Alle Neuwagen sollen in der EU ab 2035 emissionsfrei sein. Ein deutscher E-Fuel-Händler geht nun laut einem Medienbericht gegen die geplante Verordnung vor – und will vor Gericht ziehen.
Nach den Vorstellungen des E-Fuel-Händlers sollen Verbrenner, die ausschließlich klimafreundlichen Sprit tanken, weiterhin erlaubt sein – und die Kraftstoffe auch auf die Flottengrenzwerte angerechnet werden können, die Pkw-Hersteller in Europa erfüllen müssen. Nur dann, sagt Kiene, würden Unternehmen solche Fahrzeuge auch bauen.
Schon klar...aber dann bauen sie sie eben nicht? Dampfschiffe baut heute auch keiner mehr.
Diese Klage ist auch ein Erfolg der verfehlten Industriepolitik der FDP. Statt mit den betroffenen Unternehmen zu reden und denen zu sagen, dass sie da in BS investiert haben, wird da lieber jede noch so dumme Idee gefördert, sodass Unternehmen weiter investieren.
Beim GEG ist das genauso. Unternehmen investieren in die Entwicklung von H2-Brennstoffzellenheizungen fürs Eigenheim und ähnlichen Müll und werden letztlich feststellen, dass das nicht gebraucht wird und nicht sinnvoll ist.
Und währenddessen gibt es die nächste Förderung für die deutsche Videospielindustrie erst 2025... es wird überall so viel Geld zum Fenster rausgeschmissen aber für sowas ist natürlich kein Geld da.
Wieso damals? Die Kohlehändler reden genauso noch heute, die verkaufen halt nur nicht mehr an dich als Privatperson sondern an Stromerzeuger. Also klingt das aus deiner Perspektive etwas anderes und ist weiter weg.
Man könnte für E-Fuels einen neuen Tankstutzen so designen, dass der in alte Benzin-Autos passt, aber Benzin-Stutzen nicht mehr in E-Fuel-Autos. Und dann bestände die Umrüstung auf E-Fuel darin, die Tanköffnung anzupassen, Eintrag in die Fahrzeugpapiere, und hohe Strafen wenn jemand da noch normales Benzin einfüllen würde, analog zu Diesel und Heizöl.
Und bam, da habt ihr eure E-Fuel-Fahrzeuge. Wird das jemand machen, der nicht gerade einen PR-Stunt machen will? Lol, nein. Weil absolut unwirtschaftlich.
Wo kann ich eigentlich klagen, damit ich den Scheiß nicht mehr einatmen muss, den die in die Luft blasen?
Sollen die doch mit ihren Verbrennern unter einer Kuppel leben und das selber einatmen, ich will das nicht.
Ich hab mir mal die Freiheit genommen, den Anfang des Artikels um tatsächlichen Kontext zu ergänzen, weil es deutschem Journalismus scheinbar inzwischen verboten ist, jemals Zusammenhänge zu erwähnen:
"Die im Handel mit synthetischen Kraftstoffen tätige Lühmann-Gruppe, die mit Öl, Gas, Benzin und Verbrennungsmotoren ihr Geld verdient und sich nun zu Alibizwecken auch mit eFuels beschäftigt, ohne das da tatsächlich relevante Mengen produziert oder vertrieben werden (es gibt nämlich gar keine Markt), [...]"
Es scheint schon so zu ein, dass die Lühmann-Gruppe da versucht etwas Größeres aufzuziehen und durch die Verordnung mitten in einem Lauf gestoppt wird.
Es ist halt nur so, dass wir nicht annähernd die Mengen Bratfett haben die man bräuchte damit sich das lohnt und wenn wir dann anfangen billiges Palmöl zu nutzen, dass nur dafür hergestellt wird, schadet dass der Umwelt auf ganz andere Weise wieder.
Ich kann nicht verstehen wie die sich auf so ein Konzept haben einlassen können, weil jeder vernünftige Sachverständige ihnen gesagt haben muss wo die Fallstricke sitzen. Aber vielleicht haben sie ja auch eine Privatleitung zum Telefon vom Lindner und der hat ihnen gesagt dass das ein Treffer ist.
Warum sie sich auf sowas einlassen, ist leicht zu erklären. Es geht nicht darumm, dass das je marktreif und hochskaliert funktioniert. Es ist nur ein Mittel zum Zweck, um ein vermeintliches Argument an der Hand zu haben, um den Umstieg weg von fossilen Brennstoffen weiter zu verschleppen. Jeder Tag weiter in diese Sackgasse ist einer, an dem die Unternehmen weiter Geld auf Kosten der Bürger scheffeln können, ehe sie ungebremst vor die Wand fahren.
Wo das ganze Bratfett herkommen soll, habe ich mich auch schon gefragt, als ich das erste Mal gelesen habe, dass die Deutsche Bahn bis 2030 alle Dieselloks auf HVO-Diesel (also Diesel aus gebrauchtem Bratfett) umstellen will. Q
[Was ich gerade sehe, der Spiegel-Artikel bezieht sich tatsächlich auf E-Fuels, während sich dein Artikel auf das Biodiesel-Geschäft der gleichen Firma bezieht.]
Gab es das eigentlich immer schon? Hat Coca Cola geklagt, als Sir kein Kokain mehr in die Cola packen durften? Oder ist das eher eine neue Entwicklung?
Ist ein guter Punkt und ich denke, das gehört zum System dazu. Die Alternative wäre ja, dass man jede politische Entscheidung schulterzuckend schluckt. Mit dem Klageweg bekommt man halt rechtliche Sicherheit. Nicht nur der Kläger, auch die Gesellschaft, in solchen Fällen.
Solche Schlagzeilen klingen zwar immer erstmal dämlich bis dreist, aber letztlich macht es völlig Sinn, Entscheidungen zunächst anzufechten, um es dann rechtssicher zu diskutieren.
Nicht wirklich. Der Staat bzw. hier die EU legen Gesetze fest, die das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft regeln sollen. Die Gesetze leiten sich aus den Verfassungen bzw. EU Verträgen ab. Dazu gehört u.a. das es sowas wie Menschenrechte, körperliche Unversehrtheit u.ä. gibt. Das Gesetze zum "Schutz" von Unternehmen diese Aspekte und Rechte zurückstellen müssen ist eine neue, und völlig bekloppte, Idee.
Darüber hinaus haben Unternehmen sowohl auf legitimen Wegen, etwa durch Expertenberatungen, als auch auf zweifelhaften Wegen wie Lobbying mit attraktiven "Vergütungen" der Politiker mehr als genug Möglichkeiten auf den Gesetzgebungsprozess einzuwirken.
Der Rechtsweg kann nur in seltenen Fällen relevant werden, und es ist keine gute Idee, wenn es sich normalisiert, dass jedes neue Gesetz erstmal vor Gericht ausdiskutiert werden muss, auch wenn keine Verletzung von Menschenrechten erkennbar ist. Es gibt ein Recht auf Leben, aber es gibt kein Recht auf Profite.
Ich hab die EU-Verordnung gelesen. Und entweder bin ich blöd oder die. Da werden E-Fuels doch nicht explizit verboten. Die müssen halt den Grenzwert einhalten, der ab 2030 gilt.
Mag es dem Unternehmenschef darum gehen, dass der Grenzwert im Betrieb gemessen wird und nicht über den gesamte Zyklus des Kraftstoffs?
So kann man nicht das für die Herstellung von e-fuels benötigte CO2 aus bspw. Industrieanlagen nehmen und behaupten, man sei trotz Abgasen am Auspuff CO2-neutral. Wenn dann noch, wie im Artikel vermutet, die Distribution in die Bilanz einfließt, wär es noch schwerer CO2 neutral zu sein.
Aber am Ende ist der Lühmann Lakai vermutlich nur ein engstirniger Esel.
Ja, jetzt gehts halt darum, möglichst viel Greenwashing reinzulobbyieren.
Trotzdem stimmt halt das Framing "Verbenner-Aus" dann nicht mehr. Darum gings mir hauptsächlich. Hätte ich wohl mit dazuschreiben sollen. :D