Man hat leider in den letzten Jahren bemerkt, wie gerade der Chef sich in eine Art Projektmessitum verrannt hat. Eine Nischenzeitschrift als Chefredakteur am Leben zu halten, ist schon mehr als ein Vollzeitjob. Wenn man dann noch einen Verlag, eine Journalistenschule, eine Lokalzeitung, eine Zeitung für ukrainische Journalisten und zig weitere Nebenprojekte mit purem Enthusiasmus starten will, dann ist irgendwie fast schon klar, dass das gehörig schief gehen wird. Schade drum, aber völlig hausgemacht.
Da ist was dran. Respekt vor dem, was er alles in kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat. Ich finde auch gut das Friedrich immer die Flucht nach vorne angeht: Krise als Chance begreift. Aber leider fehlt da auch der Fokus. Den braucht man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Und die haben wir seit der hohen Inflation. Ich vermute da sind dann auch einige Abos gekündigt worden. Mal im letzten Heft nachschauen.
Ich hoffe die wuppen das noch. Eine der wenigen Magazine, die noch frischen und mutigen Journalismus machen
Musste mir paar mal anschauen, wie der Chefredakteur seine Grenzen überschreitet und Mitarbeiterinnen im Büro auf unangenehmerweise angräbt. Mitarbeiterinnen, die auf seine Avancen nicht eingegangen sind, wurden dann von ihm entweder eiskalt ignoriert oder wo es nur ging mit Kritik überhäuft.
Tja. Habe eins dieser Karten-Bücher. Teilweise schon harter Spin aufgrund minder guter Datenlage.
Wollte den Verfasser für seine Transparenz loben, dann haut er solche Zoten raus:
Ehrlich: Ihr wisst, wie kritisch ich Unternehmensberater (alle männlich) sehe. […] Irgendwas ist nicht in Ordnung. Alle männlich – schon wieder – und ich ja auch! Verdammt.
Wird die Gläubiger freuen, welch gute Beziehung er zu den Insolvenzverwaltern aufzubauen gedenkt.
Den Seitenhieb aufs Geschlecht mal weggelassen, glaube ich nicht das Unternehmensberater da groß helfen können. Insolvenzmasse wird vermutlich nicht allzu viel sein und der Coup, sich mit einer guten Idee in den schrumpfenden Printmarkt, noch dazu hauptsächlich an junge Menschen gerichtet, zu werfen, ist wohl auch recht einmalig.
Da braucht es clevere und kreative Insolvenzverwalter, nicht BWL-Justus, der Schema F durchkaut und die Präsentation von der kleinen Metallwerkstatt letzte Woche nochmal aufgewärmt hält.
Wissen wir, dass die Leute, die ihm da zur Seite gestellt wurden, BWL-Justús sind? Wenn alles, was ihm dazu einfällt ist, dass das Männer (sicherlich auch noch weiß 😱) sind, zweifele ich an seiner Fähigkeit geeignete von weniger geeigneten Beratern zu unterscheiden.
Teilweise war es die Bild in links. Zwar (oft) edle Ziele, aber auch entfernen von Kontext, verkürzen und zuspitzen. Nicht immer, aber oft genug dass es mir vor etwa vier Jahren zu viel geworden ist, ach mit theoretisch großer Politischer Schnittmenge.