Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen zieht sich nun auch der zehnköpfige Vorstand ihrer Jugend zurück. Zudem wollen sie aus der Partei austreten.
Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen zieht sich nun auch der zehnköpfige Vorstand ihrer Jugend zurück. Zudem wollen sie aus der Partei austreten.
Der Vorstand der Grünen Jugend will geschlossen aus der Partei austreten. Das kündigten die Vorsitzenden der Grünen-Nachwuchsorganisation, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, in einem Schreiben an, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. "Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, haben wir – der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend – uns dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren und morgen aus der Partei auszutreten", steht dort.
"Wir merken, dass unsere inhaltlichen, aber auch strategischen Vorstellungen von Politik immer weiter auseinander gehen – und glauben, dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt", heißt es in dem Schreiben, aus dem auch die Nachrichtenagentur dpa zitiert.
[...]
Dauerhaft sei es nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben, als sie die eigene Partei umsetzt, schreibt der Vorstand an die Parteispitze.
Gute Entscheidung. Die Grünen sind nicht mehr die grüne Partei, die wie brauchen. Seit den 90ern sind sie kontinuierlich in die Mitte und in den Neoliberalismus abgedriftet. Die Jugendorganisation hat Recht, Klimawandel stoppen bzw. minimieren geht nur mit einem Systemwechsel. Der Kapitalismus läuft jeglichen Bewegung das Klima zu schützen entgegen.
Aber die Realos werfen lieber ein paar Bomben im Kosovo und in Afghanistan ab, kollabieren mit der CDU und wurden zu Transatlantischen Schoßhündchen.
Die Bundestagsabgeordnete Künast wirft den Kolleginnen und Kollegen vor, "nicht realitätstauglich" zu sein
Fraktionschefin Dröge sprach von einer "Entscheidung junger Leute".
Geht das nur mir so oder ist das nicht extrem überheblich?
Das muss natürlich nicht representativ für die gesamte Partei sein, aber mir fehlt hier jeglicher Ansatz von Selbstreflexion. Anstatt dass man sich inhaltlich damit auseinander setzt, wird hier ziemlich plump über das Alter angegriffen.
"Nicht realitätstauglich" - pah. Tauglich für welche Realität muss ich da fragen. Die Realität, die derzeit von vielen Politikern angestrebt wird, in der man sich gegenseitig bekämpft, neidet und nach unten tritt statt sich zu helfen? Die Realität in der sich der Planet immer weiter aufheizt und wir in eine ungewisse Zukunft steuern? Für eine solche Realität kann man nicht tauglich sein, wenn man sich nicht einen goldenen Käfig baut und alt genug ist um in den nächsten 20 Jahren zu sterben.
Es ist halt immer leicht dagegen zu sein und publikumswirksam (und mit der Intention die partei zu schädigen) das Handtuch zu werfen.
Robert und andere Teile der grünen Regierung hat aber in den letzten Jahren einen wahnsinns job gemacht. Mit einer spd die eigentlich wieder groko machen möchte und einen Bundeskanzler stellt der in einen der größten Steuerskandal der Geschichte involviert ist, und einer FDP die offensichtlich und aktiv toxisch aggiert hat insbesondere das Wirtschaftsministerium im stillen aber stetig mal eben so den Ausbau von erneuerbaren Energien verzigfacht, eine Gaskrise abgewendet und den Atomausstieg abgeschlossen.
Ich finde es tatsächlich ein wenig befremdlich, dass nun die Antwort auf diese Leistung ein offenes ins Gesicht spucken von Menschen kommt, die außer in Asten und einer jugendorga noch nie in politischen Gremien tätig waren.
Ich sehe nicht viel was die Grünen in der aktuellen Regierung falsch gemacht haben. Sicher gibt es einzelne Situationen die besser hätten laufen können, aber bei den Koalitionspartnern habe ich deutlich mehr zu kritisieren und dagegen können sie sich logischerweise nicht durchsetzen.
Bestimmt wird das nach den Grünen, der Tierschutzpartei, der ödp, der Tierschutzallianz, Tierschutz hier!, der Klimaliste, der Letzten Generation und der V-Partei jetzt endlich die Partei, die den Durchbruch für Klima- und Ökothemen bringt! /s
Ja genau, die die abspringen weil sie keine lust auf Realpolitik haben gründen eine eigene Partei die dann plötzlich irgendetwas reißen kann... Eher nicht.
Was sollen sie denn reißen müssen? Radikal linke Politik wird niemals Mainstream werden und daher niemals eine Mehrheit finden, die regieren wird. Und für alle anderen gibt es die etablierten Mitte bis Mitte-Rechts Parteien.
Habe dazu gemischte Gefühle. Warte zwar schon lange auf eine linke Partei die ich wirklich aus Überzeugung wählen kann, aber dieses ständige Aufsplittern der linken Parteien hilft am Ende nur den Rechten.
Schon richtig. Aber ob es da dann hilft, aus der Partei auszutreten und eine neue Partei zu gründen, die den Grünen vielleicht ein paar Prozent wegnehmen können, aber vermutlich nicht genug um in den Bundestag einzuziehen, ist die andere Frage. Wäre natürlich schön wenn sie deutlich mehr Erfolg haben, aber das halte ich eher nicht für wahrscheinlich. Mit dem Führungswechsel bei den Grünen wäre vielleicht auch gerade ein guter Moment gewesen, in der eigenen Partei eine Veränderung zu bewirken.
Und wäre die Grüne Jugend in irgendeinerweise relevant, hätten sie da sicher einen Gegenpol darstellen oder eine Quelle berechtigter Kritik sein können.
Sind die aber halt nicht, sondern nur ein weiterer Haufen radikal linker Ideologen und Pazifisten. Und wenn man die Mutterpartei während eines neuen Krieges in Europa lautstark wegen Geld für die Bundeswehr oder Hilfen für die Ukraine kritisiert, macht man sich in der wirklichen Welt halt lächerlich. Und da verliert dann jede spätere (und diesmal gerechtfertigte) Kritik an Gewicht.
Also: Nein... wir brauchen nicht noch eine linke Partei, die man aus Überzeugung wählen kann. Was wir brauchen ist eine linke Partei die in der Realität lebt und nicht sofort wieder in den Tankie-Abgrund abgleitet...