendem Mut und fehlender Inspiration zu tun, aka Konservativismus.
Ich stimme dir in den meisten Punkten zu. Aber eine Sache ist einfach falsch. Unser Wirtschaftswachstum ist bereits vom CO2 Ausstoß entkoppelt. Hier der erste Artikel, den ich dazu gefunden habe: https://ourworldindata.org/co2-gdp-decoupling
Nachhaltiges wirtschaften ist absolut möglich. Sogar im Rahmen des Kapitalismus, man müsste nur den Verursachern von Schäden auch die Rechnung präsentieren.
Ich weiß nicht wie lange unsere Wirtschaft noch wachsen kann, aber wir sind noch lange nicht am Ende. Alles andere ist ein Mangel an Vorstellungskraft. Aber natürlich nur, wenn wir nachhaltig wirtschaften, sonst ist es bald vorbei.
Mal naiv gefragt kann bei einer hochgradig effizienten und stets steigenden Ausbeutung von Sonnenenergie nicht theoretisch diese zu konstantem Wachstum führen? sicherlich nicht im klassisch auf Gewinnmaximierung ausgelegten Kapitalismus aber in einer milderen Form?
Wir haben nun mal nur begrenzte Ressourcen auf der Erde zur Verfügung. Böden sind nicht endlos fruchtbar, seltene Metalle sind jetzt schon stark verknappt, etc. Es ist eben nicht nur die Energie Frage, sondern ein in sich kaputtes System.
Was wirklich lustig wird, ist die Änderung das der Expertenrat Vorschläge machen darf, wie man die Ziele am besten erreicht. Bislang kann man praktisch nur klagen und Wissing ignoriert es. Außerdem wird es die Sektorziele weiterhin geben, aber man muss sie legal nicht mehr einhalten.