Ursprünglich sollten in diesem Jahr mehr als 70 Prozent der Züge pünktlich kommen. Von diesem Ziel verabschiedet die Bahn sich nun. Ihre miserablen Pünktlichkeitswerte haben offenbar auch mit dem Klimawandel zu tun.
Und was ist der erstgenannte und wichtigste Grund für die Verspätungen?
"»Die massiven Streiks, das bundesweite Baugeschehen und insbesondere die Extremwettereignisse im ersten Halbjahr in einem noch nie dagewesenen Ausmaß haben die Zahl nach unten gedrückt«, teilte die Bahn mit."
Sowas. Einfach so massive Streiks. Wie kann das denn passieren? 🤡🤡🤡
Das ist sogar noch bekloppter: Das ist ja alles gewissermaßen vorhersehbar gewesen und hätte schon in der Zielplanung mit einbezogen werden müssen.
Es gibt noch keinen Tarifvertrag mit der GdL? Da weißt du, dass die streiken werden
Unwetter, die den Zugverkehr stören? In Deutschland? Undenkbar! Das ist in den vergangenen Jahren noch nie aufgetreten und daher können wir das nicht einpreisen!
Und Baustellen, mein persönliches Aufregerthema: Du weißt, dass da eine Baustelle ist. Es gibt auch einen eigenen Baustellenfahrplan. Jetzt, wo die Riedbahn gesperrt ist, gibt es natürlich einen speziellen Fahrplan dafür, weil die Züge da schlicht und einfach nicht fahren können. Eine Baustelle kann zwar die Fahrtzeit verlängern, aber sie sollte keine Verspätung produzieren - etwas platt gesagt: Wenn der Zug wegen Baustelle woanders her fahren muss, dann braucht er länger, kann aber trotzdem pünktlich wie geplant am Zielort sein
Bei aller berechtigter Kritik - wie willst du Gewitterschäden zeitlich einpreisen? Weder weißt du wo, noch wie stark und wann genau ein Gewitter losgeht noch ob und welche Schäden es verursacht.
Das ist immer so leicht daher gesagt, dass man damit rechnen muss, aber in dem Fall hat die Bahn keine Chance, das ursächlich zu bekämpfen. Maximal an der Schnelligkeit der Behebung der Schäden, aber da habe ich nicht das Gefühl, dass es daran liegt.
Was viele nicht wissen, die Verspätungs-/Pünktlichkeitsstatistiken der Bahn beziehen ganz ausgeffallene Züge noch nicht mal mit ein.
Wenn also von 10 Zügen 2 Verspätung hatten und 3 gar nicht gefahren sind, ist die Pünktlichkeitsrate bei über 80% obwohl nur 50% eigentlich pünktlich da waren.
Dafür werden sie offenbar bei der Reisendenstatistik mit eingerechnet. Auch eine interessante Zahl.
Die sogenannte Reisendenpünktlichkeit sah im ersten Halbjahr mit 66,8 Prozent nicht viel besser aus. Anders als die betriebliche Pünktlichkeit wird dabei ausgewertet, wie groß der Anteil der Reisenden war, die ihr Ziel ohne größere Verzögerungen erreicht haben. Berücksichtigt werden dabei auch Zugausfälle. Als verspätet gilt ein Fahrgast dabei ab einer Verzögerung von 15 Minuten.
Das wird so oft kritisiert und ich verstehe einfach nicht warum.
Ausgefallene Züge haben in einer Verspätungsstatistik doch nichts zu suchen. Wie will man die da überhaupt Eintragen? Mit ∞ Minuten Verzögerung?
Ausgefallene Züge gehören in die Statistik zu ausgefallenen Zügen und deren Auswirkungen zusätzlich auch in die Zahlen zur Reisendenpünktlichkeit - was auch passiert. Meiner Meinung nach macht die Bahn in diesem einen Fall alles richtig.
Keine Ahnung, aber sicher einige. Bekanntes Beispiel ist die Verbindung Wien-Innsbruck, die über Deutschland fährt und allgemein für Verspätungsrisiko bekannt ist.