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Noch härtere Einschnitte: Bahn soll offenbar dreijährigen Sanierungskurs erhalten

www.tagesspiegel.de Noch härtere Einschnitte: Bahn soll offenbar dreijährigen Sanierungskurs erhalten

Für die geplanten Sanierungsmaßnahmen kündigte die Deutsche Bahn einen Abbau von rund 30.000 Stellen an. Wegen hoher Verluste im Nah- und Fernverkehr wird das Unternehmen vermutlich vor noch härteren Einschnitten stehen.

Noch härtere Einschnitte: Bahn soll offenbar dreijährigen Sanierungskurs erhalten

Die Deutsche Bahn steht Regierungs- und Konzernkreisen zufolge vor noch härteren Einschnitten als bislang geplant. „Vorgesehen ist ein dreijähriger Sanierungskurs über den gesamten Konzern hinweg“, sagte ein Regierungsvertreter am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. In Bahn-Kreisen hieß es, dies werde eine Ross-Kur, die intern „S3“ genannt werde.

Der vom Konzern über fünf Jahre angekündigte Abbau von rund 30.000 Stellen in der Verwaltung werde für die Sanierung voraussichtlich nicht ausreichen. Auch Fernzug-Verbindungen könnten ausgedünnt werden, was die Bahn zuletzt dementiert hatte. Nach rund drei Jahren solle die Eisenbahn in Deutschland wieder schwarze Zahlen schreiben.

Hintergrund ist, dass sowohl Nah- und Fernverkehr sowie das Netz zuletzt hohe Verluste schrieben. Die Frachttochter DB Cargo ist ohnehin in einer jahrelangen Dauerkrise und darf nach EU-Druck nicht mehr vom Konzern gestützt werden.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat für Dienstag und damit kurz nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen zu einem Pressegespräch geladen. Wissing habe bereits anklingen lassen, dass man es nicht mehr allein bei der Sanierung des Netzes belassen könne, heißt es in der Einladung.

Man müsse auch Anpassungen im wirtschaftlichen und organisatorischen Bereich vornehmen. Ein Sprecher Wissings wollte sich zu Details nicht äußern und verwies auf das Pressegespräch. Die Bahn äußerte sich am Montag nicht, hatte aber zuletzt mehrfach erklärt, der Konzern müsse wirtschaftlich werden.

Die Bahn treibt derzeit den Verkauf ihrer internationalen Logistik-Tochter Schenker voran. Das könnte ihr rund 14 Milliarden Euro bringen. Schenker ist allerdings der einzige nennenswerte Gewinnlieferant für das Staatsunternehmen. Mit dem Verkauf könnte sie aber Zeit für eine Sanierung gewinnen.

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