Es ist völlig unsinnig die Zukunft von Bürgern mit dem Aktienmarkt zu verknüpfen, der maßgeblich von denjenigen gestaltet und geführt wird, die wiederum von diesen Bürgern kontrolliert und gebändigt werden sollen.
Wer da den Konflikt nicht sieht ist blind oder will ihn nicht sehen oder ist bösartig genug um das ausnutzen zu wollen.
In Zukunft werden dann die Bürger eine Regierung wählen die den Aktienmarkt oder die Wirtschaft strengen Regulierungen unterwirft, daraufhin wird der Aktienmarkt an Wert verlieren und die Rente gleich mit. Also entweder man lässt die machen oder man schiesst sich selber ins Bein. Man wird schlicht als Bürger/Staat erpressbar mit der eigenen Altersvorsorge.
Dazu kommt, dass immer mehr künstliche Intelligenz auf dem Aktienmarkt zum Einsatz kommt und die Gefahr Amok laufender Algorithmen mit jedem Jahr größer. Auch eine tolle Aussicht die Altersvorsorge des ganzen Volkes aufs Spiel zu setzen.
Und wenn wir dann soweit sind, dass nicht nur die eine oder andere Bank "systemrelevant" sind, sondern die ganze Börse gestützt werden muss weil sonst Land unter herrscht, dann gute Nacht.
Was ist Rente? Rente bedeutet jetzt Geld sparen, um dann in 50 Jahren (idealerweise) mehr, aber wenigstens gleich viel rauszuholen.
Mit dem absoluten FAKT der Inflation heisst das, dass Geld MUSS irgendwie arbeiten. Es gibt nunmal kein kostenloses Geld. JEDE Art des Altersinvests, egal ob staatlich oder nicht, ist entweder direkt oder indirekt an den Aktienmarkt gebunden.
Wenn wir jetzt mal eine glorreiche, globale, kommunistische Revolution ausschliessen, dann muessen wir in diesen Parametern arbeiten. Und darin ist zumindest mal die OPTION einer Aktienrente extrem hilfreich. Alle andere Vehikel kosten im Vergleich nur Geld, weil die Anbieter mehr wollen.
Wir sind jetzt schon komplett an die Wirtschaft gebunden. Versuchs doch bitte mal andersrum zu erklaeren: Wo wuerde bei deiner Rentenloesung all das zusaetzliche Geld herkommen? Willst du die (immer weniger werdenden) Arbeitenden noch mehr belasten?
Rente bedeutet für den Großteil der Bevölkerung eben nicht jetzt Geld für später sparen, sondern Umlage von arbeitender Bevölkerung auf Rentner. Die Rente muss aktuell sowieso schon vom Bund bezuschusst werden, und solange wir so tun, als müsste die Rente nicht an die Lohnentwicklung gekoppelt sein, wird das auch so bleiben. Wir können also genauso gut so weitermachen wie bisher, neue Steuerquellen erschließen (Erbschaftssteuer oder so) oder auch Schulden machen. Wir könnten es unterbinden, dass sich gewisse Berufsgruppen aus der DRV verabschieden, wir könnten Rentensteigerungen in den oberen Bezugsgruppen begrenzen.
Wir haben sicherlich noch mehr Möglichkeiten, aber eine Kapitalmarktrente, so sehr ich sie selbst gar nicht schlecht fände, ist bei weitem nicht die einzige Möglichkeit.
Sorry, aber das ist schon etwas übertriebener Alarmismus.
Eine Art Staatsfonds als Ergänzung zum Umlagensystem könnte durchaus Rentner an positiven wirtschaftlichen Entwicklungen beteiligen und das Rentensystem weniger anfällig für die demographische Entwicklung machen.
Allein auf den Kapitalmarkt sollte man sich aber auch nicht verlassen. Da kann dann ein Börsencrash schnell eine ganze Rentnergeneration in die Armut stürzen.
Generell würde ich ja für ein drei-Säulen-Modell plädieren, in dem es zusätzlich zu Kapitalmarkt und Umlage noch staatliche Sicherungsmechanismen gibt, die außergewöhnliche Schocks abfangen.
Eine Art Staatsfonds als Ergänzung zum Umlagensystem könnte durchaus Rentner an positiven wirtschaftlichen Entwicklungen beteiligen und das Rentensystem weniger anfällig für die demographische Entwicklung machen.
An der positiven wirtschaftlichen Entwicklung hat man auch in einem Umlagesystem teil. In einem kapitalgedecktem System hat man aber an Konzerngewinnen teil, also gerade der Part, der nicht bei denen ankommt, die es erwirtschaftet haben - und das ist immer eine Umverteilung von unten nach oben, weil Kapital kumuliert.
Und zur demographischen Entwicklung: Die Menschen im globalen Süden werden nicht ewig Bock haben, für uns zu arbeiten. Wenn das kapitalgedeckte System ausgebaut wird und noch mehr Leistung abzweigen muss, wird irgendwann eine Gegenreaktion kommen.
Verschiebt das Risiko der Altersvorsorge ausschliesslich auf den arbeitenden Menschen. Wir haben das ja jetzt schon, dass es immer weniger Betriebsrenten gibt, weil die Altersvorsorge nicht mehr von den Betrieben gemanagt wird, weil die selber erkannt haben, dass sie mit einem Rentenversprechen für sich ein zu großes Risiko eingehen (trotz staatlicher Unterstützung) und das vermeiden. Also Unternehmen haben erkannt, dass Rentenfonds ihnen nicht die Sicherheit bieten ihren Angestellten und Arbeitern eine Rentenzusage machen zu können und Politiker wollen jetzt dass die ArbeitnehmerInnnen selber in diese Fonds investieren und das für Spezialisten unkalkulierbare Risiko selber tragen.
Ich verstehe nicht wie man das nicht sieht.
Jeder seriöse Investmentbanker und Rentenspezialist wird einem Unternehmer abraten eine Betriebsrente anzubieten, der wird raten alles andere anzubieten, sogar, wenn alle Stricke reißen und der Obstkorb nicht zieht, mehr Geld oder, Gott bewahre Homeoffice, aber nie, nie, nie nicht eine Betriebsrente.
Jeder solche Berater wird jeder ArbeitnehmerIn raten ihre Altersvorsorge divers zu gestalten und auf keinen Fall nur in 401K zu investieren (falls überhaupt). Wenn du in Rente gehen willst oder musst, brauchst du Geld JETZT, gleich, sofort völlig egal was dein 401K gerade wert ist. Anlagen dieser Art sind nicht dafür gemacht, die sind dafür da dass man die Flaute aussitzen kann und der größte Teil der US-Bürger kann und der größte Teil der Deutschen Rentner könnte nichts aussitzen und wer das locker aussitzen kann braucht kein 401K und manche Flaute ist permanent weil eine Bubble geplatzt ist. Und die extremst konservative 401K Anlage bringt keinen ausreichenden Ertrag und macht nur den reich bei dem du sie abschliesst (Riester Backflashs hier einfügen).
Aber die USA macht ja schon genau das seit Jahrzehnten. Ein Großteil der Altersvorsorge hängt am Aktienmarkt und der wird gestützt, so gut es geht. Norwegens Fonds profitiert auch davon. Warum sich nicht auch dran hängen? Vielleicht nicht zu 100%, aber mit einem durchaus substanziellen Teil. Ich würde gerne in einer anderen Welt leben, aber die Lösung wäre zumindest pragmatisch.
Gerade in den USA sieht man allerdings schon, dass genau der Konflikt eintritt, den @Wirrvogel genannt hat. Gesetze, die nicht gut für Unternehmen, bzw. deren kurzfristige Gewinne, sind, werden von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt.
Warum erst ein Problem kreieren (Abhängigkeit) um es dann mit viel Geld zu beheben suchen, wohl wissend, dass es ein andauerndes Problem ist, dass sich jederzeit verschärfen kann und dass genau diejenigen die das Problem verursachen auch die sind die von der Behebung profitieren was wiederum einen Kreisluaf in Gang setzt. Einmal auf den Zug aufgesprungen kann man auch schlecht wieder abspringen ohne die Börse explodieren zu lassen. Man fährt einfach mit in den Abgrund.
Und er ist auch noch an Öl und Gas gekoppelt, zwei endliche Ressourcen und zwei deren Nutzung von allen Ländern herunter gefahren wird, inklusive Norwegen selbst.
UK
The UK’s bond market crisis is entering a messy second act. The Bank of England announced a 65 billion pound gilt-buying scheme to stabilise markets and rescue pension funds. But the fallout from the crisis means those same funds, with 1.7 trillion pounds of assets, now need to reduce risk by selling corporate bonds and other higher-yielding assets.
Mit der richtigen falschen Regierung kann aber auch alles andere relativ flott einfach mal so weg sein, wenn man nicht zu den "richtigen Leuten" gehört. Illegale Methoden stören im Zweifel auch keinen, wenn da im Hinterzimmer schon das Begnadigungsgemauschel läuft und Profit am Horizont steht.
Meinst du nicht, dass du eine Tätigkeit finden könntest, die dich erfüllt und in der du deshalb auch Leistung bringen kannst? Selbst wenn du den Glauben in das System verloren hast, könntest es vielleicht etwas geben, dass dich nicht direkt mit dem System konfrontiert oder du es vielleicht ein bisschen besser machen könntest.
Das gleiche gilt doch aber jetzt auch schon bei der umlagefinanzierten Rente. Die umlangefinanzierte Rente basiert darauf, dass deutsche Unternehmen profitabel bleiben und dass deutsche Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die genannten Unternehmen könnten also bereits heute ähnliche Drohungen aussprechen - und tun das gewissermaßen auch.
Wenn überhaupt wäre eine Aktienrente weniger von derartigen Problemen betroffen, da die Rente in einem solchen System eben nicht nur von deutschen Unternehmen abhängig wäre, sondern von der globalen Wirtschaft.
Gerade die Unternehmen als Beispiele anzugeben, die jetzt ohne Aktienrente schon mit Subventionen zugeschissen werden und zT der Politik Gesetze direkt diktieren können, ist nicht unbedingt ein überzeugendes Argument.
Ich habe einem entfernt bekannten, bekennenden FDPler zu dem Thema mal gesagt, dass Aktien im Kurs auch fallen können. Der Blick war bemerkenswert, und gesagt hat er dann auch nichts mehr...
Das ist bei einer echten Aktienrente egal, weil der betreffende dann trotzdem Geld angespart hat. Zumal es durch den Zinseszinseffekt unmöglich ist, dass er dabei schlechter gestellt wird, als wenn er das Geld einfach aufs Konto gelegt hätte. Nicht unmöglich sagst du? Ja, vielleicht nicht ganz: Aber wenn eine Krise biblischen Ausmaßes die Weltwirtschaft dermaßen zerstört, dass er trotz Zinseszins am Schluss weniger hätte als wenn er es aufs Konto gelegt hätte, ist das deswegen kein Fall, der berücksichtigt werden müsste, weil diese Krise dann so heftig wäre, dass auch die umlagefinanzierte Rente und womöglich der ganze Staat zusammengebrochen wäre. Wenn dein Sparziel gerade mal 100.000€ ist und du die über 47 Jahre ansparst, sind das 177€ Sparrate im Monat. Wenn du das Geld anlegst, hast du mit konservativ geschätzten 5% über 400.000€. Die Weltwirtschaft müsste also um 75% schrumpfen, dass du weniger hast - und zwar dauerhaft! Zum Vergleich: Während Corona hat in Deutschland das BIP um 5% abgenommen, als alles geschlossen hatte, was Spaß macht und es Ausgangssperren gab.
"Don't put your eggs in one basket" :-)
Als Einzelanleger streut man sein Investment doch auch, um das Risiko handzuhaben. Warum sollte das beim Staat anders sein?
Die Aktienrente wird ja (hoffentlich) nicht nur aus Porsche-Aktien bestehen.
Das Ding weshalb sowas vorgeschlagen wird ist das auf einen Zeithorizont von 30-40 Jahren Aktien mehr oder weniger garantiert steigen - gerade wenn man da monatlich feste Beträge einzahlt gibt es quasi kein Szenario wo man nach 30 Jahren im Minus ist.
Wenn man auf Einzelaktien geht klar gibt es dann ein Risiko dass das Unternehmen pleite geht und man dann alles investiere verliert aber deshalb wird für sowas ja auch immer ein extrem breit gestreuter Ansatz gekommen wo der Ausfall einer Aktie keinen Unterschied macht.
Das komplexeste an der Sache ist wie man die Auszahlung regelt bzw wie man umschichtet wenn die Auszahlung näher kommt