Datteln sind echte Energielieferanten - und noch dazu unglaublich nährstoffreich und lecker. Doch eignen sie sich auch als gesundes Süßungsmittel als Alternative zu industriellem Zucker?
Zucker bleibt Zucker bleibt Zucker.
Jeder Zucker hat irgendeine Auswirkung auf den Körper, nach bisheriger Evidenzlage egalisiert sich das langfristig.
Und ganz sicher sind Datteln keine "besseren" Alternativen sondern haben wie jede andere Variante ihre Vor- und Nachteile.
U.a. sieht die Ökobilanz sieht eher mäßig aus und es sind häufig in der EU nicht zugelassene Insektenvernichtungsmittel im Einsatz. (Source1)(Source2)(Source3)
Man verstehe mich nicht falsch:
Gute Datteln sind der geile Scheiss.
Ich fucking liebe die Dinger, v.a. wenn mir ein Freund aus den Oman welche mitbringt.
Aber dieses Health-Washing und auch Green-Washing von Lebensmitteln geht mir dermaßen auf den Sack.
(Der größte Vorteil an Datteln liegt eher in den Erzeugerstrukturen, wobei das leider kaum die in DE meist am Markt verfügbaren tunesischen Datteln betrifft)
Datteln sind richtig geiles Zeug. Und Dattelsirup finde ich wesentlich leckerer als Honig oder Agavendicksaft. Aber wie immer ist es nicht sinnvoll, eine Sache in großen Mengen über längere Zeiträume in sich reinzuschaufeln.
Das ist mit "jeder Zucker ist gleich" ist nicht ganz richtig.
(ich lag falsch, Kollege weiter unten hat es mir erklärt)
Obesity fachleute wunderten sich, weshalb sie so viele Kinder sahen mit nicht Alkohol Fettleber.
Es stellt sich raus, daß es an Fructose liegt. Fructose wird zu 95% in Fett verwandelt, das hat biochemische gründe. Und dabei wird irgendwie auch die Leber Fett. Das heißt, der Zucker gibt erst energie beim fettabbau, und nicht wenn man ihn isst.
Das ist bei gesundem Glucosestoffwechsel nicht so, da steht die enrgie sofort zu Verfügung, und nur bei hohen Blutzucker macht der Körper aus dem Zucker fett.
Natürlich hat haushaltszucker 50 % Fructose, aber den zieht man sich nicht so rein wie Orangensaft und sonstige dinge.
fructose Zucker hat die verschiedensten namen, und wird viel fach als Zusatzstoff überall mit bei gemixt.
die ganzen Leute, die Diabetikern datteln empfehlen, kannst du alle in einen sack stecken und verkloppen.
die müssen gar keinen Zucker essen, und wenn sie Ballaststoffe haben wollen weil es den Blutzuckerspiegel senkt, dann können sie auch ne gurke essen.
Du hast natürlich Recht, Zucker ist biochemisch und physiologisch nicht gleich Zucker, in der Kalorienbilanz (wenn er erstmal im System ist)aber natürlich schon.
Bei der Fructose muss ich aber etwas korrigieren:
Generell gehen alle im Darm aufgenommenen Stoffe erstmal durch die Leber - das sogenannte Pfortadersystem sorgt dafür.
Im Darm werden bereits die meisten längeren Zucker gespalten - im wesentlichen in Glucose und Fructose, tlw. auch in die Galactase.
Fast jede Art von Einfachzucker sorgt erstmal eine Reaktion der Leber - Glucose geht in den Glykogenpuffer ein und wird beim Überangebot zusätzlich in Fett umgewandelt.
Der Unterschied bei der Fructose ist zweischneidig - einerseits ist das Angebot groß (eben nicht nur durch die direkt zugeführte Fructose),aber gleichzeitig ist die Verstoffwechselung in der Leber komplexer, u.a. unter Einsatz der Fructokinase.
Das sorgt für generell mehr oxidativen Stress in der Leber und hemmt v.a. den Fettstoffwechsel/Fettsäureoxidation in selbiger, es kommt also zur Einlagerung.
Die These mit den 95% in Fett kommt aus dem Umkreis von Robert Lustig und gilt als lange widerlegt - ist auch rein biochemisch gar nicht so möglich.
Richtig ist,dass eine Ernährung mit hohem Fructose und Fettanteil ein Problem darstellt und einer Ernährung die rein auf Glucose und hohem Fettanteil unterlegen ist - praktisch ist das aber eher irrelevant weil das Problem meist ja in der Menge an längeren Zuckern in Kombination mit hohem Fett und Fructoseanteil liegt.
Doch Vorsicht: Sie bestehen größtenteils aus Fruchtzucker. Dieser kann im Übermaß ebenso schädlich für den menschlichen Organismus sein wie industrieller Zucker.
Nicht nur das, Fructose im besonderen steht im Verdacht, bei Überkonsum die Entstehung von Fettstoffwechselstörungen und Diabetes zu fördern und trägt zur Entstehung von Gicht bei.
Für Menschen zeigten Kohortenstudien allerdings keinen Zusammenhang zwischen Fructose und Körpergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
und
Hoher Fruktosekonsum in westlichen Industrienationen, insbesondere in Form von mit Fruktose gesüßten Softdrinks, ist mit der Entstehung von Gicht asaoziiert.
Daher ja auch die Betonung auf einen Überkonsum. Wenn man also eh schon zu viel Zucker zu sich nimmt, ist die Umstellung auf eine Datteldiät wohl nicht zwingend die beste Idee.
das irreführende hierbei ist, daß biochemisch gesehen es auf jeden Fall die Leber schädigt - nur isst man normalerweise nicht so viel davon, und ein Gesunder Körper ist irre gut darin, sich selber zu reparieren.
Gerade die Leber ist was Regeneration angeht ein echt eindrucksvolles Organ. Man schneidet die Hälfte raus? – der verbleibende Teil wächst auf die volle Größe heran. Die Leber ist verfettet? – ein gesunder Lebensstil und der Leber geht's wieder gut. Problematisch wird es, wenn die Leber entzündet ist und dadurch mit der Zeit vernarbt.