Da das wichtigste was wir in der Schule zu lernen haben ja eh Gehorsam und Unterordnung (statt Wissen und Fertigkeiten) ist, passt das doch voll ins Bild.
Das klingt sehr traurig, das tut mir Leid.
Meine Schulzeit, insbesondere die späteren Jahre, war eigentlich recht gut, trotz Mobbing und Konflikten, trotz einiger schlechter Lehrer und zigmalem Nachsitzen. Uns (oder zumindest mir) wurde wenig Disziplin, sondern viel Freigeist beigebracht, differenziertes Denken und Empathie statt Steuerrecht.
Ich denme auch, dass individuell andere Erfahrungen gemacht werden können und das der Einfluss der jeweiligen Schule und der Lehrer*innen ziemlich groß sein kann. Aber die Art und Weise wie aktuell Schule / Bildung für Kinder von staatlicher Seite her konzipiert und mit Ressourcen ausgestattet ist, führt in meinen Augen dazu das Gehorsam notwendig ist das System am laufen zu halten.
Tut mir leid, aber das ist Quatsch. Schule ist eben aber auch ein Ort, an dem Regeln gelten. Du kannst 1000 Schülerinnen und Schüler nicht alle einfach ihr Ding machen lassen, da bspw. aus einer uneingeschränkten Smartphone-Nutzung teils traumatisierte Opfer hervorgehen (s. meinen anderen Kommentar hier).
Ich sehe irgendwie nicht wo wir uns hier widersprechen. Weder habe ich von uneingeschränkter Nitzung gesprochen noch von völliger Regelfreiheit. Vielleicht kannst du tatsächlich auf das eingehen was ich geschrieben habe anstatt irgendwas auf mich zu projizieren
Sorry aber: Was für ein Unfug!
Mit der gleichen Denkweise könnte man Computer oder sogar Bücher aus Schulen verbannen. Wenn man Smartphones pauschal als "Bespaßungsmaschinen" abstempelt, dann stimmt das natürlich. Aber wieso sollte man. Sie haben so viele Zwecke. Viel mehr als nur zu bespaßen. Sollte es nicht vielmehr Aufgabe der Schulen sein, einen sinnvollen Umgang mit Smartphone etc. zu lehren?
Ein Mittelmaß wäre vlt. angebracht. Den Schülern die Aufgabe zu stellen, unter Ausschöpfung aller verfügbaren Möglichkeiten ein Problem zu lösen kann sehr lehrreich sein. Wenn die Kids aber die ganze Zeit auf Insta unterwegs sind, ist das alles andere als zielführend - so wie Käsekästchen spielen früher.
Wir sollten auch nicht außer Acht lassen, dass ein gewisses Gefälle durch das Handy oder Tablet/Notebook auftreten kann: Wer kein gutes besitzt, ist plötzlich sehr viel schlechter gestellt, sowohl sozial als auch beim Zugriff auf Bildung. Das soll kein Totschlagargument sein, schön wäre es natürlich, wenn hier wo nötig geholfen werden kann, z.B. durch Leihgeräte.
An unserer Schule wurden Medien eher wenig hilfreich genutzt. Es gab oft die Aufgabe, etwas mit den Schultablets zu kreieren oder zu recherchieren, was aber mMn wenig erfolgreich war. Immerhin im Informatikunterricht wurde das bei uns gefördert, aber da hatten wir einen wirklich exzellenten Lehrer bei uns.
Wer sich an diese Regelung nicht hält, soll für einen Tag der Schule verwiesen werden. Im Wiederholungsfall drohen mehrtägige Ausschlüsse vom Unterricht.
Das wär' bei mir aber hart nach hinten los gegangen.
5te Stunde, Mathe war geil, Physik auch, jetzt kommt aber noch Reli und Sport? Oida leckt mi am Oasch, i ziehe meine Freikartn. Muss ich nicht mal ablegen, kann ich einfach rausholen, Lassmich öffnen und offiziell abhauen.
Aber ehrlich, nachdem wir Apfeltabletten hatten, hat jeder nur da dran geklebt. Und davor war ich nur am Mobiltelefon. Und davor am Buch. Neben mir hat einfach jemand gekotzt, ich hab weitergelesen. Und beim kompletten Bann von Schlaufons wär ich wieder zum Buch gegangen. ADS halt.
Das habe ich mir auch gedacht, ich hätte mich eher noch drauf gefreut, wenn ich mal einen Tag nicht in den ollen Bunker muss. :)
Ich wurde allerdings auch von einigen Lehrern gemobbt, das war keine schöne Erfahrung. Unvergessen der Moment, als ein Lehrer mal morgens sein Auto auf dem Parkplatz quergestellt und die Scheibe runtergelassen hat, nur um mich anzubrüllen. Der Typ war ein richtig armer Wicht und ab da hab ich seinen Unterricht immer geschwänzt.
Uff. Ich hoffe mal, da wo du jetzt bist, wirst du besser behandelt :)
Es gab nur einen Lehrer, der bei uns Konsequent insbesondere die Unterstufe zum heulen bringen konnte. Wenn du dich (auch nur ein bisschen) falsch verhalten hast, hat er mit dir im Hinterraum geredet. Rein verbal. Aber irgendwie haben alle danach geheult, ich auch.
Und n Referendar haben wir gemobbt, bis er eines Tages (ausversehen) einen Schüler auf dem Lehrerparkplatz angefahren hat. Danach ward er nie wieder gesehen.
mir war als kind so langweilig, daß ich angefangen habe, zu lesen. ich war richtig drin in meiner welt. meine nichten haben halt ihr tablet, meine schwester sagt, sie will ihre ruhe haben, weil die sonst immer ankommen, und sie abnerven.
das problem hierran könnte sein, daß lesen eine Quelle von "Gehirnbildung" ist, da man gezwungen ist, eine eigene Vorstellung der geschehnisse zu entwickeln.
(ich bin mir sicher, daß ich nicht den richtigen begriff benutzt habe)
natürlich kann man auch so seine fantasie benutzen, aber halt eben nicht so gut wenn man ständig bei langeweile ein tablett anmachen kann
also, angeblich ist das so.
prämisse ist: kinder müssen sich langweilen, damit sie fantasie entwickeln. so ungefähr.
Gibt für alles Ort und Zeit, auch für Handynutzung. Muss ja nicht im Unterricht sein.
Aber das hier find ich komplett rückschrittlich. Ist ja nicht so als ob wir als Gesellschaft Medienkompetenz übrig hätten. Dann doch lieber alles verbieten und die Schüler*innen nach der Schule unbetreut in ihrem brainrot tiktok content schmoren lassen.
Nach meinem Verständnis des derzeitigen Stands der Pädagogik, werden Mobiltelefone als Erweiterung des eigenen Selbst behandelt. Da sollte man mit Verboten dementsprechend vorsichtig umgehen, um den Peitschenschlag nicht selbst abzubekommen. Wenn du junge Menschen zu sehr einschränkst, rebellieren sie nur noch mehr statt zu lernen. Stattdessen sollte ein verantwortungsvoller Umgang mit den Geräten vermittelt werden. Das fängt schon früh an und da müssen die Eltern auch einfach mit Anpacken.
Bei uns gilt: Smartphones ausgeschaltet im Rucksack. Ab diesem Jahr werden Mobiltelefone durch uns Lehrkräfte eingesammelt, wenn dagegen verstoßen wird. Beim ersten Verstoß kann es nach dem Unterricht selbst abgeholt werden, ab dem zweiten Verstoß nur durch die Eltern, ab dem 3. Verstoß kommen erzieherische oder Ordnungsmaßnahmen dazu.
Warum machen wir das?
Schüler*innen wurden auf den Toiletten intim gefilmt
Fünftklässlern wurden Hinrichtungen und Hardcore-Pornos auf dem Schulhof vorgeführt
Lehrkräfte wurden heimlich fotografiert und gefilmt, um sie danach auf Social Media bloßzustellen bzw. Whatsapp-Sticker aus ihnen zu machen
Auseinandersetzungen wurden gefilmt und ohne Einwilligung der Gefilmten ins Netz geladen
Cybermobbing geschah teils aus dem Unterricht heraus
Schule ist auch Schutzraum für alle am Schulleben beteiligten. Erste Umfragen bei den Schüler*innen zeigen, dass sie sich jetzt viel wohler in der Schule fühlen, gerne miteinander interagieren (auch in der Oberstufe, in der die Nutzung teils erlaubt ist). Ich finde, sie sind allgemein auch geistig anwesender.
Hiervon losgelöst können die eigenen Geräte (wie auch die Schul-iPads) durchaus in den Unterricht eingebunden werden. Danach sind sie eben ausgeschaltet wieder im Rucksack.
Bevor der Vorwurf kommt: wir haben Anti-Mobbing Konzepte, Workshops zu kriminellen Handlungen mit Smartphones durchgeführt, etc. pp.
Aber das ist ja eben was vollkommen anderes, als ein Pauschale Verbot. Die Maßnahmen sind aus der Erlebniswelt der Schüler*innen heraus begründet, sind nachvollziehbar und, da ja andere Geräte auch genutzt werden dürfen, keine totalitäre Absage an Medien in der Schule.
Danke für den ausführlichen Beitrag. Wie ich das lese, geht ihr ja einen Mittelweg und bietet Alternativen an, was zu meiner Schulzeit leider nie geklappt hat. (Ich wette, die Tablets bei uns verstauben heute noch im Schrank, weil sie nie ans System angeschlossen wurden.) Das klingt jedenfalls weitsichtiger und praxisnaher als ein allumfassendes Verbot von ganz oben.
Ich habe an verschiedenen (Berufs-) Schulen schon alles vom Totalverbot bis zu "alles geht" mitgemacht und empfand es als angenehmer, wenn es grundsätzlich erlaubt war. Und das obwohl ich zuvor, als knallharte Verboten galten, diese als sehr Sinnvoll erachtet habe. Zuegegeben waren später als es lockerer wurde aber auch alle schon deutlich älter und ich denke, das macht einen großen unterschied. Allein schon weil du ab einem gewissen Alter selbst Verantwortung übernehmen musst. Trotzdem hätte selbst hier in meiner alten Schule noch das totale Verbot gegolten, was ich so nicht mehr unterschreibe.
Wenn wir wissen wollen, ob Handynutzung in der Schule gut oder schlecht ist, dann sollten wir vielleicht einfach die im Silicon Valley fragen. Da kommt ein grosser Teil der Software ja her. Dazu eine Nachricht aus 2015, aber immer noch aktuell (und aufschlussreich?):
Schon bisher galt in griechischen Schulen zunächst ein allgemeines Nutzungsverbot. Es zeigte sich aber, dass Lehrkräfte es nicht durchsetzen konnten, daher wurde es gelockert. Der neue Vorstoß der Regierung bedroht die Mobilfunknutzung während des Unterrichts nun erstmals mit harten Strafen.
Eher eine vernünftigere Regelung, als eine Verschärfung. Die Handys können außerhalb des Unterrichts genutzt werden, wo sie ja niemanden stören.