Hab den Sinn in Städten nie ganz verstanden. Ich hab mittlerweile in Köln, Trier, Hamburg, Münster und Bonn gelebt und jedes Mal war der nächste Discounter oder Kiosk maximal 5 Laufminuten entfernt. Geht es wirklich rein um die Bequemlichkeit? Ich hab ja Verständnis bei älteren Menschen oder wenn man eine, mitunter auch temporäre, Behinderung hat aber diese Gruppen werden ja nicht die wahre Zielgruppe gewesen sein.
Darüber hinaus hatte ich auch immer das Gefühl dass diese Firmen darauf ausgelegt waren ihren Mitarbeiter nur Dumpingpreise zu zahlen und sie schon irgendwie auszubeuten. Das scheint in Deutschland mit Mindestlohn, der auch viel zu wenig ist, und anderen Regularien wohl nicht gekkappt zu haben. Persönlich weine ich denen daher keine Träne nach, muss aber auch zugeben dass ich sie eben nie benutzt und den Sinne dahinter auch nicht verstanden habe.
Ich bin mittlerweile aber auch 36 und vielleicht auch "zu alt für diesen Scheiß" 😆
Es war so lange attraktiv, wie die Firmen Verluste gemacht haben, um Marktanteile zu gewinnen. Die 2 € Lieferkosten oder ähnlich hohe konnten niemals die realen Kosten der Leistung abbilden.
Last week tonight hat kürzlich eine Episode über Essenslieferungen gebracht, wo die Situation ähnlich ist. Es ist zu den Preisen, die Kunden bereit sind zu zahlen meistens kein wirtschaftliches Geschäft.
Ich persönlich freue mich bei Gorillas. Die haben 250 Millionen an Investorenkapital für nervige Werbung verbrannt und der Missbrauch öffentlicher Flächen als Parkplatz war nicht erfolgreich. Andererseits zeigt es auch wieder, wie krank abgehoben Venture Capital häufig ist.
Ich wohne in einer Großstadt, aber seltsamerweise schließen die Discounter hier relativ früh. Da ich aber oft erst gegen 23:00 aus dem Büro komme, ist das dann manchmal eine Notlösung.
Allerdings nur deshalb. Einfacher wäre es, wenn die Läden länger geöffnet hätten.
Gut aber du bist ja nicht 24:7 im Büro, dann geht man eben vormittags einkaufen oder zur Not zum Büdchen. Zumindest in Köln hatten die in der Regel auch gängige Einkaufsware, nur eben teuer aber in der Not frisst der Teufel Fliegen, gell
Einmal waren wir richtig übel krank kurz vor Weihnachten, da haben wir den REWE Lieferservice benutzt. War ok auch wenn das was laut Webseite geliefert werden konnte nur ein Bruchteil des Gesamtangebotes des Ladengeschäftes war und überteuert und weil wir Erstkunde waren, war die Lieferung selber auch umsonst, 10 Euro Trinkgeld für den Lieferanten in die Hand, weil das doch schwer war eeinen Großeinkauf für über die Feiertage unsere Treppen raufzuwuchten (Dachgeschosswohnung).
Vor zwei Tagen haben wir Pizza und Lasagne über Lieferando bestellt, das war das erste Mal seit 3 Jahren. Grund: Stromausfall, so dass wir nicht kochen konnten. Das wurde von der Gaststätte selber geliefert, keine Lieferkosten aber definitiv in 30,99 Euro Kosten eingepreist. Essen war rundum ok, müssen wir aber ausser im Notfall nicht wiederholen, wir gaben 4 Euro Trinkgeld an den Fahrer direkt weil ich Lieferando nicht traue mit ihrer Trinkgeld Funktion.
Alles in allem habe ich nie verstanden wie Getir und Gorilla funktionieren, weil sie ja im Gegensatz zu den beiden Möglichkeiten die wir genutzt haben nicht an den Produkten selber verdienen, wie REWE und die Pizzeria. Ich wüsste auch nicht was ich dort hätte bestellen sollen. Mir wäre es krank vorgekommen für einen Smoothie und einen Milchkaffee jemanden mit dem Fahrrad durch die halbe Stadt gurken zu lassen, dekadent ist glaube ich das Wort dafür.
Wie soll sich das denn überhaupt lohnen können? Da entstehen doch nur Zusatzkosten (App, Lieferung, Management) gegenüber einem Einkauf im stationären Markt.
Das lohnt sich höchstens, wenn du dir selbst ein fiktives Gehalt fürs Einkaufen berechnest. Dann kann es sinnvoller sein, jemand anderes mit geringeren Lohnkosten zu beschäftigen.
Die Dienste haben gezielt Verlust gemacht, um Marktanteile zu gewinnen. Die Liefergebühren haben nicht die realen Kosten abgedeckt. Wenn ich das richtig sehe, ist jetzt nur noch Flink am Markt. Wenn die jetzt die Preise auf reale Kosten hochziehen, würde es mich auch nicht wundern, wenn das Geschäftsmodell in den nächsten Jahren wieder verschwindet.
Oder man bekommt seine Bestellung nur innerhalb der nächsten sechs Stunden und nur, wenn mindestens 10 andere Kunden auf der Route drauf sind oder so.
Bestelle von Zeit zu Zeit bei einem Lieferdienst, der mit Lieferwagen Wocheneinkäufe bringt. Das hauptsächlich, weil es Zeit spart. Liegt preislich etwa auf dem Level von Edeka oder Rewe, aber mit vielseitigerem Sortiment.
Diese Schnelllieferdienste kenne ich hauptsächlich als Party-Notlieferant, wenn die Supermärkte schon zu haben.